Ein angenehmer Schlaf

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Zusammen mit Rika, Takashi und Kenshin ging ich zu ihrem Auto. Rika sagte, sie würde uns nach Hause fahren. Dort konnte ich mich wenigstens von dem anstrengenden Tag erholen. Wir setzten uns in das Auto und fuhren los. Sie bog in die Straße, die ich so gut kannte, ein. Ich öffnete die Autotür und ging mit Kenshin im Schlepptau in dieses Hochhaus. Er müsste angeblich etwas für Ayumi abholen. Was ich ihm natürlich nicht abnahm. Haruka würde so etwas doch nie erlauben. Ich meine, nicht mal ich durfte in ihr Zimmer, wenn sie nicht da war. Und dann durfte Kenshin es? Der Typ, der nach ihrer Aussage gerne Menschen ausnutzt? Natürlich nicht! Vor der Wohnungstür stockte ich. Habe ich eigentlich den Schlüssel dabei? Normalerweise würde er in meiner Tasche sein. Oder in meinem Schließfach. Meine Hand verschwand in der Tasche, die ich bei mir trug. Ich wühlte in ihr herum, aber außer einigen Büchern und Heften fand ich nur Stifte. Ich zog meine Hand aus der Tasche und auch alle Dinge die sich daran befanden. Doch meine Schlüssel fand ich nicht. »Wenn du die Schlüssel nicht findest kannst du ruhig bei mir schlafen.« sagte Kenshin verständnisvoll. Ich seufzte leicht auf. Heute musste ich wohl bei ihm schlafen. Was muss ich auch meinen Schlüssel in meinem Schließfach vergessen? Das gerade mir so etwas passiert... »Danke...« Betrübt trottete ich zurück zum Auto und ließ mich auf einen Sitz der Rückbank fallen. Kenshin setzte sich direkt neben mich und erklärte Rika, warum ich mit zu ihm nach Hause fahre. Doch davon bekam ich nicht mehr viel mit. Langsam legte sich ein schwarzer Schleier über meine Augen, durch den ich in einem tiefen Schlaf fiel...

Ich öffnete meine noch schläfrigen Augen. Genau vor mir lag, zu meiner Überraschung nicht mein Kissen, sondern Kenshin. Er hielt mich fest in einer Umarmung. Sein Atem war ruhig und gleichmäßig. Warum lag ich in seinem Bett? Ich versuchte mich aus seinem Griff zu kämpfen, ohne ihn aufzuwecken. Was mir natürlich nicht gelang. Stattdessen blinzelte er leicht und zog mich näher an sich. Seine angenehme Wärme ließ mich erschaudern. »W-Warum bin ich hier?« stotterte ich. Kenshin lächelte matt. »Du bist im Auto eingeschlafen, da hab ich dich in mein Bett gelegt und weil ich nicht in Ayumis Zimmer schlafen will, habe ich mich zu dir gelegt.« Ob er mich wirklich allein nach oben getragen hatte? Er streichte mir sanft übers Haar. »Übrigends... Ohne Brille siehst du echt gut aus.« murmelte er. Nicht auch noch er... Erst Haruka und dann auch noch Kenshin. Wieso ist eigentlich niemand meiner Meinung? »Findest du das wirklich?« Kenshin näherte sich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, worauf ich sofort errötete. »Natürlich! Glaubst du mir etwa nicht?« sagte er gespielt vorwurfsvoll, bevor er anfing wie ein Mädchen zu kichern. Ich tat es ihm gleich. Kenshin wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. Er brachte mich oft zum Lachen. Genau das mochte ich so sehr an ihm. »Kann ich morgen bei dir bleiben?« fragte ich, was mich selbst überraschte. Warum habe ich das gerade gefragt? Seine Anwesenheit brachte mich ganz durcheinander. Ich drehte meinen Kopf weg, damit er nicht sehen konnte, wie rot ich war. Doch er hob mein Kinn an, um mir tief in die Augen zu schauen. Seine roten Augen funkelten regelrecht. »Klar...« Sachte zog er mich in eine noch tiefere Umarmung. Mein Ohr lag an seiner Brust. Ich hörte seinem schnellem Herzschlag zu, bis mir etwas auffiel. Ich trug noch immer meine Schuluniform. Leicht stupste ich Kenshin an. »Könntest du mir was bequemes zum anziehen geben? In Hemd schläft es sich nämlich nicht so gut.« Im ersten Moment schien er nicht verstanden zu haben, doch dann stand er auf, machte das Licht an und öffnete eine der Schranktüren. »Nimm dir einfach was.« sagte er und schlich wieder ins Bett. Das grelle Licht blendete mich für wenige Sekunden, aber ich gewöhnte mich recht schnell daran. Der Schrank war nicht gerade voll geräumt, war aber auch nicht leer. Er hatte ungefähr so viele Klamotten, wie ich. Mir fiel ebenfalls auf, dass wir auch die selbe Größe hatten. Naja... Zumindest fast. Er war schließlich fünf Zentimeter größer, als ich. Ich schnappte mir ein x-beliebiges T-Shirt und eine graue Jogginghose. Skeptisch betrachte ich Kenshin. Schläft er schon? Mir war es wirklich unangenehm, mich in dem Raum umzuziehen in dem ein anderer Kerl lag. Als ich mir sicher war, das er schlief legte ich meinen Blazer auf den leeren Schreibtisch, wo auch sofort mein Hemd einen Platz fand. Morgen werde ich die Sachen wohl bügeln müssen... Kurz bevor ich meine Hose runterziehen wollte, blickte ich zu dem Bett in dem Kenshin lag. Die Decke hob und senkte sich sanft. Er schlief wirklich noch. So konnte ich mich endlich ganz umziehen. Müde tappste ich zum Lichtschalter und knippste das Licht aus. Im Dunkeln schlich ich zurück ins Bett. Kenshin schloss mich sofort in seine Arme. Das seltsame daran war, es gefiel mir. Ich kuschelte mich an ihn und schlief nach kurzer Zeit ebenfalls ein.

Was willst du von mir?! (BoyxBoy)Where stories live. Discover now