Kapitel 1

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Scarlett



Um mit einem Lächeln aufzustehen, muss alles perfekt sein, aber das war es nun mal nicht. Und dann ist noch das riesige Problem, das ich eine Realistin bin. Das heißt ich wusste natürlich, das etwas schlimmes an diesem Tag passieren würde.

Ich wusste es.

Und daran würde sich auch nichts ändern.

Also wachte ich von einem schrecklichen Albtraum schweißgebadet und Tränen übergossen mit nur einem geflüsterten Wort auf: 'Nein'.

Jeden Tag das Selbe. Und ich konnte mich an jedes einzelne Detail von jedem einzelnen Traum erinnern. Ich stand von meinem etwas zu warmen Bett auf, um die kalte Luft auf meinen klebrigen Sachen zu fühlen. Nicht schon wieder. Ich bewegte mich langsam auf mein Badezimmer zu, um eine kurze, aber entspannende Dusche zu nehmen und mich vor der Realität wenigstens einen Moment zu befreien. Ich streifte meine Kleidung ab und trat in die große Dusche ein. Das lauwarme Wasser war genau richtig eingestellt und ich ließ alle Sorgen mit dem Wasser zusammen wegströmen. Für kurze Zeit. Ich trat langsam aus der Dusche und suchte hastig nach meinen Bademantel und trocknete mich damit so schnell wie möglich. Nachdem ich mich dann in grau töniger Kleidung angezogen hatte, ging ich die mir schon  bekannten Holztreppen hinunter, um zu Frühstücken. Als ich mein Besteck in den Geschirrspüler legte, fing mein Handy an zu klingeln. Ohne auf das Display zu schauen nahm ich den Anruf an, denn ich wusste ,dass nur 3 Personen mich anrufen: meine Mutter, mein Vater, oder mein Bruder, Ethan.

"Hallo?" Fragte ich,obwohl ich wusste wer es war.

"Scarlett,wie spät ist es?" kam die schläfrige Stimme meines jüngeren Bruders an das Ende der Leitung an.

"Ich schätze du solltest schon aufgestanden sein. Mach dir die Mühe drehe dein Kopf, auch nur ganz langsam. Dann kannst du die Uhrzeit sehen." Sagte ich und lag auf.

Mein Bruder kam so oder so immer zu spät. Und da es ihn so viel Mühe kostete seinen Kopf zu drehen, rief er mich jeden Morgen um 7:10 an, da er wusste , dass ich nach 10 Minuten hinaus muss.

Ich guckte auf die Uhr und rannte so schnell wie möglich die braunen Holztreppen wieder mit einem Glas kaltem Wasser hoch.

"Aufwachen, Schlafmütze!"  Rief ich laut, währenddessen kaltes Wasser auf seinem Gesicht gespritzt wurde.

Er schreckte auf. "Wundervolle Aufweckmethode!" murmelte er.

"Ich muss dann mal los!" Sagte ich und trat ein paar Schritte zurück, um dann aus seiner weißen Tür zu verschwinden , die Treppen runter zurennen und unten meine Schultasche mit meinem Handy zu holen.

Ich knallte die schwere Haustür hinter mir zu, nachdem ich meine schwarzen Schuhe angezogen hatte. Jetzt müsste ich es nur noch in die Schule schaffen.

.....

"Na ,was haben wir denn hier?" Sagte die spöttige Stimme von Logan als ich die rostige Metalltür der Schule öffne.

Ich blickte hastig herum, aber es war ohne Sinn. Logans zwei Freunde hatten mich schon umkreist. So sah ich keinen Ausweg als  zu meinem blauen Spind zu gehen.

Falscher Ausweg, denn als ich den Spind langsam schloss, wurden die Bücher, die ich in meinen Armen hatte von Logan auf den Boden geschmissen.

Ich kniff meine Augen zusammen, in Hoffnung, das sie es so belassen würden und mir wenigstens für Heute nichts mehr tun würden.

Also bückte ich mich , um meine heruntergefallenen Sachen aufzuheben. Doch als ich den Boden immer näher kam, bemerkte ich wie zwei Hände mich an den Spind schubsten und somit knallten meine Rippen an die Stelle,wo man den geheime Code einschreiben musste, was einen leichten Schmerz verursachte.

Im Gegensatz zu dem, was in mir brannte, war das gar nichts. Vielleicht bin ich auch deswegen zu Außenschmerz taub geworden.


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