Traum-Konzert

9.1K 585 102
                                    

Haruka ließ mich glücklicherweise den restlichen Tag in Ruhe. Das einzige was sie getan hatte, war mir ein Abendessen ins Zimmer zu bringen und mir etwas zu zeigen. Und gegen das hatte ich wirklich nichts einzuwenden. Die Sonnenstrahlen die sachte auf mein Bett schienen weckten mir zärtlich auf. Ich streckte mich und setzte mich auf. Heute würde ich es Kenshin ganz sicher sagen! Daran führt kein Weg vorbei. Nicht so wie gestern. Heute werde ich meinen Körper unter Kontrolle halten. Ich zog mich an und ging dann sofort in die Schule. Meine Uniform brauchte ich nicht. Heute werde sowieso ich nur das Butler Kostüm tragen. Haruka hatte mir gestern, als sie mir das Essen gebracht ein Foto davon gezeigt. Es sah ganz anders aus als erwartet. Elegant und kein bisschen pervers, wie die Mädchen es gern hatten. Mein Blick wanderte am Himmel entlang Der Mond, genauso wie du Venus waren noch gut zu sehen, obwohl die Sonne leuchtend am Firmament aufging. Der Morgen war definitiv meine Lieblings Zeit. Die verschiedensten Farben die, die Wolken verfärbten ließen den gesamten Himmel erstrahlen. Ich atmete tief durch meine leicht verstopfte Nase ein. Das gestrige Weinen ist nicht spurlos an mir vorüber gegangen. Selbst meine Augen waren noch leicht gerötet. Naja... So schlimm war das nun auch nicht. Schließlich war es nur ein leichter Rotschimmer auf meiner Haut. Kurz gesagt: Nichts Auffälliges.

Als ich das Klassenzimmer betrat starrten mich sofort alle an. Ihre Blicke durchbohrten mich spürbar. Gereizt antwortete ich auf ihre Blicke. »Was?!« Auch wenn es keine richtige Antwort war, brachte es sie dazu, weiter die Tische zu dekorieren. Warum starrten sie mich eigentlich so an? War es weil ich gestern nicht mehr in den Unterricht kam oder wegen dem... Kuss? Eigentlich wusste ich die Antwort schon. Ich wollte es nur nicht wahr haben. Eines der Mädchen kam auf mich zu. »Dein Kostüm liegt dort vorne. Zieh dich bitte in der Sport Umkleide um.« sagte Asahina mit fester Stimme. Sie war eines der Mädchen, das ich nicht durch und durch verachtete, auch wenn wir nur drei mal miteinander geredet hatten, fand ich sie recht nett. Ich packte die Kleidung und machte mich auf den Weg in die Umkleide. Dort waren zwei andere Jungs, die sich gut zu unterhalten schienen, doch als sie mich entdeckten wurden sie still. Warum verhielten sich heute alle so seltsam? Stillschweigend zogen sie ihre Sport Kleidung an und verließen dann hastig den Raum. Ich sorgte mich nicht weiter darum und zog mir das Butler Kostüm an. Schlussendlich band ich mir schwarze Krawatte um denn Hals, sperrte meine eigene Kleidung in ein Schließfach und ging zurück in unserer "Café". Die anderen Jungs waren schon fleißig und bedienten die sperrlich gefüllten Tische. Ich entschied mich noch in die Küche zu gehen. Bei den Kunden brauchte man mich nicht. Die drei Anderen hatten nämlich nur zwei Tische zu bedienen an denen nur je zwei Mädchen saßen. Also nicht viel zu tun. In der Küche herrschte reger Betrieb. Zwei Jungs in ihrer Sport Kleidung waren damit beschäftigt irgendwelche Lebensmittel in einen kleinen Kühlschrank zu zwengen, während die anderen Schüler miteinander redeten und Mousse au Chocola und vieles weitere zuzubereiteten. Ich musste zugeben, es sah wirklich köstlich aus, was ich da sah. Mir drückte jemand im Vorbeigehen einen winzigen Block und einen Stift in die Hand. Die Geldbörse wurde an meinen Gürtel befestigt. Ich wurde hinaus geschickt um die Gäste vor der Tür zu begrüßen. Was mir meiner Meinung nach sehr gut gelang. So rot wie die Mädchen wurden, kann es nur gut sein! Schätzte ich zumindest. Genau wusste ich es nicht. Wie denn auch. Plötzlich bogen drei Mädchen um die Ecke. Es waren Noriko, Haruka und Ayumi! Warum musste das Kulturfestival gerade am Wochenende stattfinden? Das war schon fast eine Einladung für Ayumi hier aufzutauchen. Die drei fokussierten mich mit ihren Blicken. Haruka und Ayumi grinsten dreckig und Noriko sah mich mit einem liebevollen Ausdruck an. Sie gingen auf mich zu. »Guten Morgen, Sebastian.« begrüßte mich Ayumi scherzeshalber. Haruka und Noriko verkniffen sich ein Lachen und Ayumi lächelte stolz.

Mit zwei Tabletts auf den Händen stolzierte ich zu einem Tisch. Ich legte sie ab und stellte jeden sein Getränk und Dessert hin. »Guten Appetit!» wünschte ich ihnen. Es machte mich zwar wütend, dass ich die gesamte Zeit so freundlich sein musste, aber das werde ich schon überstehen. Langsam füllte sich mein Kopf mit dieser einen bestimmten Person. Kenshin... Mein Herzschlag wurde schneller und unkontrollierbarer. Allein der Gedanke an ihn ließ mein Herz verrückt spielen. Was an ihm war so besonders, dass er so etwas mit mir anstellte? Eigentlich... Alles. Er war die erste Person, die mich vollständig machte. Die erste Person, die mich glücklich macht. Die erste Person, die mich liebte wie ich bin. Die aller erste Person, die ich liebe...

Ich rannte in die riesige Turnhalle und queschte mich durch die Menschen Menge. Ich wollte so weit wie möglich vorne stehen um die Band gut sehen zu können. Haruka und ihre Band spielten gerade ihren zweiten Song. Es war ein Ruhigerer, doch das passte einfach nicht zu ihr. Doch der nächste war rockiger. Genau mein Geschmack! Tanzen war jedoch gar nicht mein Geschmack und auch nicht mein Talent, deswegen ließ ich es auch bleiben. Ich stand einfach nur da und hörte ihnen zu. Als die Musik verstummte erhob plötzlich Kenshin seine Stimme. Er stand neben Haruka und sprach in ihr Mikrophon. »Den nächsten Song widme ich einer besonderen Person, die ich jedoch vor kurzer Zeit aufgeben musste...« Seine Worte waren nur so mit Schmerz gefüllt. Es brach mir das Herz ihn so zu sehen... Ich wäre am liebsten zu ihn auf die Bühne gesprungen und hätte ihn einfach nur umarmt. Doch das konnte ich nicht machen. Auf einer Sekunde zur Anderen fühlte es sich so an, als wäre ich die einzige Person im Publikum, als würden sie nur für mich spielen... Ein lautes Murmeln durchzog den großen Raum. Kenshin schlug seinen Bass an und fing an eine wunderschöne Melodie erklingen zu lassen. Die Gitarren setzten schließlich auch ein genauso wie das Keyboard und das Schlagzeug. Als letztes fing Kenshin sogar an zu singen! Es klang perfekt. Warum sang er nicht öfter? Gebannt lauschte ich seiner ruhigen Stimme bis die Musik verstummte. Kenshin lächelte und durchsuchte dem Anschein nach das Publikum. Als er mich entdeckte wurde sein Lächeln wärmer. Wärmer als jedes andere Lächeln, das ich jemals bei ihm gesehen habe. Die Band spielte noch einige gute Songs, doch keiner war so schön, wie der von Kenshin...

Was willst du von mir?! (BoyxBoy)Where stories live. Discover now