75 - Irgendwas ist anders

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-PoV Stegi-
"Es tut mir leid, sie können da nicht herein.", stoppt mich die Krankenschwester in meinem Vorhaben. "Wieso nicht?" "Herr [...] Status hat sich verändert und die Ärzte versuchen gerade herauszufinden, worin der Grund dafür liegt." "Was hat Tim denn?" "Darüber darf ich ihnen immernoch keine Auskunft geben." Und mit diesen Worten verschwindet die Brünette, ihre Schritte hallen in dem Flur matt wider, da sie durch das Linoleum abgedämpft werden. Mit einem Strauß roter Rosen, da jetzt die Ungewissheit herrscht, stehe ich also vor Tims verschlossener Zimmertür und weiß nicht, was mit ihm los ist. Weil ich nicht weiß, wie lange die Untersuchung dauern wird, beschließe ich, in das Wartezimmer zu gehen. Ich hebe mein rechtes Bein an und als ich mit diesem auftreten will, durchzuckt diesen ein beißender Schmerz, der bei den Knien anfängt und bei meinem Hüftknochen endet. Auch bei den nächsten Schritten ändert sich dies nicht, humpelnd gelange ich in das Wartezimmer. Jeder Stuhl ist besetzt. Das Leben will mich heute nicht dahaben, es will mich loswerden. Wegen meinem Bein lasse ich mich an der Wand hinuntergleiten und setze mich auf das grün-graue Linoleum. Meinen Kopf lege ich auf meine Knie, die Rosen sind neben mir, und meine Beine umschließe ich mit meinen Armen. So sitze ich da, lasse die Melancholie nicht gewinnen, verbanne absolut jeden Gedanken aus meinem Kopf. Schritte nähern sich mir, ich spüre die verwirrten Blicke meiner Mitmenschen und vernehme auch die sich entfernenden Schritte. Als ich wieder aufsehe, ist das Wartezimmer leer, die Uhr sagt mir, dass ich bereits zwei Stunden in dem Krankenhaus bin. Eigentlich wäre ich schon vor gut einer Stunde wieder nach Hause gegangen. Eigentlich. Ich nehme die Rosen in meine linke Hand, lehne mich mit meiner rechten an die Wand hinter mir und stehe auf. Bei dem ersten Schritt zu dem nächstgelegenen Stuhl ist kein Schmerz vorhanden, als hätte er nie existiert, was sich bei dem zweiten Schritt aber schon ändert. Zwar ist er nicht so präsent wie vor ungefähr zwei Stunden noch, aber totzdem da. Mit gemischten Gefühlen lasse ich mich auf dem roten Plastikstuhl nieder, bin die Unbequemlichkeit dieser gar nicht mehr gewohnt, und schließe meine Augen. Wäre der sterile Geruch nicht, könnte ich vielleicht sogar vergessen, wo ich mich weshalb befinde. Aber der Geruch ist präsent, genau so wie die Gedanken und die Geräusche sich nähernden Schritten. "Herr [...], würden sie mir bitte folgen?" Ich öffne meine Augen und sehe Tims zu behandelnden Arzt an. Nickend stehe ich auf, die Rosen in meiner Hand, und folge ihm humpelnd. Als wir an Tims Krankenzimmer vorbeigehen, ahne ich nichts gutes, denn wir gehen in sein Büro. Was zum Teufel ist mit Tim passiert? Ich sitze auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch, der Arzt auf dem Stuhl hinter diesem. Seine Miene ist unergründlich, ein Pokerface. Mit jeder Sekunde des Schweigens steigt meine Sorge bis sie im endlosen verschwunden ist.

Irgendwas ist anders

Das letzte Lied hat niemand erraten; es war 'Geile Welt' von Cro und somit das erste nicht erratene Lied, daher auch kein Satz von euch.

[Stexpert] - Wenn ich bald aufgebe, sei nicht sauer, ja?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt