Patient

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"Hatschi!", schoss es aus mir heraus. "Neein, das kannst du nicht mit mir machen!", maulte ich mich selber an, als ich auf dem Weg war, ne weitere Packung Taschentücher aus der Schublade zu holen. Ich warf einen Blick auf den Kalender. Der 14. April. Heute war doch das Spiel gegen Aomines Team. Mist. Sowas konnte auch nur mir passieren. Ich kramte mein Handy hervor und schrieb Lucy und auch Aomine ne Mail. Ja Aomine. Lucy hat ohne, dass ich es auch nur erahnen konnte nach Aomines Nummer gefragt und sie mir ohne zu zögern gegeben. Seitdem waren etwa 2 Wochen vergangen und wir haben uns die letzten 2 Trainingseinheiten früher getroffen und miteinander geübt. Leider war ich immer etwas später dran, wegen dem Bus.

"Hallo Lucy. Leider kann ich heute beim Spiel nicht dabei sein. Hab mich furchtbar erkältet. Sucht euch einen Ersatz. Ich wollte doch so gern dabei sein, hab auch extra viel geübt und trotzdem. Wollte Aomine besiegen. Ich werde heute im Bett bleiben, extra viel Tee trinken und schauen, dass ich möglich schnell wieder fit werde. Tut mir leid. Hab dich lieb. <3"

Ich seufzte und legte mich aufs Sofa während ich mir das Thermometer zwischen die Zähne steckte. Es piepste. 38.7 schien mir die grüne Anzeige entgegen. "och nee". Also stand ich auf, und tapste in die Küche. Meine Mom war nicht zuhause, auf Geschäftsreise und mein Dad ist ohnehin vor ein paar Jahren nach Kyoto gezogen. Ich goss mir einen heissen Tee auf und setzte mich mit der dampfenden  Tasse wieder auf der Couch. So ein Mist. Wieso musste sowas nur immer mir passieren? Dann klingelte es an der Haustüre. Ich stutzte. Wer konnte das sein? "Ich komme", rief ich, während ich mir schnell die Haare ordentlich zusammenband und mir mein Lieblingspulli über das Top anzog. Ich sah aus als wär ich eben aus dem Bett gestiegen aber ich kümmerte mich nicht darum. Konnte schliesslich niemand wichtiges sein, denn alle meine Freunde waren aufm Basketballfeld. Ich schlenderte missmutig auf die Haustür zu und öffnete sie.

"Wa-Wa?" Ich guckte nur eine muskulöse Brust an, und musste meinen Kopf ziemlich weit heben, um dem Besucher ins Gesicht sehen zu können. Ich guckte einem Paar sorgenvoller blauen Augen entgegen. "A-Aomine??", stiess ich ungläubig hervor. Er packte mich und schob mich zurück in die Wohnung. "Lu hat mir alles erzählt. Bleib du ja schön im Bett!", sagte er, während er seine Jacke auszog. "uhm... a-aber das Spiel!", sagte ich zweifelnd. Er seufzte. "Erstmal legst du dich ins Bett okay? Den Rest erzähl ich dir später. Wir müssen dich jetzt unbedingt wieder gesund kriegen." Da ich sehr neugierig war, was er mir zu sagen hatte und einfach komplett überrascht, schnappte ich mir meine Tasse und verschwand in mein Zimmer. So schnell es eben ging mit Fieber. "Ach du scheisse." Mein Zimmer. Ort der verlorenen Dinge und des heillosen Durcheinander. "Wow. Das haut mich jetzt echt um." Aomine stand direkt hinter mir. Ich legte mich ohne Kommentar ins Bett. Was mach ich nur, was mach ich nur?? Der den ich so viele Jahre bewundert hatte und dem ich ohne Zweifel mit Haut und Haar verfallen war, war hier. Keine Eltern zuhause, Lu-chan nicht hier und ich krank. Ich legte meine Hand über die Augen. Ich hörte wie ein Stuhl verrückt wurde. "Hey, alles in Ordnung mit dir?", sanft hörte ich die Stimme des Basketballgottes neben mir. Ich schüttelte den Kopf und nahm die Hand wieder von den Augen. "Hier nimm das." Er hielt mir eine Packung Tabletten entgegen. Ich guckte ihn an. Er lächelte "Sind fiebersenkend" Ich errötete und zog mir die Decke über den Kopf. Das musste ich erstmal verdauen. Trotzdem schaffte ich es, ein leises "Dankeschön" zu murmeln. Und ehe ich mich versah, sank ich in einen unruhigen Fieberschlaf.

Als ich erwachte, stand neben mir ne Thermoskanne mit frischem Tee. Ich studierte. Schlagartig kam mir Aomine wieder in den Sinn. "Dann war es also doch kein Traum?" Ich stand auf und tapste verschlafen ins Wohnzimmer. Dort sass Aomine, in einem Buch vertieft. "Hallo", sagte ich schüchtern. Er guckte auf und ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. Ich war so mutig mich neben ihn zu setzen. "Also sag schon, wieso bist du hier?" Ich guckte ihm mitten ins Gesicht. Er wandte seinen Kopf ab und - errötete? Nein, ganz bestimmt nicht. Der Aomine den ich kannte errötete nicht so leicht.

"Wieso bist du hierher gekommen, anstatt am Spiel teilzunehmen. Ich weiss doch wie sehr du Basketball liebst." Er zog eine Augenbraue hoch. "Ach ja?", fragte er nur nüchtern. Jetzt war ich verwirrt. Ich guckte nur in diese unglaublich wunderschönen Augen und wünschte mich weit weit weg. Er räusperte sich. "Klar liebe ich Basketball. Aber anscheinend nicht genug, um an einem Spiel teilzunehmen, als mich um dich zu kümmern." Ich schluckte leer. Ich wusste nicht was erwidern. Er guckte weg. "Au!" Ein stechender Schmerz schoss mir durch den Kopf. Aomine hielt seine Hand an meine Stirn. Ich errötete. Schon wieder. "Mädel leg dich schleunigst wieder hin du hast Fieber." "Ja, ja... " Ich nickte. Doch bevor ich aufstehn konnte wurde ich von einer solchen Müdigkeit erfasst und fiel, ohne auch nur eine Chance zu haben mich dagegen wehren zu können, gegen Aomines Schulter und schlief  ein.

Und plötzlich war er da (Aomine x Reader)Where stories live. Discover now