thirteen

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Am Morgen war das erste was ich machte, zu Jay ins Zimmer rennen.
Ich sprang auf sein Bett und er grölte genervt.
"Was willst du?", nuschelte er müde. Ich klatschte ihm den Zettel mit einem Grinsen an die Brust und er fing an es zu lesen.
Er brauchte ganz schön lang um ein verdammtes Wort zu lesen, aber schieben wir es einfach auf seine Müdigkeit.
"Wozu brauchst du ein Spielzeugtelefon?!", fragte er mich verwirrt und sah mich an als wäre ich total bekloppt.
"Das ist meine Sache aber das Telefon muss klingeln können okay? Und schreib noch Monopoly auf die Liste", sagte ich plötzlich aufgeregt.
"Bis wann musst du die Sachen haben?"
Seine Augen fielen ihm wieder zu. "Hey!" Ich schlug ihm auf die Brust damit er wieder wach wurde.
"Bin ja schon wach", gab er genervt von sich und setzte sich auf.
"Am besten noch heute Vormittag. Also hopp hopp" Ich zog ihm enthusiastisch die Decke runter, was ich sofort in derselben Sekunde bereute.
Er war nur in Boxern und er hatte eine Morgenlatte.
Ich warf ihm schnell wieder die Decke über den Körper.
"Sorry", entschuldigte ich mich schnell und peinlich berührt.
Und Entschuldigung liebe Augen, war nicht meine Absicht euch zu foltern.

Ihm war die Sache aber nicht so unangenehm wie mir und er fing an zu lachen.
"Okay ich mach mich fertig und kauf dir dann dein Zeug ein"
"Gut"
Ich wollte ihm gerade auf die Schulter klopfen aber entschied mich dagegen als ich an seine Latte dachte.

Stattdessen machte ich mich auf den Weg in die Küche.
"Morgen Xavier", begrüßte ich ihn als ich an ihm am Wohnzimmer vorbeilief.
Gott, war ich in einer guten Laune.
Lag wohl an meiner genialen Idee.
Er nickte und lächelte kurz bevor er weiter in sein Buch schrieb.
Ich bereitete mir einen Kaffee vor während ich den Plan nochmal im Kopf durchging.
Alec würde schon sehen was er davon hatte...

"Ich hol jetzt die Sachen", rief Jay kurz in die Küche.
"Okay, danke", antwortete ich und setzte mich dann ins Wohnzimmer auf die Couch zu Xavier.
Wir waren alleine im Haus.
"Und wie geht's dir heute so?", fragte ich ihn obwohl ich wusste, dass er nicht antworten würde.
"Also mir geht's super. Ich werde mich an deinem Arsch von Bruder heute Abend rächen"
"Sag mal redet er manchmal über mich?", fing ich an draufloszureden.
Xavier sah mich plötzlich mit einem wissenden Grinsen an und formte mit seinen Händen ein Herz.
Ich schüttelte schnell den Kopf.
"Ich steh nicht auf ihn", schoss es sofort aus meinem Mund, doch Xavier nickte nur wobei er schelmisch weiter grinste.
"Nein, nein, nein. Ich steh nicht auf deinen Bruder. Niemals. Nicht in tausend Jahren", verneinte ich seine Behauptung weiter.
Sein Grinsen wurde immer breiter und er machte ein Kussmund und tat so als würde er mit jemanden rummachen.
"Xavier! Lass es! Ich steh nicht auf ihn. Das ist rein... rein... keine Ahnung auf jeden Fall habe ich mich nicht in diesen arroganten Idioten verliebt okay?!"
Er zog skeptisch seine Augenbrauen hoch und sah mich provokant an. "Ach halt doch die Klappe!"
Ich stand genervt auf und lief wieder in die Küche. Xavier dieser Schlingel. Ich schüttelte meinen Kopf vor mich hin.
Ich war nicht in Alec verliebt und würde es auch nie werden.
Und was war dann gestern?, erinnerte mich meine behinderte innere Stimme.
Das war rein körperlich, redete ich mir selbst ein.
Und trotzdem war es abgefuckt.
Alec hatte mich gegen meinen Willen hierhergebracht und meine Brüder abgeschoben. Und doch... und doch zog mich etwas an ihm an.
Ein kurzes Stechen breitete sich in meinem Herzen aus als ich an Logan und Scott dachte.
Alec war gekommen, um beiden das Leben zu nehmen.
Er hatte es aber nicht.
Was wäre, wenn sie einen anderen Mann geschickt hätten anstelle von Alec? Dann würden wir sicher nicht mehr unter den lebenden sein.
Zum ersten Mal als ich über mein Schicksal nachdachte erschien es mir nicht mehr so schlimm.
Meine Brüder waren am Leben.
Ich war am Leben und solange ich für die Monteiros arbeitete, waren sie zu gedulden. Manche mehr als andere.

Ich aß einen Apfel als die Tür aufging und meine vorherigen Gedanken sich wie in Luft auflösten.
Wie ein aufgeregtes Kind rannte ich vor zu Jay.
"Wo sind die Sachen?", hakte ich sofort nach.
"Auch schön dich zusehen Mel"
Ich rollte grinsend meine Augen und er überreichte mir die Tüte.
"Du bist der beste! Danke!" Ich kniff ihm schnell in seine Wange und rannte wie eine Gestörte die Treppen hoch in mein Zimmer.
Let's get down to Business.

Ich zog eine der Victoria Secrets Unterwäsche an, zog einen Bademantel über meinen Körper, nahm das Hello Kitty Telefon, welches mir Jay mitgebracht hatte und ein Magazin und schlich mich schnell in Alecs Zimmer.
Jetzt hieß es nur noch abwarten.

Gangs. |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt