45. Kapitel

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45.Kapitel






Die ganze Nachtkonnte ich kaum zur Ruhe kommen.

Dauerhaftschwirren mir irgendwelche Gedanken im Kopf herum.
Ich muss überJimie nachdenken, über seine großen, dunklen, wirren und einfachnur verrückten Augen. Ein Schauer läuft mir den Rücken hinab.


Unaufhörlich höreich irgendwelche Stimmen flüstern und aufgewühlt murmeln. Und dasErschreckende daran ist, dass ich nicht mal genau sagen kann, ob iches mir nur einbilde und langsam, aber sicher durchdrehe, oder ob sichdie Personen hier tatsächlich unterhalten. All das versuche ichauszublenden, doch es funkioniert nicht wirklich.


Ich liege da, mehroder minder reglos. Mein Herz schlägt noch immer relativ schnell.


Diesen Jungenhabe ich doch vorher noch nie gesehen, denkeich.

Ich kanneinfach nicht verstehen, warum er es so dermaßen auf mich abgesehenhat.


Heftig zusammen zuckend und beinahe um mich schlagend, komme ichrichtig zu mir, als jemand nach meiner Schulter greift und leicht anmir schüttelt.
Kaum habe ich die Augen richtig aufgeschlagen,überlege ich mir, dass ich nicht mehr so schutzlos sein kann. Ichmuss mir mein Messer wohl lieber wieder zurecht legen.


Außerdem musstdu gehen. Verschwinden von hier sofort, schießtes mir durch den Kopf.


Auf der einen Seite ist der Entschluss unglaublich überzeugend, dochauf der Anderen bin ich unsicher.
Unsicher, da Alfy eigentlichnett und hilfsbereit ist. Und auch die anderen Leute wirken völligin Ordnung. Wenn man denn mal von dem Vorfall letzte Nacht absieht.Doch der dunkelblonde Alfy ist der ganz besondere, ausschlaggebendeGrund.

Er ist derjenige, der diese ganze Gruppe von Menschen vereint,zusammen hält.

Und ich glaube, ich könnte ihm vertrauen.



Er ist auch derjenige, der mich geweckt hat.
"Du solltestaufstehen.", sagt er mit beruhigender, tiefer Stimme. "Esist schon ziemlich spät."
Meine Reaktion darauf ist einkurzes Nicken. Es wundert mich, dass ich überhaupt Schlaf gefundenhabe.
Anschließend richte ich mich – wenn auch etwas rostig –vom harten Boden auf und strecke mich. Schmerz durchzieht meinenKörper.
Ich probiere es mit einem kurzen Zusammenpressen derAugen zu verdrängen, was im Endeffekt auch gelingt. Mehr oderweniger zumindest.

Verdrängen ist in letzter Zeit sowieso eines meiner bestenTalente, so bitter es auch klingen mag.


Lautes Stöhnen, Aufschreien und schmerzverzerrtes Wimmern lässtmich aufhorchen.
Es läuft mir eiskalt den Rücken herunter,während ich unruhig und mit einem schweren, schlechten Gefühl imMagen den Blick schweifen lasse.

Eine Gänsehaut zieht sich über meine Arme, und eigentlich übermeinen gesamten Körper, als ich den dunkelhaarigen Jimie entdecke.


Wie auch immer das passiert ist, scheint sein Zustand sich imGegensatz zur vergangenen Nacht nur noch verschlimmert zu haben.Seine dunklen Augen wirken völlig leer- beinahe blind.
Er siehtschlichtweg widerlich aus. An seinem Kopf klebt verkrustetest Blut.Dazu kommen die unzähligen dunklen Adern auf seiner Haut.
Einegroße, klaffende Wunde erschreckt sich über seine linke Seite. SeinT-Shirt scheint er schon länger nicht zu tragen.

The Trial | Maze Runner ✔Where stories live. Discover now