41. Kapitel

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41.Kapitel







Das Erste, was ich ganz deutlich fühle, als ich die Augenaufschlage, ist das schreckliche Hämmern in meinem Kopf. Ich braucheeinen ganzen Moment, bis ich überhaupt realisiere, was passiert ist.
Und genau dann bekomme ich furchtbare Panik.
Ich blinzleumher, kann mich jedoch nicht richtig umsehen.
Mein Körperscheint regelrecht zu brennen.

Es ist recht hell, wo auch immer ich mich gerade befinde. Denn ichhabe keinen blassen Schimmer.
Meine Augen tun weh. Genauso wieder Rest meines Körpers – besonders mein Rücken.
Erst jetztfällt mir auf wie schnell mein Atem geht und wie stark meine Fingerzittern.

"Pssht.", macht jemand. So als würde manmich beruhigen wollen.
Als ich es irgendwie schaffe, nicht ohneaufzustöhnen, den Blick zur Seite zu wenden, entdecke ich einMädchen neben mir. Es verstreichen ein paar Sekunden, in denen ichsie erschrocken ansehe, ehe ich sie erkenne. Dunkles, langes Haar,dunkle Augen und ein ziemlich dreckiges Gesicht.
Es ist Brenda.
Ein Mädchen, das vor ein paar Monaten bei Angst angefangen hat,kurz bevor ich ins Labyrinth gebracht wurde. Wir haben uns mehrmalsunterhalten. Ächzend versuche ich mich aufzusetzen, doch sie hältmich davon ab, drückt mich sanft zurück.
"Du musst soliegen bleiben.", meint sie. "Sonst hast du noch mehrSchmerzen und das ist gar nicht gut." Ob sie weiß, was ichgetan habe? Im Hauptquarier von Angst?

Mir wird irgendwie ein bisschen schlecht bei dem Gedanken daran.

Etwas irritiert sehe ich sie an.

"Was machst du denn hier?", frage ich, die Stimme völligheiser und abgewetzt klingend.
"Ich bin für die weiterenTests hier. Ich soll was herausfinden und helfen... und na ja..."
Sie sieht mich mit ihren großen braunen Augen an.
"Dahabe ich dich auf dem Boden liegen sehen und habe dir geholfen. Daswar wohl ein verdammt glücklicher Zufall." Damit hat sieverdammt recht.
"Danke...", bedanke ich mich leise.
Ich sehe mich um, auch wenn es nicht gerade angenehm für meinenKörper ist. Es scheint eine Art Unterschlupf zu sein. Klein, aberfein.
Brenda muss mich wohl mit sich gezogen haben und dafür binich unendlich dankbar. Wer weiß was wohl was sonst passiert wäre.Aber ich denke nicht weiter darüber nach.
Kurz ist esmucksmäuschenstill.
"Ich muss los.", verkündetBrenda. Sie drückt mir noch etwas, das sehr stark nach Essenaussieht, in die Hand. "Wenn ich könnte, würde ich auf jedenFall bleiben. Aber das geht nicht."
Ich nicke, bedanke michein weiteres Mal und bin dabei erstaunt über ihre Nettig – undGroßzügigkeit.


"Pass gut auf dich auf.", sagt sie.
Abermals nickeich. "Du auch."

Brenda lächelt mir leicht zu, bevor sie sich ihre Sachen schnapptund mit schnellen Schritten davon läuft. Und dann ist sie weg. Soschnell wie sie gekommen ist.
Ich weiß nicht, ob icherleichtert, oder enttäuscht sein soll. Wobei ich eher an Letzteresdenke.
Hastig setze ich mich auf, aber ich schlucke sofortschwer. Ganz großer Fehler. Der Schmerz jagt mir die Tränen in dieAugen. Auch wenn mir schlecht ist, angle ich mir meinen Rucksack, umetwas zu essen und was zu trinken.
Ich bleibe sitzen, auch wennich mir darüber bewusst bin, das ich nicht hier bleiben kann. Selbstwenn ich wollte. Es ist zu unsicher und über einen langen Zeitraumhinweg habe ich nicht genügend Verpflegung und Vorräte. Aber mirtut alles furchtbar weh und ich habe keine Ahnung, wann ich michwieder richtig bewegen kann.

Die Verzweiflung kocht tief in mir und gelangt so langsam an dieOberfläche.
Ich weiß nicht, was ich überhaupt tun soll.
Ummich also irgendwie abzulenken, beschließe ich, den Rucksack einweiteres Mal durchzuschauen. Meine Hände zittern währenddessenimmer noch.
Ich sehe den größten Bereich der Tasche durch, indem sich – wie zuvor – nur das gleiche Zeug befindet. Als icheinen kleinen Reisverschluss entdecke, von dem ich überzeugt bin,dass er davor nicht da war, schlägt mein Herz direkt ein bisschenschneller. Obwohl ich mir ja selbst nicht ganz sicher bin, was micherwartet. Es ist nur eine kleine Innentasche.

Umso mehrüberrascht es mich, das ich tatsächlich etwas finde. Es ist einkleines Zettelchen.
Ich verschwende keine Zeit, sondern ziehe esrasch heraus und klappe es auseinander.

The Trial | Maze Runner ✔Where stories live. Discover now