'Wow, Stegi. Freddie war mein bester Freund, da kann so ein Lauchboy ihn doch nicht ersetzen.'

Mitten auf der Treppe blieb ich noch mal stehen und drehte mich zu den zwei um. "Ach ja, wenn das so ist. Ich habe Stegi vorhin unseren geheimen See Platz gezeigt und auch die alte Eiche!" Bevor sie irgendetwas dazu sagen konnten, drehte ich mich wieder um und rannte so schnell ich konnte die Treppen hoch zu meinem Zimmer. Ich klopfe an und ging rein. Das Wasser konnte man plätschern hören, das hieß der kleinere duschte noch. Dieses Mal war ich der neugierige von uns beiden. Ich wollte ja noch die Story von Stegi hören, deshalb setzte ich mich auf mein Bett und wartete auf ihn. Nach ein paar Minuten kam er dann auch schon aus dem Bad. Er trug einen Blau-Gelb gestreiften Pullover, dieser ihm viel zu groß war und eine schwarze Jogginghose. Seine blonden Haare hingen ihm ins Gesicht.

'Wieso finde ich diesen Jungen so knuffig. Ich weiß ich sollte nicht so denken, ich habe Sasha. Es ist falsch so über jemanden anderen zu denken. Das bin ich mir bewusst.'

Ein leises, "Tim?", stieß mich jedoch aus meinen Gedanken. "Ja, was ist?", nuschelte ich. "Wo bringt man eigentlich die Wäsche hin?" Stegi hatte meine alten Klamotten in der Hand und zeigte auf diese. "Ins Wäschehaus. Kann ich dir ja dann später zeigen, wenn wir zum Gemeinschaftshaus gehen um aufzuräumen.", gab ich zurück. "Wieso wir? Ich helfe nicht beim Aufräumen!", entgegnete er. "Bitte? Wegen dir muss ich die kacke machen!" In Stegis Gesicht konnte man gute sehen das er keine Lust hatte mir zu helfen. "Aber, aber.", brabbelte er vor sich hin. "Stegi!" Meine Stimme war ernst.

'Das Gemeindehaus ist riesig und immer überfüllt. Stegi konnte das nicht wissen, deshalb wahrscheinlich auch seine Entscheidung. Aber nein! Ich werde das Haus nicht alleine mit Sebastian putzen! Am Ende bringen wir uns noch gegenseitig um wenn niemand dabei ist.'

"Okay. Aber nur damit ich auf dich aufpassen kann. Sebastian hat jetzt bestimmt riesigen Respekt vor mir und meiner mutigen Art.", sagt er als Scherz. Ich musste schmunzeln. Stegi hatte ein gutes Selbstbewusst sein. Er war nicht arrogant aber auch nicht schüchtern. Die Balance zwischen beidem war perfekt, von mir aus würde man sagen, dass ich eher Arrogant bin, an zu viel Selbstbewusstsein mangelte es mir nicht. Die Ausnahme dabei war aber Sasha, es fiel mir schwer vor ihm zu reden. Und das Problem war dabei: Es war nicht immer so! Anfangs lief es gut zwischen uns, er vertraute mir, doch ich habe dieses Vertrauen zerstört. Er hätte mit mir Schluss machen sollen aber das tat er nicht, Sasha wurde einfach zu einer Wut erfüllten Person, dass man jemanden so verändern konnte war unglaublich. "Stegi du bist behindert! Aber erzähl jetzt mal. Was war damals?", sagte ich dreist heraus. "Das in meiner Schule?" Von der einen auf die andere Sekunde wurde er unglücklich und schaute zu Boden. Es schien ihm immer noch zu bedrücken. "So schlimm?", entgegnete ich ihm. "Ansichtssache.", erwiderte er. "Okay, darf ich es trotzdem wissen?" Stegi nickte und gerade als er sich auf sein Bett setzen wollte klopfte ich neben mich auf mein Bett, dorthin setzte er sich und fing an zu erzählen.

Sicht Stegi

Ich setzte mich neben Tim auf sein Bett. Eigentlich wollte ich mich nicht neben Tim setzen. Der Grund hierfür war, wenn ich vielleicht anfangen müsse zu weinen, könnte er mich festhalten und dann wäre es zu spät, ich müsse weitererzählen. Ich war kein Mensch der gern vor anderem weinte, vor allem nicht vor irgendwelchen Jungs, diese ich fast nicht kannte. Aber jetzt war es auch schon zu spät. Tim war neugierig und es schien nicht so, dass er von diesem Thema ablassen würde. "Also." beginne ich ruhig. "Es war halt so, dass ich auf meiner Schule gemobbt wurde. Nur weil ich halt. Ich sag es mal so, nicht die gleichen Interessen hatte wie die anderen Jungs. Ich hatte schon Freunde aber wenn die Jungs von den Oberstufen gekommen sind und dumme Sprüche gelassen haben. Ist es auch für Freunde schwer dazwischen zu gehen." Als ich erzählt bildeten sich schon Tränen in meinen Augen doch bevor sie den Weg über meinem Gesicht finden konnten, wischte ich sie mit meinem Ärmel weg. Mich trafen die alten Geschehnisse von damals immer noch wie ein Messer im Herzen. "Das tut mir leid Stegi. Waren sie das auch mit deinem Rücken? Aber wenn du es nicht erzählen willst, ist das auch okay. Ich versteh dich.", versuchte Tim mich, mehr oder weniger, aufzumuntern. Das Problem war bloß, es klappte nicht, es machte mich nur sauer.

Stexpert | So anders bin ich nicht!Where stories live. Discover now