Kapitel 2 - Das Gefühl von Freiheit

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POV Ardy

Es war gut mal wieder Longboard gefahren zu sein. Dieses Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit wenn man auf diesem Board stand, war einfach nur unbeschreiblich schön.Als ich dann mit Ju wieder zurück zum Youtubethaus fahren wollte, trafen wir noch einen einzelnen Fan. Das einzigste was das Mädchen von uns wollte war eine Umarmung. Wir redeten eine Weile.

,,Ich bin Mia." sagte sie schüchtern und blickte traurig auf den Boden. Ju mochte es, wenn Fans mit ihm so redeten, als ob sie sich schon kannten.

,,Was hälst du eigentlich von Tardy ?" fragte sie schließlich. Am liebsten wäre ich jetzt abgehauen, ich mochte solche fragen nicht.

,,Naja...also..." begann ich verlegen und fasste mir an den Hinterkopf.

,,Nichts ! Es ist nicht real. Wir sind doch keine scheiß Homos." sagte ich schon fast agressiv.

Nachdem wir uns verabschiedet hatten, fuhren wir weiter.

,,Du hättest nicht gleich so agressiv darauf reagieren müssen." meinte Ju und verlangsamte sein Tempo.

,,Wir hatten ihnen diese Frage schon tausend mal beantwortet, das wir nur Brudis sind !" entgegnete ich ihm leicht genervt. Ju verdrehte nur die Augen und fuhr weiter.

Wir waren nur Brudis und nicht mehr. Wir waren nicht zusammen und ich empfand nur freundschaftliche Gefühle für Taddl. Da war nichts weiter ! Nur weil wir alles zusammen unternahmen und uns ein Hotelzimmer teilten, hieß es noch lange nicht, das wir homosexuell waren !

Während ich so darüber nachdachte, bemerkte ich gar nicht wie langsam ich überhaupt fuhr.

,,Ardy, du Schnecke ! Leg mal nen' Zahn zu !" schrie Ju vor mir, welcher schon einige Meter weiter als ich war. Ich wurde so sehr von ihm aus meinen Gedanken gerissen, während ich langsam weiter fuhr, das ich mich zuerst panisch um sah und das Gleichgewicht auf meinem Board verlor. Ich rutschte weg, konnte mich jedoch rechtzeitig mit meinen Händen aufangen. Geschickt rollte ich mich ab und landete ziemlich unsanft auf dem Hintern.

,,Alles okay ?" fragte Ju mich leicht besorgt und kam zu mir. Meine Handflächen brannten wie Feuer und bluteten leicht. Ju half mir wieder auf die Beine.

,,Danke!" sagte ich knapp und wollte schon wieder auf mein Board doch Ju hielt mich davon ab.

,,Komm, es ist nicht mehr weit. Den Rest können wir zu Fuß gehen." meinte er. Ich war keines wegs damit einverstanden. Ich war doch kein kleines Kind mehr, das bei jeder kleinen Verletzung nach seiner Mama schrie ! Ich riss mich von Ju los und fuhr ohne ein weiteres Wort weiter. Ich wusste wie sehr ich Ju damit 'verletzte', weil es für Alle und Jeden nur das Beste wollte.

Nach einigen Minuten hatte Ju mich dann auch endlich eingeholt. Ich hoffte das dieser Tag so schnell wie möglich umging.

~Zurück in der Wohnung~

Dieses Mal hatte ich meinen Schlüssel nicht vergessen. Ich steckte ihn in das Schloss, drehte ein paar Mal und die Tür öffnete sich. Tolle Erfindung ! Ich stellte mein Longboard in den Flur, zog meine Jacke aus und sah wie immer nach Taddl. Inzwischen war es schon fast wieder Mittags.

,,Taddl ?" rief ich durch die Wohnung und sah mich suchend nach ihm um. Ich versuchte möglichst nicht genervt zu wirken, da ich ihm den Tag nicht noch mehr versauen wollte, als er für ihn eh schon war. Als ich in die Küche ging, entdeckte ich neben dem Kühlschrank einen Zettel.
"Hey Ardy :)
Ich bin beim Interview. Sorry, ich hab's vergessen dir zu sagen. Wäre sehr geil von dir, wenn du den Geschirrspüler ausräumen könntest. Bin in einer Stunde wieder da. Ruf mal an !
~Taddl" stand auf dem Zettel.

You're a part of my life || TardyWhere stories live. Discover now