Kapitel 3 / Melina's Sicht

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Er hatte seinen Kopf in meinen Schoß gelegt und atmete gleichmäßig. Um seine Hände strahlte jeweils ein weißer Verband.

Shirin hatte sofort gehandelt. Während ich ihn beruhigt hatte war sie ins Badezimmer gerannt um Verbandszeug zu holen.

Jan starrte immer noch ins Leere als sie wieder kam. Ich hielt ihn aufrecht, während sie sich um die Glassplitter in seiner Hand kümmerte. Notdürftig verband sie die Wunde, während ich ihn weiter festhielt. Er wirkte so zerbrechlich das ich Angst hatte, er könnte vor meinen Augen einfach zu Staub zerfallen. Ich strich ihm durchs Haar und redete beruhigend auf ihn ein. Er schien langsam wieder zu sich zu kommen, aber sein Zustand sah schlimm aus.

Dunkle Schatten lagen unter seinen Augen. Er hatte mit Sicherheit seit Tagen nicht geschlafen, geschweige den gegessen oder getrunken.

Und jetzt saßen wir hier auf dem Boden, mitten in einer vollkommen zerstörten Wohnung und warteten auf den Krankenwagen, den Shirin gerufen hatte.

"Danke, das du hier bist?" Flüsterte ich als sie sich neben mich setzte. Meine Stimme war rau und noch immer tränenerstickt. Keine Ahnung was ich ohne sie getan hätte.

"Wir schaffen das", sie drückte mich kurz an sich, dann klingelte es. Sie erhob um die Sanitäter hereinzulassende.

Gedankenverloren strich ich Jan weiter durch die Haare.

"Wir stehen das zusammen durch. Ich bin immer für dich da. Das verspreche ich dir."



Can you feel my heartWhere stories live. Discover now