Kapitel 12

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Louis POV

Wir redeten viel und ich war viel offener und gut gelaunter als sonst, aber ich wusste nicht wieso. Lag es vielleicht an Harry? Aber es war ja nicht das erste Mal, dass ich mich mit ihm traf. Die davorliegenden Male war es jedenfalls nicht so.

"Hattest du mit Taylor ... eigentlich schonmal ... ja, du weißt schon?", rutschte es mir über die Lippen und ich starrte auf den Boden, während ich rot wurde.

Ich hörte Harrys Atem zu, was eine ewigkeit zu dauern schien, bis er Luft holte.

"Ja."

Mein Herz zog sich zusammen, auch wenn es davor schon klar gewesen war. Ich meine, sie waren schon länger zusammen, und da hatte mal nunmal Sex.

"Hattest du es schonmal?"

Ich sah ihn belustigt an und zog eine Augebraue hoch. Was war das denn für eine dumme Frage? "Meinst du das Ernst?", fragte ich nach. Verwirrt atwortete Harry: "Ja?"

"Als ob ich jemals mit jemandem schlafen werde. Ich meine, sieh mich an. Mich würde nicht mal jemand nehmen, wenn er Geld dafür bekommen würde."

Harry wurde ernst. "Sei nicht so hart mit dir selbst." "Ich sage nur die Wahrheit."

Seufzend drehte ich meinen Kopf von Harry weg, in Richtung Park. Der Himmel färbte sich langsam orange und es wurde heller. Jetzt bemerkte ich erst, wie kalt es war. Der Herbst ging langsam in den Winter über, es war mitte November.

Ich fröstele und zog meine Beine an. Dabei vergaß ich, dass ich auf einem Baumstamm saß, der noch dazu vom Tau ein wenig feucht war und rutschte ab.

Ich quickte erschrocken auf, doch bevor ich ins Laub fallen konnte, fingen zwei starke Arme mich auf.

Ich sah in Harrys Gesicht, das nur wenige Zentimeter von meinem entfernt war. Mein Herz fing an kräftiger zu schlagen und mein Atem wurde schneller. Die Zeit schien stehen zu bleiben und wir sahen uns einfach nur an, bis Harrys Blick nach unten wanderte.

Auf einmal spürte ich seine Lippen auf meinen und mein Bauch begann so stark zu kribbeln, dass ich meinte gleich zu platzen. Seine rechte Hand wanderte zu meiner Hüfte, zog mich wieder auf den Baumstamm und drückte mich an sich, ohne den Kuss zu unterbrechen.

Meine Hand landete in seinem Nacken und krallte sich in die Haut. Angenehme Stromschläge durchzuckten meinen Körper und das Gefühl war unbeschreiblich.

Seine Lippen lösten sich von meinen und ich starrte ihn an. Meine Gedanken überschlugen sich und seine Nähe machte mich ganz wirr.

Das kribbeln in meinen Lippen ließ langsam nach und ich biss leicht auf sie. Ich wollte nicht, dass das Gefühl weg ging. Ich wollte es behalten.

Ich sah in Harrys grüne Augen, seine Hand lag immernoch an meiner Hüfte und sein Geruch benebelte meine Sinne.

Seine Augen funkelten, dennoch sah er unsicher aus. Als ich endlich begriff, was hier gerade passiert war, füllten sich meine Augen mit Tränen.

"H-hey. Was ist los?", fragte Harry und strich mir über die Haare. Ich blickte ihn nur stumm an.

Er hielt mein Kinn und sah mir in die Augen. Sein Blick wurde ruhiger. "Ich liebe dich", flüsterte er und schien auf meine Reaktion zu warten, doch ein paar Tränen, die sich angestaut hatten, flossen meine Wangen hinunter und Harry sah mich erschrocken an.

Ich wischte sie mit meinem Ärmel weg. Was war hier los? Was passierte hier? "Kneif mich", schniefte ich. "Was?", lachend versuchte Harry in meine Augen zu schauen.

Help me, please 》Larry《Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt