2. Prolog

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Wie alles begann...
Zuvor auf einer Party lernte ich Murphy Johnson kennen. Nettes Mädchen, hübsche lange schwarze Haare und schimmernde grüne Augen. Genau wie ich. Wir waren beide allein dort und saßen an der bar. Sie saß einfach nur da und schaute in die tanzende menge. Ich fragte sie ob sie vielleicht Lust hätte mit mir zu tanzen. Als sie dies bejahte unterhielten wir uns zwischen den Liedern. Naja, eins führte zum anderen und das einzige woran ich mich erinnern konnte war das wir beide betrunken waren und gelacht haben. Murphy bekam einen Anruf. Sie konnte mir nicht sagen wer es war und musste raus gehen. Als ich sagte dass ich sie begleiten würde bekam sie angst und beneinte dies sofort. Ich verstand nicht wieso und sie gab mir auch keine Antwort darauf. Murphy ging voraus. Ich wollte ihr folgen doch die tanzende Menge trennte uns. Ich rief ihren Namen doch sie war schon weg und wenn sie noch da wäre würde sie es eh nicht durch die laute Musik hören. Als ich es endlich durch die Tür schaffte war niemand da. Ich rief ihren Namen noch einmal, keine Antwort. Ich durchsuchte die Umgebung, fragte jeden in der nähe der sie gesehen haben könnte, doch sie schien spurlos verschwunden zu sein. Sie hatte mir kurz vorher ihre Nummer hinterlassen. Ich rief sie an, nichts, nichts, und nochmal nichts! Ich machte mir sorgen da sie ein bedrückendes Gesicht gemacht hatte als der Anruf kam, als wüsste sie genau um wen und worum es sich handelte. Noch an diesem Abend verschwand sie und kam nie wieder zurück. Wäre sie nicht früher wegen diesem unbekannten Anruf gegangen, wäre sie jetzt am Leben.
Ab da fing alles an...
Ich erschien nur selten an den Vorlesungen an meiner Uni und schloss mich immer mehr von meiner Familie und meinen Freunden aus. 'Ich war wahrscheinlich die letzte Person die sie je gesehen hatte und hätte sie aufhalten können'. Dieser Gedanke verfolgte mich tief bis in meine Träume, Albträume!
Den einzigen den ich an mich ran ließ war Tyler, mein Freund, mein fester Freund. Er war der einzige der mir glaubte und mich nicht für krank hielt. Wenn ich mal das Haus verließ, dann mit ihm. Ich fühlte mich bei ihm sicher, geborgen, doch ich lag falsch.

Wir waren picknicken im Park, fünf Wochen nachdem Murphy's Leiche zerstückelt neben dem Haus ihrer Eltern gefunden wurde. Kinder spielten mit ihren Bällen Fußball, Paare küssten sich, ältere Leute tranken Tee und beobachteten manche kleinen wie sie verstecken und fangen spielten während ich einfach nur mit Tyler da saß und mich mit ihm unterhielt. Er muntere mich auf und versuchte meine Gedanken auf andere Sachen zu lenken. Und es hat geklappt, ich mein das hätte ja jedem passieren können und andere hätten genau so reagiert. Und außerdem kannte ich sie ja nur einen Abend lang. Ich habe es fast geschafft darüber hinweg zu kommen bis ich sie sah, Hailey Matthews. Sie saß allein unter einem Baum und las ein Buch. Schwarze, lange Haare und grüne Augen. War ja klar! Meine Stimmung senkte sich. Ich zwang mich mich wieder auf Tyler zu konzentrieren der grad die China Nudeln auspackte, die wir um die ecke in einem kleinen Restaurant gekauft hatten. Ich holte die Stäbchen raus und wir fingen an zu essen. Mein Blick schweifte immer wieder nervös zu ihr rüber und ich versuchte ruhig sitzen zu bleiben. Auch wenn ich nicht genau wusste warum, ich hatte einfach so ein Gefühl. Sie stand auf und wollte losgehen als dann auch noch drei Männer vor ihr stehen blieben und ihr den weg versperrten. Sie waren sehr groß und sehr kräftig. Ich konnte mich nicht mehr zurück halten und rannte zu ihr. Tyler schaute mir nach und kam hinterher. Sie schaute ängstlich hoch und als ich ankam zu mir. Tyler hinter mir fragte die drei ob es ein Problem gäbe woraufhin sie zu mir schauten und lächelten. Es war kein normales lächeln sondern eins als wüssten sie genau was in mir vorging. Derjenige der vor mir stand hatte Eisblaue Augen. Ich fixierte mich nur auf ihn da er mir direkt in die Augen schaute. Ich bekam Gänsehaut. "Nein, alles in Ordnung", brachte der eine von ihnen heraus. Immer noch mir in die Augen schauend. Ich versuchte meinen Blick abzuwenden, was allerdings schwerer war als gedacht. Diese Augen von ihnen waren anders, sie fesselten einen und dann noch dieses grinsen...
Ich blickte zu Hailey die noch kauernd auf dem Boden saß. Als ich bemerkte dass ihr Tränen die Wange runter liefen schaute ich anschließend flehend zu Tyler. Er wiederum ließ die drei nicht aus den Augen. "Na dann könnt ihr ja jetzt gehen", sagte er. Und das taten sie, sie nickten und gingen einfach wie als ob sie schon bekommen haben was sie wollten. Ich reichte ihr mit einem lächeln die Hand "June Blair", stellte ich mich vor. Mit "Hailey Matthews" nahm sie meine Hand dankend an. Ich zog sie hoch. Wir fragten sie ob wir was für sie tun könnten. Woraufhin sie antwortete, dass sie jemanden treffen müsste, der zehn Blocks weiter auf sie wartete und sie nun zu Fuß zu spät wäre. Wir taten ihr den gefallen, packten zusammen und fuhren los.

Der schlimmste Tag meines Lebens...
Wir hielten an der Ampel an als uns ein Auto von der Seite auf uns zu fuhr, es war der Mann mit den Eisblauen Augen von den Männern die uns gerade noch begegnet sind. Er schaute mir in die Augen, und da, schon wieder dieses lächeln! Wieder durchfuhr Gänsehaut durch meinen Körper. Er bremste nicht! Sein Auto traf unseres. An der Fahrer Seite, dort wo Tyler saß. Ich schrie seinen Namen. Das Auto überschlug sich und blieb seitwärts liegen. Für kurze Zeit sah ich nur noch Schatten doch ich versuchte mich zusammen zu reißen und sah zu Tyler. Ich versuchte seinen Namen zu schreien doch das einzige das ich raus bekam war ein leises flüstern. Ich schaute zu ihm hoch. Blut, überall Blut. An seinem Gesicht, Körper, alles voll. Ich hatte panische angst. Ich nahm unter Schmerzen meinen Arm hoch und rüttelte an ihm, nichts, keine Reaktion. Ich bekam Panik und atmete schwerer. Ich fühlte seinen Puls, erst schwach, dann gar nicht mehr. Ich blickte rüber zu Hailey. Sie schien nur bewusstlos zu sein. Sie atmete noch. Gut. Ich schrie Hilfe, erst leise, dann lauter. Ich sah wie sich hinter uns ein Stau bildete. Neben uns fuhren die Autos einfach an uns vorbei. Ich blickte wieder zu Tyler der sich immer noch nicht rührte. Mein Kopf schmerzte, mir wurde schwindelig. Langsam versperrten wieder schwarze Punkte meine Sicht und verhüllten alles in Dunkelheit. Ich blinzelte ein paar mal doch es half nicht. Ich würde schwächer und schwächer bis ich nichts mehr wahrnahm und einfach los ließ...


TorturedWhere stories live. Discover now