Who are you really

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Natashas PoV

Die Wahrheit ist, manchmal bin ich mir echt nicht sicher, ob das was ich tue das richtige ist. Oh mann, ich rede ja schon wirres Zeug. Irgendwo muss ich mir ganz deftig den Kopf gestoßen haben, das ist die einzig plausible Erklärung. Plus, der Fakt, dass ich immer noch nicht weiß, wer der Kaputzenmann ist. Dass macht mich wahnsinnig. Aber jetzt ist fertig gespielt. Ich will es wissen.

Ich erhob mich von meiner Schlafstätte. Ein leiser Stöhner entfloh meinem Mund. Mein Blick wanderte meinen Körper runter, blieb an meinem linken Bein hängen. Um dieses wurde ein dicker Verband gewickelt. Teilweise erinnerte ich mich noch an das Blut. Ansonsten schien alles einigermaßen okay zu sein. Ich wusch mir kurz das Gesicht im kleinen Badezimmer und tappst anschließend in die kleine Küche nebenan. Beinahe lässig lehnte ich mich gegen die Wand. Eine Weile beobachtete ich ihn -Ich konnte ihn ganz eindeutig als ein Mann identifizieren- wie er Gerätschaften hin und her schob, etwas zubereitete. Etwas verschlafen wandte ich meine Aufmerksamkeit auf die Uhr. Schon Zehn Uhr Morgens, musste ich beinahe etwas schockiert feststellen. Ich schlief nie solange, nie! Ich konnte mir das nicht leisten. Ich...Moment mal, wenn ich es mir recht überlegte, konnte ich das sehr wohl. Wozu also die Hektik. Jetzt nahm ich mir einfach mal die Zeit die ich verdiente.

Etwas genervt darüber, dass mein 'Freund' hier immernoch nicht bemerkt hat, dass ich hinter ihm stand, oder zumindest nichts dergleichen tat, räusperte ich mich. "Ah, Morgen Natalia." Das er meinen Namen wusste, verwunderte mich gar nicht erst.

"Wieso bin ich hier?", fragte ich gerade heraus. Dem Ausblick nach zu Urteilen, war ich geradewegs im heruntergekommensten Ecken von ganz Budapest gelandet. Und es stank. Sobald man das Fenster öffnete, wehte einem der 'parfümreife' Geruch von Alkohol, Abfall und Hundeschei***, ins Gesicht. Wie herrlich...im sarkastischen Sinne, natürlich.

"Du könntest mir auch einfach dankbar sein, dass ich dich und deinen Allerwertesten da rausgeholt habe. Denn lange, hättest du das nichtmehr gemacht." Ich gab ein empörtes Schnauben von mir. Was für eine Unverschämtheit. Doch ich beließ es dabei. Männer und ihrem riesen Ego war sowieso nicht zu helfen.

"Okay, aber ich will wissen wer du bist", meinte ich forsch. Das grenzte ja beinahe an Blind-dating, bis auf die Tatsache, dass dies kein Date war. Ich hörte mein Gegenüber deutlich seufzen. "Später vielleicht." Da war die Diskussion für ihn auch schon vorbei. "Ich werde etwas von der Bäckerei holen, du bleibst solange hier." Und...weg war er. Was für ein Gentleman. Aber so hatte ich zumindest mal Zeit mich hier umzusehen.

Hier müsste echt mal jemand aufräumen. Die kleine Wohnung bestand nur aus drei spärlich eingerichteten Räumen. Badezimmer, Schlafzimmer und Küche. Luxuriös, nein. Eher das pure Gegenteil. Auf einer Kommode lag, auf einem Haufen Gerümpel, einladend der Köcher mit den Pfeilen drin. Interessiert pickte ich einen heraus und betrachtete ihn genauer. Schließlich schob ich ihn zurück.

Dabei fiel eines der Bücher auf den Boden und blieb aufgeklappt liegen. Das war ja auch wirklich ganz toll versorgt. Entnervt hob ich es wieder auf, wobei ein Briefumschlag den Seiten entglitt. Ich legte das Buck beiseite und widmete mich dem Covert. Ohne zu zögern riss ich die 'Verpackung' auf und warf sie zurück auf den Haufen. Ist sowieso schon eine Unordnung. Vorsichtig ließ ich meinen Blick kurz zur Tür schweifen. Wird schon niemand kommen. Als ich das Papier auseinander faltete und das geschriebene zum Vorschein kam, blieb mir beinahe die Luft weg. Das Dokument entglitt meiner Hand und segelte in kleinen Kreisen zu Boden.

Da ertönte auch schon das Knarren der Stufen im Treppenhaus, welches die Ankunft eines Einwohners ankündigte. Schnell schnappte ich mir, aus der Küche, das erste Messer, das mir zwischen die Finger kam.
Dann setzte ich mich ganz gemächlich auf einen der Stühle und wartete.

Da kam der Idiot auch schon zur Tür rein. Anscheinend war er tatsächlich beim Beck gewesen, denn es duftete nach frischen Croissants. "Kaffee?", fragte er ganz beiläufig. Ich murmelte nur etwas, was er als ja auffasste. Während er das heiße Getränk zubereitete, hob ich den Brief wieder auf und knallte ihn neben meinem kleinen Geheimnistuer auf die Küchenplatte. Er drehte seinen Kopf in die Richtung und seufzte.

"Also, wann wolltest mir das sagen?"
Er machte immer noch weiter Kaffee, ist das zu fassen? Als wäre nichts!
Seine Hand griff hinter seinen Rücken, im ersten Moment dachte ich er würde irgendwo eine Waffe raus-zaubern, aber er nahm bloß seine Kapuze ab. Dann drehte er sich um und ...lächelte mich freundlich an?
"Ich dachte du wärst noch nicht bereit. Du hattest eine ziemlich harte Zeit."

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Hey meine Lieben, ich hoffe ihr habt alle ganz schöne Ferien :D
Wegen denen werde ich wahrscheinlich ein zwei mal noch updaten kommt drauf an.
Hoffe es gefällt euch und ja.
Wie immer Feedback und oder Kritik?

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