Kapitel 6

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Elli war sich ziemlich sicher. Sie war verrückt, das war die einzig mögliche Erklärung. Krampfhaft klamerte sie sich an Pascals Schulter fest. Ihr Kopf erschien ihr plötzlich unglaublich schwer. Als versuche er, ihren Körper zu erdrücken. Doch momentan war dies nicht das Wesentliche. Keine hundert Meter vor ihnen, tat sich im Boden ein Loch auf. Der Asphalt wurde aufgerissen, ein riesiger Krater hatte an dieser Stelle Platz eingenommen.

Elli blieben die Worte im Hals stecken. Mit grossen Augen starrte sie auf die wundersame Erscheinung. Sie hatte definitiv eine an der Klatsche. "Pasi? Siehst du das auch?" Ihr Begleiter hatte bis jetzt noch kein Wort gesagt. Als Antwort bekam sie bloss ein schwaches Nicken. Ihm schien es also nicht anders zu gehen.

Eine Gestalt erhob sich aus der Asche. Schwer atmend. Die schwarzen Augen glitzerten hinterlistig im Licht der Sonne. Er oder doch eher es hob seine Nase. Es sah aus als würde er einen Geruch einfangen. Als er sie wieder senkte, legte er den Kopf schief und starrte Elli direkt in die angsterfüllten Augen. Sie wollte wegsehen, doch die Kreatur zog sie in ihren Bann. Ein leeres Schlucken war das einzige, das sie zustande brachte. 'Schon noch scheisse, was?' Unterbewusstsein sind halt schon was tolles.

Mit schweren Schritten setzte es sich in Bewegung. Schlug den Weg in ihre Richtung ein. Flüchtig griff sie nach Pascals Hand. Sie fühlte sich feucht an, vermutlich wegen des Schweisses. Elli hatte Angst. Sie fühlte wie eine Kälte ihr über den Rücken kroch. Sich in ihrem Nacken festsetzte.Sie hatte sich in ihrem Leben noch nie so gefürchtet. "Es wird schon alles gut", dachte sie, doch glaubte es selbst nicht einmal. Da kam ein grausiges Etwa auf sie zu und sie behauptete, es würde schon nichts passieren. Das triefte doch nur so vor Ironie.

Als es sich näherte, fiel Elli etwas auf. Es humpelte, schien Schmerzen zu haben. Da empfand sie plötzlich Mittleid. Aus Angst wurde Sorge. Sie war nunmal einfach zu mitfühlend. Das war ihre grösste Schwäche. Ohne nachzudenken tat sie einen Schritt nach vorne. Ihre Hand entglitt der ihres Begleiters. Er wollte sie zurückhalten, aber sie riss sich los. Sie hörte ihn noch ihren Namen rufen, doch sie hatte jetzt anderes im Kopf

Sie lief schneller, war schon so nahe. Den Rand des Kraters hatte sie bereits hinter sich. Sie kletterte den Abhang hinunter. Das Gestein bröckelte unter ihren Füssen. Dann stand sie vor ihm. Dem Ding das dem Krater entstiegen war. Oder wo auch immer es herkommen mochte. Beinahe konnte sie seinen Atem auf ihrem Gesicht fühlen. Sie streckte die Hand aus. „Lass mich dir helfen."

Doch dann passierte etwas, dass niemand hätte voraussehen können. Es zog einen blauschimmernden Gegenstand aus der Tasche. Einen Kristall. Verheerender als er aussah. Als es ihn zu Boden prallen liess, zerfiel er, doch schleuderte eine Druckwelle auf sein Umfeld. Es durchströmte Elli, lies sie kurz zusammenzucken. Schon Sekunden darauf begann sich eine Wurzelähnliche Masse ihren Körper herauf zu schlängeln. Vor Schreck brachte sie keinen Ton heraus. Panik breitete sich in ihr aus. Ihr Inneres schrie verzweifelt nach Hilfe, doch kein Mucks entwich ihrer Kehle. Sie konnte es nicht abschütteln. Wie erstarrt stand sie da.

Wo war ihr Freund? Wo war Pascal? Er würde ihr helfen können. Ja, es würde alles gut werden. Es musste alles gut werden. Langsam machte sich Verzweiflung bemerkbar. „Bitte", winselte sie, „Bitte hilf mir." Die Tränen schossen ihr in die Augen. Sie wollte noch nicht sterben. Sie hatte noch so viel geplant. Bedeutungsloses Zeug wie Bungee Dumping oder ein richtiges Date, erschienen ihr plötzlich überaus wichtig. Längst vergessen Gefühle kamen in ihr hoch, mit jedem Zentimeter, den das Etwas höher kroch.

Sie hatte bereits aufgegeben, als sie die bekannten Gesichtszüge erkannte. Sie wollte ihn umarmen, wenigstens einmal. „Hilf mir, bitte", flüsterte sie krächzend. Die Situation ging ihr schon über Brusthöhe heraus. Nur noch Momente, bis es sie vollkommen umschlungen hätte.
Aber ihr war nichtmehr zu helfen. Es tut mir so leid, war das letzte das sie hörte. Dann war es vorbei.

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Hey, ich habe im Moment wieder voll Freude am schreiben.

Ob es gut ist kann ich selbst nicht so beurteilen xD

Ich weiss das ich ein wenig abgeschweift bin, aber ich wollte noch eine andere Perspektive einbringen und ich meine, wer mag Inhumans schon nicht.

So was denkt ihr wird als nächstes passieren? :3

Mögt ihr die neuen und auch 'alten' eigenen Charaktere?

Bitte Feedback :) auch Kritik mit ganz viel Senf ist gerne gesehen. :)


Zum Schluss noch ein riesiges Dankeschön an alle meien treuen Leser, das ihr so fleissig votet und kommentiert.

Eure Jemma :*

RestlessWhere stories live. Discover now