35: Und ich lernte Geduld zu haben...

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Ich wurde durch einen Ruf geweckt, der meiner Meinung nach immer näher kam und lauter wurde.

Es hörte sich an, als würde jemand an meine Tür hämmern und meinen Namen rufen.

Und so kam es, dass ich aus dem Bett stieg und meine Tür öffnete. Davor stand Sam und sah etwas gestresst aus (Ironie). Ich wischte mir über meine verschlafenen Augen und gähnte. Sam sieht mich einfach nur mit einem Mach-Dich-Jetzt-Fertig Blick an und geht aus meinem Zimmer.

Ich begebe mich in das Bad und fange an mir die Zähne zu putzen. Dabei wird mir erst bewusst, dass ich schon seit längerem nichts mehr mit Ardy gemacht habe und auch gar nicht mehr an ihn gedacht habe. Aber da Isa und Ardy ja gestern, natürlich ohne sich von mir zu verabschieden, einfach in den Urlaub für einen Monat gefahren sind, werde ich auch jetzt nichts mit ihm machen können.

Sam rief noch gefühlte 800 mal nach mir, wann ich denn jetzt endlich fertig wäre. Aber ich ließ mich auch dadurch nicht stressen. Sam sollte doch mal endlich lernen geduldig zu sein. Genauso wie ich.

Im Wohnzimmer angekommen warf mir Sam einen diesen Beeil – Dich – Jetzt Blicke zu und ich zog mir noch schnell die Schuhe an schnappte mir meine Jacke und rannte Sam hinterher, die schon vor gelaufen war.

Unten angekommen stieg ich in das fast schon fahrende Auto und die Tür ging mit einem Schwung zu. Sam hatte es wohl enorm eilig. Und mal wieder hatte ich keine Ahnung, wohin wir gehen werden. Ich hoffte nur, dass es nicht wieder etwas sein wird, wofür ich stärke brauchen werde.

Wir kamen vor einem Einkaufszentrum zum stehen und Sams Augen schienen zu Scheinen. Sie wollte doch nicht etwa Shoppen gehen.

Wir liefen hinein und siehe da, sie wollte Schoppen gehen. Okay dafür brauche ich also meine Geduld. Dann auf in den Kampf.

Zuerst wollte Sam zu H&M um sich eine neue Jeans zu kaufen, da 28 ja viel zu wenig waren und ihr eine in türkis fehlte. Ich musste natürlich alle 5 Jeans nacheinander erst bewerten und dann am Ende mit ihr die schönste aussuchen. Mal im Ernst jetzt, die Jeans sind alle 2 türkis. Wo bitte seht ihr Mädchen da bitte den Unterschied?! Okay ich gebe es zu die eine hat einen Schimmer mehr grün mit drinnen. Aber sonst waren sie wirklich identisch. Sam nahm dann die mit weniger grün und bezahlte. Und wer durfte die Tasche halten? Ja genau ich!

Ich schlug vor erst mal Pause zu machen, aber Sam hörte mir nicht zu, sondern lief zielstrebig auf den New Yorker zu. Ich musste wohl oder übel mit.

Dort angekommen sah ich Sam, sie hatte schon 4 verschieden gleiche T-Shirts auf dem Arm und als sie mich erblicke legte sie sie mir auf den Arm. Ich erwiderte das, indem ich die Augen verdrehte, aber sie hatte schon das nächste ach so tolle Shirt gefunden. So lagen am Ende 10 Shirts auf meinem Arm. Wir steuerten auf die Kabinen zu und Sam nahm sich das erste von 10 mit. Es folgten die restlichen und am Ende war doch keins, das ihr gefiel dabei. Also hieß das für uns, dass wir uns auf den Weg zu Madonna machten um dort hoffentlich ein passendes Shirt zu finden. Zum Glück fanden wir dann dort relativ schnell eins, dass meiner Meinung nach genauso aussah, wie die 10 im New Yorker, aber ich bin hier ja nur der Taschenhalter und habe nichts zu sagen, also dachte ich mir meinen Teil einfach und schwieg.

Nach dem Besuch bei Madonna fragte ich in der Hoffnung, dass sie lachen würde und wir gehen könnten: „ Und brauchst du nicht noch Schuhe?" das stellte sich im Nachhinein als großen Fehler da, sie mich nur anlächelte und auf den Footlocker zu. Ich ohrfeigte mich innerlich selbst, dass ich nicht selbst darauf gekommen bin, dass Frauen immer Schuhe brauchen, auch wenn ihr Schuhschrank eigentlich schon am Überquirlen ist. So wie es bei Sam der Fall war.

Ich lief also zu ihr und sah, wie sie schwarze Nikes anprobierte. Ich setzte mich neben sie und wartete einfach geduldig ab, denn es hatte eh keinen Sinn, sie anzutreiben,  denn so wurde sie nur langsamer statt schneller. Sie hatte sich 3 Paar Schuhe gekauft, ich fragte mich nur, wo sie sie verstauen wollte, aber das war nicht meine Sache.

Danach wollte sie Essen, na endlich. Es gab Pizza hmmm die war lecker. Gleich danach ging der „Spaß" wieder los, denn sie brauchte noch dringend Socken. Und zwar genau die, die sie in einem C&A Katalog gesehen hatte.

Wir gingen also ins C&A und fragten nach genau diesen Socken und dann das große Drama, sie waren ausverkauft. Was Sam dann machte, brachte mich zum leichten verzweifeln. Sie fragte, ob es in einer anderen Filiale diese Socken noch gab. Ich hoffte so sehr, dass es sie nirgendwo mehr gab, denn meine Beine brachten mich bald um. Aber bei meinem „Glück" mal wieder gab es genau diese Socken in der Filiale, die eine halbe Stunde entfernt war. Also hieß das ab ins Auto und los ging die Fahrt.

Als wir dort waren, sagte uns der Filialleiter, dass die Socken gerade eben verkauft wurden. Ich glaubte in diesem Moment einfach nur, dass ich entweder den Filialleiter, oder Sam jetzt gleich umbringen muss oder werde! Aber da ich ja so viel Geduld hatte, war ich ganz brav und zwang mir ein Lächeln auf. Sam fragte wieder, ob es diese Socken in einer anderen Filiale gäbe, aber er sagte, dass das die letzten überall gewesen wären. Mir entwich aus versehen ein Jubel und Sam und der Filialleiter sahen mich mit einem Dein- Ernst Blick an und ich lächelte sie nur wieder an.

Danach gingen wir endlich wieder zu mir nachhause und ich freute mich schon auf mein warmes, weiches Bett, aber zu früh gefreut. Denn Sam wollte noch eine Modeshow machen, mit den Sachen, die sie sich noch schnell in der 2 C&A Filiale kaufen musste. Also saß ich nach einer stunde immer noch auf dem Sofa und schaute mir ein Autfitt nach dem Anderen an. Und mir kamen alle gleich vor. Es kam wie erwartet, irgendwann schlief ich ein...

Das Leben ist halt nicht immer fair /Tardy/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt