Kapi 1

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Chloe:

Es war wirklich passiert. Wir hatten peinlicherweise bei der Meisterschaft verkackt. Naja, peinlich ist gut, die Scham konnte man uns wahrscheinlich schon ansehen. Jeder andere hätte jetzt wahrscheinlich Krieg mit Aubrey geführt oder würde sie nie wieder sehen wollen, aber sie war schließlich meine beste Freundin. Ich liebte sie wirklich und würde ihr alles verzeihen. Mittlerweile waren wir nicht nur die Lachnummer auf dem Campus, sondern im ganzen Land, was auch mit sich trug, dass keiner mehr den Bellas beitreten wollte, geschweige denn wirklich hübsche Mädchen mit Bikinifigur, so wie unsere Gruppe früher ausgesehen hatte. Wir Bellas waren bei allen abgeschrieben, ein Desaster und dann einfach weg. Die Bellas waren einmal alles für mich gewesen, wie sollten wir das bloß wieder hinbekommen?


„Chloe! Chloeeeee!", riss Aubrey mich aus meinen Gedanken. Wir standen vor unserem Infostand, auf der Suche nach neuen Mitgliedern.

"Was ist denn Aubrey?" fragte ich genervt und rollte mit den Augen. Sie konnte aber auch ungeduldig sein...

"Ich wollte dir nur kurz Bescheid sagen, dass ich dich kurz alleine lassen muss. Verteilst du solange noch ein paar Flyer? Ich bin auch gleich wieder da!" Ich nickte nur emotionslos und starrte ihr hinterher.

Mein Blick fiel auf ein braunhaariges Mädchen, welches sich grade eine Flyer vom DJ-Stand griff. Musikinteressiert schien sie schonmal zu sein, hübsch war sie auch, sehr hübsch sogar und irgendwie beschlich mich der Gedanke sie könnte vielleicht singen.
Irgendwie wirkte sie ein bisschen verloren zwischen den ganzen Studenten hier, sie wirkte anders. Außerdem sah sie ziemlich schlecht gelaunt aus und ich hatte den Drang sie aufzuheitern, es interessierte mich, wie ein Lächeln auf ihrem Gesicht aussehen könnte.
Normalerweise hätte ich nicht den Mut gehabt eine Fremde anzusprechen, aber sie wirkte einfach passend.

„ääähm... hey du! Hast du vielleicht Lust den Bellas beizutreten?", rief ich, als sie grade an dem Stand vorbeilief und wedelte mit einem Flyer vor ihrem Gesicht herum.

Sie schaute mich irgendwie genervt an (jedoch hätte ich schwören können auch einen Funken Interesse in ihren Augen aufblitzen gesehen zu haben): „Oh, Acapella? Das ist zurzeit echt in oder?"

In diesem Moment konnte ich es mir richtig ausmalen, wie es aussähe, dieses Mädchen in unsere Gruppe zu haben. Für mich wirkte sie irgendwie, als könnt sie das Alles einfach wieder in Ordnung bringen. Komisch, dass ich so über jemanden denken konnte, den ich doch nocht garnicht kannte.

„eeeh, noch da?", fragte sie genervt und riss mich so aus meinen Gedanken. Dieses Mädchen schaffte es, mich aus dem Konzept zu bringen, wie auch immer sie das anstellte.

Es dauerte einen Moment, bis ich mich wieder gefangen hatte.
„jaja, alles gut.", sagte ich und schüttelte leicht den Kopf. „Wie schon gesagt, hättest du vielleicht Lust uns beizutreten? Wir würden uns sehr freuen."

Aubrey war mittlerweile zurück und starrte die braunhaarige nur urteilend an. Wahrscheinlich wirkte diese auf sie mal wieder viel zu alternativ oder so.
„Sorry, aber ich kann garnicht richtig singen. War aber echt schön dich kennenzulernen!", antwortete sie, warf mir ein kurzes Lächeln zu und ging.

Es war wirklich schade, dass sie nicht singen konnte. Zwar war sie auch wieder nur eine von vielen, der die Bellas vollkommen egal waren, jedoch hatte ich wirklich Hoffnungen gehabt. Sie wirkte irgendwie so perfekt dafür.
Ich flüsterte ein leises „scheisse" worauf Aubrey mich nur entgeistert ansah.


Später fragte Aubrey mich natürlich aus, wer dieses Mädchen da vor unserem Stand war. Ich sagte nur, dass sie auf mich wie eine gute Bella wirkte und dass ich sie ja nicht einfach ohne zu fragen gehen lassen konnte.
Dann machte ich mich wie jeden Abend auf den Weg zu den Duschräumen.

Ich schlurfte irgendwie genervt in die Duschen, ich hatte einfach keine Lust mehr. Es war ein langer Tag gewesen und neue Mitglieder hatten wir immer noch nicht.
Meine Laune steigerte sich jedoch schnell, als ich jemanden „Titanium" singen hörte.
Es gab auf dieser beschissenen Uni also doch leute, die singen konnten!
Nachdem ich mich ausgezogen und kurz abgespült hatte, konnte ich meiner Neugier einfach nicht mehr standhalten. Ich wollte einfach wissen, wer da mein Lieblingslied trällerte.
Ich schlich mich an und schob langsam den Duschvorhang beiseite. Irgendwie war mein Schamgefühl in diesem Moment komplett ausgeschaltet.

Für einen Moment erstarrte ich, es war das Mädchen von heute Mittag, ich konnte meine Augen nicht davon abhalten ihren nackten Körper zu mustern. Sie sah wirklich nicht schlecht aus.

Sie bemerkte mich nicht, bis ich mich mit einem lauten „du kannst ja doch singen!" zu erkennen gab.
Ihre Antwort war eine Mischung aus Schreien und Kreischen und hörte sich an wie eine Art „aaaaah!"

Zuerst starrte sie mich vollkommen entgeistert an, konnte es jedoch nicht lassen meinen nackten Körper zu mustern, was mich schmunzeln ließ.
„Was willst du hier?!", fragte sie dann, eine Mischung aus Wut und Verwirrung.
Es gab mir ein gutes Gefühl dieses so selbstsichere Mädchen aus dem Konzept gebracht zu haben.

„Lass uns zusammen singen.", sagte ich nur und warf ihr ein verschmitztes Lächeln zu. Ich wollte es einfach unbedingt, ohne wirklich zu wissen warum.

„Spinnst du? Wir stehen hier grade nackt in der Dusche und du willst mit mir singen?", fragte sie entgeistert und schüttelte den Kopf, jedoch konnte ich ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen erkennen. Ihr schien die Idee also doch zu gefallen. Ich musste lachen.

„Was ist denn jetzt schon wieder los?", fragte sie genervt, musste jedoch auch ein Lachen unterdrücken.

„Naja, du siehst nicht grade danach aus, als würdest du es so schlimm finden!"
Nun prustete auch sie los. „Geh!", rief sie und warf mich lachend mit ihrem Shampoo ab.

„Nö. Ich gehe erst wenn wir singen.", sagte ich dann überzeugt und sah sie erwartungsvoll an.

Ich wollte einfach unbedingt wissen, wie sich unsere Stimmen gemeinsam anhören würden

Is this Love? {Bechloe}Where stories live. Discover now