3 . Kapitel

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"Fric hat mich mehrmals angerufen, ich sollte gehen." Er macht Anstalten aufzustehen, doch ehrlich gesagt will ich nicht das er einfach so geht. "Ruf ihn doch an.", ich versuche möglichst gelassen zu wirken. Er sieht mich an und dann zur Tür. Er scheint hin und her gerissen zu sein, tippt dann auf seinem Handy rum und hält es sich ans Ohr.
"Wo bist du?"

Nach kurzem small talk legt er auf und stöhnt genervt. "Er, Collin und die anderen sind irgendwo, doch Fric kriegt sie nicht wach, deswegen sitzt er dort fest. Ich versuche ihn dann mal zu finden.", Er kratzt sich am Hinterkopf und runzelt die Stirn. Ich lache in mich hinein. "Und wie willst du sie finden, wenn ich fragen darf.", "Uhm...", "Weisst du was ich komme mit."

Ohne etwas zu sagen stehe ich auf und laufe die Treppe so leise es geht hinunter. Unten angekommen sehe ich mich um wo Thomas ist, doch ich erschrecke, denn er steht direkt neben mir. "Geht's noch leiser?", frage ich ihn sarkastisch. Er grinst nur und wir treten ins Freie. Die kalte Luft strömt uns entgegen und ich kriege einen klareren Kopf.

"Was hat Fric denn gesagt?", " Wenn man aus dem Fenster sieht, erblickt man einen Brunnen in einem Park.", er sieht mich hoffnungslos an, so als ob wir sie nie finden würden. "Sie sind bei Ray.", antworte ich knapp und beschleunige mein Tempo.

"Ihr drei seid wohl eng befreundet.", er sieht mich von der Seite an. "Ja kann man so sagen.", ich muss über den Gedanke an meine Freunde lächeln. "Du und Fric, seit ihr verwandt?", "Nein, wir kennen uns aber schon seit der 4. Ein wunder eigentlich das wir es so lange miteinander ausgehalten haben.", er sieht vor sich hin. Ich nicke nur, obwohl ich weiss das er mich nicht ansieht.

Wir biegen in eine engere Gasse ab. "Ich hoffe es fängt nicht an zu regnen.", ich sehe in den grauen Himmel. "Mit etwas Glück schneit es heute noch", sagt er lachend. "Dann hoffen wir mal das es kein Glück hat.", sage ich und steige in sein Lachen ein.

100 Meter weiter stehen zwei Typen. Ich versuche sie zu ignorieren, weil ich schlechte Erfahrung mit anstarren gemacht habe. Als wir an ihnen vorbeigegangen sind, wird Thomas ziemlich nervös und beschleunigt sein Tempo. "Ist was?", er schaut mich verdutzt an, aber in seinem Blick ist eine kleine Spur von Angst. "Nein, wieso?", er schluckt schwer. "Nurso eine Frage." Es ist offensichtlich das er nicht darüber sprechen möchte, deswegen will ich ihn auch nicht damit nerven.

"Können wir vielleicht etwas schneller laufen? ", er sieht mich an, aber seine Augen gehen nervös hin und her. "Was, wieso?!" Ohne Vorwarnung packt er mich am Handgelenk und rennt los. Ich stolpere hinter ihm her. Erst jetzt höre ich jemanden hinter uns her trampeln und renne so schnell ich kann. Ich will Thomas fragen wer das ist, und warum wir rennen müssen, doch ich weiss das ich davon nur fürchterliche Seitenstechen bekommen würde. Nach ungefähr 4 Minuten rennen sind wir an einer Hauptstrasse angekommen und Thomas drosselt sein Tempo. Erst jetzt lässt er mein Handgelenk los und ich versuche mich zu erholen. Ich sehe nach hinten, doch da ist niemand mehr.

Ich sehe ihn wütend an. "Sollte ich sonst noch was wissen? Sollte ich vielleicht eine Kugelsichere Weste tragen?" Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, aber dann sagt er ernst "Tut mir leid, aber ich habs nicht so mit dem.", er sieht mich an. "Von wo kennst du ihn denn, ich dachte du wärst hier in den Ferien. Ziehst du das Unglück magisch an oder was?", er lächelt über meine Bemerkung und sieht auf die Strasse. "Nein. Also ich habe sehr lange Ferien weisst du? " "Aha. Naja, dann versteh ich es ja, ich meine wenn ich in den Ferien bin mache ich auch nichts lieber als andere zu ärgern.", ich gehe an ihm vorbei, doch aus dem Augenwinkel sehe ich wie er lacht. "Ist kompliziert. ", er lauft wieder neben mir.

Nach einer Weile unterbricht er das schweige "Wir sollten uns wieder mal treffen."

Thomas SangsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt