2. Kapitel

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Ich lief durch das große Eisentor und stieg gerade die Treppen hoch als auch schon die große Tür geöffnet wurde und eine Gruppe von Jungs raus gestolpert kamen. Sie hatten mich anscheinend nicht gesehen, denn einer von denen rannte genau in mich rein. " pass doch auf wo du hin läufst Mädel" ich war auf den Boden gefallen und die anderen typen sahen nur interessiert zu mir und diesem Spacken vor mir der mich mit einem kalten Ausdruck ansah. " wie wäre es wenn du vorher mal etwas gegen deine seh schwäche tust damit du auch mal siehst wo DU hinläufst" ich rappelte mich wieder auf und wollte mit meinen Sachen rein als ich an meinem Handgelenk festgehalten wurde. Ich drehte mich um und erkannte diesen Typen der mich umgerannt hatte. Erst jetzt fiel mir auf das er eigentlich ganz gut aussah. Er hatte dunkel blonde Haare die er nach oben gestylt hatte und Eis blaue Augen. Diese Augen faszinierten einen richtig und man versank fast in ihnen. Er kam mir bekannt vor. Sogar schrecklich bekannt. Und spätestens jetzt wo ich sein scheiß Grinsen sah wusste ich wer vor mir stand. "oh mein Gott..." "Nein nur ich. Aber du kannst mich gerne weiter als Gott Bezeichnen wenn du willst." das durfte nicht wahr sein. Ich sah ihn ungläubig und kalt wie immer an. "Hätte ich mir ja denken müssen, dass ich in der Hölle den Teufel persönlich treffe. Nicht wahr Henry?" ich sah ihn kalt und missbillig an. So eine scheiße. Warum muss ausgerechnet er hier auf diesem Internat sein? Er musterte mich einmal von oben bis unten "woher kennst du..." er brach mitten im Satz ab als er an meinen Augen ankam. „was willst du Schlampe hier?" war seine freudige Begrüßung. Ja Henry. Ich freue mich auch dich zu sehen du kleiner asozialer Spast.

Ohne noch einen Kommentar ab zu geben ging ich mit meiner Tasche ins Innere und trat somit in eine riesige eingangs halle wo eine Große Wendeltreppe links und rechts nach oben führte. Ich weiß jetzt schon, dass ich dieses Geländer irgendwann mal runterrutschen werde. Vor mir war noch ein Flur und ich ging ihn lang. Der ganze eingangs Bereich war mit fliesen gefliest die sich in allen Fluren weiter streckten. Wenn man darüber lief hallte es nach und ich war froh, dass niemand da war. Aber irgendwie komisch. Wo waren denn alle? Ach richtig. Die müssten jetzt ja Unterricht haben. Mein reizender Vater hatte ja die Schnauze voll von mir und konnte mich nicht mehr ertragen weshalb er mich auch mitten im Schuljahr auf eine andere Schule geschickt hat.

Ich seufzte einmal schwer. Immerhin hatte ich jetzt die Schläge fürs erste hinter mir. Wenigstens eine gute Sache gibt es hier. Wo ist eigentlich das Fucking Sekretariat? ich laufe schon seit gefühlten Stunden hier rum. Ich war so in Gedanken versunken das ich gar nicht merkte wie ich, wieder einmal, in jemanden rein lief. Oder etwas, denn so hart wie das war konnte das nur eine Tür oder ähnliches sein. Ich sah hoch und verfluchte mich so gleich. Kann ich denn nicht einmal in jemanden laufen der nicht gut aussieht? "oh sorry. Ich habe gerade nicht auf den weg geachtet. Ich kann leider auch nicht mit dir plaudern da ich schnell zurück in die Klasse muss bevor mich meine Verfolger einholen. Ach und du siehst neu aus. Das Sekretariat ist da vorne um die Ecke dritte Tür links." das alles geschah so schnell das ich gar nicht realisiert hatte wie er mir hoch geholfen hat und dies alles auf dem weg um die Ecke zu gerufen hat. Ich war ein wenig verwirrt. Dieses Internat ist eindeutig nichts für schwache Nerven. Und was für Verfolger meinte er denn gerade? Und genau in diesem Moment hörte ich eine Mädchen stimme laut rufen" Jacen! Komm sofort zurück du Spast!" Und ehe ich mich versah rannte auch schon ein Mädchen um die Ecke. Und wie sollte es anders sein? Direkt in mich rein. Und somit lag ich schon wieder auf dem Boden und mein hintern fängt langsam an weh zu tun. Ich sah auf die mir gegenüber und, es passierte schon wieder. Ein wunderschönes Mädchen mit haselnussbraunen Haaren und Moos grünen Augen saß mir gegenüber. Hier sind echt nur hübsche Leute. Ich fühle mich hier richtig hässlich. „oh entschuldige. Ich war in Eile und habe jemanden verfolgt." Erklang eine Glocken klare stimme. Ich fand sie schon von Anfang an sympathisch. „nicht so schlimm. Falls du diesen typen suchst der gerade auch schon in mich rein gelaufen ist, der ist da vorne um die Ecke." Meinte ich lächelnd worauf sich meine gegenüber auch schon sofort aufrappelte und mir die Hand hinhielt. „ach der. Dem kann ich später auch noch den Kopf abschlagen. Ich bin übrigens Lily. Lily Nussbaum" (Bild oben)Sie streckte mir die Hand mit einem strahlenden Lächeln hin um mir aufzuhelfen. Ich nahm die Hand dankend entgegen „ich bin Lena. Lena Willson" „WAS? Lena WILLSON?" schrie sie auf einmal total aufgeregt und mit glitzernden Augen „ähm jaaa..." ok jetzt habe ich Angst. Aber ich mag sie. Sie ist genau wie ich ein wenig verrückt. „bist du vielleicht eine entfernte Verwandte von Mika Willson?" eine ENTFERNTE Verwandte? Also ich glaube eher weniger. Aber es sieht ganz so aus als ob mein Bruder jetzt nicht gerade der unbeliebteste hier ist. „naja, also entfernt kann man das jetzt nicht nennen wenn er mein Bruder ist." Meinte ich nur und zog den einen Mundwinkel in die Höhe. „bitte WAS?" „ich bin die kleine Schwester von ihm. Er ist aber nur ein Jahr älter als ich. Auch wenn er gerne mal einen auf erwachsen macht." Ich lächelte sie zuckersüß an als ob nichts wäre. „ich wusste ja gar nicht, dass er eine kleine Schwester hat. Geschweige, denn überhaupt eine hat." Sagte sie ungläubig und es war irgendwie traurig zu hören das er nicht von mir gesprochen hat. Immerhin ist er mein großer Bruder und einer der letzten Menschen die mir nach Mutters Tod geblieben ist.

Ich schüttelte schnell den Gedanken ab. Jetzt blos nicht negativ denkt Lena. „sag mal wo ist denn das Sekretariat? Ich muss da nämlich hin" sie lächelte mich einmal an und sagte dann wo ich lang musste. Ich verabschiedete mich noch von ihr und bekam auch so gleich ihre Zimmer Nummer bevor sie wie der junge vorhin um die Ecke verschwand. Natürlich hatte ich ihr gesagt das sie aber bloß den Mund halten soll das ich Mikas Schwester bin. Denn so wie es aussieht ist er hier heiß begehrt und auf falsche Freunde habe ich keine Lust. Ich brauche das nicht noch einmal. Also machte ich mich weiter auf die Suche nach dem blöden Sekretariat.

Nach gefühlten Stunden fand ich dann doch noch einmal mein Ziel. Es war eine einfache Holztür die hier gar nicht ins Konzept passte. Ich klopfte einmal an und vernahm das stumpfe ‚herein' von der anderen Seite. Ich öffnete die Tür und sah hinter einer kleinen Theke wo Haufen weise an Papier kram rum lag eine kleine pummelige Frau. Sie sah recht niedlich aus doch ich glaube, dass sie besser keine Röcke tragen sollte. Und schon gar nicht in dieser Farbe. Aber zurück zum geschehen. „was kann ich für dich tun meine Liebe?" „ähm... ich bin neu hier. Mein Vater hat mich angemeldet. Lena Willson ist mein Name." Die frau sah mich einmal genau durch ihre Brille an bevor sie nach hinten zu ihrem schreib tisch ging wo der Computer stand. „also Miss Willson. Sie sind jetzt in der 10b und haben das Zimmer 312. Bevor sie allerdings hoch auf ihr Zimmer gehen, sollten sie wissen das sie sich ein Zimmer mit Mister Wayland teilen." Mir blieb kurz die Spucke weg. Hat diese frau gerade echt gesagt das ich mein Zimmer mit einem Hormon gesteuerten typen teilen muss? Oh nein meine liebe. Ohne mich. „ähm wie genau meinen sie das?" fragte ich mich um einen ruhigen ton bemühend der mir nur so gerade eben gelang. „na so wie ich es meine. Sie teilen sich das Zimmer mit einem jungen. Die Eltern sind auch schon benachrichtigt worden und sie haben keinerlei Einwände." Das durfte doch echt nicht wahr sein. Es war doch auch klar, dass mein lieber Herr Vater da nichts gegen hat. Dem ist es ja auch egal wenn ich am Ende dieses Schuljahres auf Grund einer Vergewaltigung Schwanger bin. Ich kochte schon fast vor Wut auf meinen Vater. „das können sie doch nicht machen? Ich möchte sofort ein anderes Zimmer!" jetzt war es auch um meinen ruhigen ton geschehen und ich schrie die frau schon fast hysterisch an. „also wirklich Miss. Ich muss doch wohl bitten. Nicht in diesem..." „jetzt hören sie mir mal genau zu meine liebe. Mich interessiert gerade mein Ton nicht. Es geht darum das ich nicht am Ende wegen Vergewaltigung schwanger bin. Ich möchte jetzt ein anderes Zimmer." Motze ich sie an. Sie sah mich nur mit großen ungläubigen Augen an. „werden sie mir hier nicht wie ihr Bruder. Der ist auch immer auf Krawall gebürstet und denkt er wäre der beste der Welt. Nur weil ihr Vater vielleicht reich ist heißt es nicht das sie mit mir in diesem ton reden dürfen." Jetzt schrie sie mich auch schon an. Sie legte die Schlüssel mit einem lauten Knall auf die Tischplatte und dazu noch ein paar Bücher plus Stundenplan. „und jetzt hören sie mir mal zu. Sie haben kein recht so über meinen Bruder zu urteilen. Sie haben nämlich keine Ahnung was er alles durch machen musste. Und jetzt noch einen schönen Tag." Sagte ich leise und bedrohlich und nahm meine Bücher in den Arm. Den Schlüssel an meinem kleinen Finger baumelnd verließ ich das Zimmer. „und machen sie die Tür zu" meinte sie als ich gerade aus der Tür war. Ich glaube diese frau will mich hier echt provozieren oder? „machen sie es doch selber. Ein bisschen Sport schadet ihnen doch bestimmt nicht oder?" ich zwinkerte ihr einmal kurz zu und verschwand dann auch schon. Ich hörte nur noch eine zu schlagende Tür und ich musste grinsen. Wenn hier alle so sind, na dann prost Mahlzeit. Das wird ein Langes Schuljahr.

Ein Zimmer, ein Badboy und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt