Stexpert | So anders bin ich nicht!

Kapitel 9

'Ja und das ist auch wirklich so? Als ob. Wieso sollte er mich verstehen können? Nur weil er jetzt ein blaues Auge hat, heißt das nicht gleich das er versteht wie ich mich fühle! Was ich alles durchmachen musste. Mit Sicherheit nicht. Also soll er jetzt nicht so tun. Und überhaupt in meinen Augen sieht er aus wie der Mädchen-Schwarm. Wieso sollte er mich dann in der anderen Sache verstehen? Wieso sollte jemand wie Tim mit einem Schwulen-lauch-boy befreundet sein wollen. Das macht keinen Sinn. Vielleicht mag er die Lauch-Seite irgendwann, aber die andere? Ich kann es mir nicht vorstellen und das sollte mir auch egal sein!'

Ich versuchte die restliche Stunde diese Gedanken aus meinem Kopf zubekommen und mich dem Unterricht zu widmen. Dies klappte jedoch nicht lange, ungefähr drei Minuten später, fing ich auch schon an, etwas in mein Heft zu kritzeln.

Sicht Tim

'Endlich aus ist die Stunde aus.'

Ich legte meine Tasche auf meinen Schreibtisch und mich ins Bett, Stegi tat es mir gleich. Wir sprachen kurze Zeit nicht miteinander bist Stegi dann aber die Stille brach. "Em Tim? Was machen wir jetzt noch die restlichen Minuten?" Er schaute hoffnungsvoll zu mir rüber. "Äh, keine Ahnung.", ich überlegte kurz, dann fiel mir jedoch etwas Sinnvolles ein. "Ich könnte dir noch ein bisschen was vom Gelände zeigen?" Stegi nickte heftig und bejahte meine Frage. So zog ich mir eine Jacke über und wir gingen los. Ich zeigte ihm zuerst die ganzen Sporthallen, Plätze und die Spiele-halle. Danach unser kleines Einkaufszentrum, dieses gerade einmal drei Läden umfasste, einen Klamotten-laden, Schreibwaren-shop und einen mini Rewe, von dort aus zeigte ich ihm noch die Richtung zu unserem See, bis wir dann vor dem Park der 12 & 13 Kassen standen. "Also das ist der Park der Oberstufe. Komm gehen wir weiter.", versuchte ich es ihm kurz und knapp zu erklären, in der Hoffnung, dass er nicht hineingehen möchte. "Ne, warte Tim. Warum gehen wir nicht kurz durch?"

'War ja klar. Mit Sicherheit nicht! Erstens, ist da bestimmt Sasha und Zweitens, bestimmt auch Sebastian. Nein danke.'

"Ähm, nicht so gut. Was verstehst du den nicht an dem Satz 'Es ist der Park der 12ten und 13ten?' Wir haben da nichts zu suchen.", gab ich trocken von mir.

'Wie kann ich ihn jetzt davon abbringen? Er kann doch wirklich nicht so blöd sein und dort durchgehen wollen! Hat er nicht mal gesagt er mag Bücher? Doch, doch, hat er!'

"Stegi du hast doch aus unserem Zimmer eine Bibliothek gemacht? Willst du nicht lieber unsere echte Bibliothek sehen? Ist nicht so stressig wie dieser Park hier." Plötzlich schaute er mich mit funkelnden Augen an und entgegnete mit einem "Gerne".

'Dieser Junge ist so Strange.'

...

"Wow, Tim! Kennst du dieses Buch schon, oder das? Hey, das habe ich schon mal gelesen: FuckYouLeben, das ist genial."

Stegi kam jetzt schon zum dritten Mal mit irgendwelchen Büchern zu mir, nur um mich zu fragen ob ich diese Bücher kenne oder schon einmal gelesen habe.

'Kann der mich nicht in Ruhe lassen. Ich lese nie! Wirklich nie! Außer halt bei so alltäglichen Dingen aber Hey. Ich weiß nicht mal ob ich überhaupt schon ein Buch mit mehr als 100 Seiten gelesen habe.'

"Man Stegi. Bitte! Du bist wie ein kleines Kind im Spielwarenladen. Und nein, ich habe noch keines dieser Bücher gelesen!" Ich stützte mich mit meinen Händen auf dem alten Holztisch ab, auf dem Stegi seine zusammen gesuchten Bücher stapelte. "Wir haben jetzt sogar schon das Mittagessen verpasst wegen dir! Stegi? Hörst du mir eigentlich zu? Hallo!", brachte ich leicht genervt von mir. "Ja warte ich lese gerade." Ich schaute auf und suchte wohin der kleinere sich gesetzt hatte. Er saß nur ein paar Meter von mir entfernt auf dem Boden, ich stapfte zu ihm rüber. "Alter!", gab er von sich als ich ihm das Buch aus der Hand riss. "Komm jetzt! Ich will nicht wie deine Mutter klingen aber bitte Such dir endlich ein scheiß Buch aus. Ich muss jetzt gleich zum Direktor!" Stegi schaute zu mir hoch,