2. Kapitel

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LISI

Da stand er. Er, den ich seit Monaten nur noch auf Plakaten gesehen hatte. Englands erfolgreichster Fußball Newcomer. Genau vor mir und lächelte mich an. Als ob nichts wäre, als ob nicht war.

„Harry, ich muss jetzt leider weg", meinte ich und lief zur Tür. Aber jemand hielt mich am Arm zurück.

„Wieso gehst du schon?", fragte diese Stimme, die ich früher so geliebt hatte.

„Meine Mum..", meinte ich und machte eine andeutende Handgeste. Er verstand.

„Wie geht es dir?" lächelte er weiter. Dieses Lächeln machte mich verrückt! Konnte er nicht einfach mal wie jeder normale Mensch dieser Welt gucken? Ohne dieses Dauergrinsen, wie es nur die Promis vor der Kamera haben. Aber ach..er ist ja ein Star. Wie hätte ich das nur vergessen können? Meine Brust bebte energisch vor Wut auf.

„Gut", meinte ich. Ja, bis eben ging es mir prächtig. Ich hatte dich Idiot vergessen und versucht, mich auf mein Leben zu konzentrieren. Aber nein, plötzlich muss dieser Lackaffe ja wieder auftauchen!

„Das ist schön", meinte er. Und...er lächelte. Plötzlich kam ein kleiner Junge angerannt.

„Sind sie Louis Tomlinson?" Seine Augen wurden riesen groß. Er schien ein begeisterter Fußballfan zu sein.

„Ich werde dann mal...", sagte ich knapp und zeigte zur Bahn. Dann ließ ich ihn allein.

In einer Woche würden Harry und ich achtzehn werden. Wir planten eine größere Party, schließlich wird man nur einmal achtzehn. Unsere Mum hatte es uns sogar erlaubt, eine Hausparty zu veranstalten. Jetzt, wo sie wieder einen Freund hatte, wurde sie viel lockerer und war nicht oft vor uns zu Hause, geschweige denn überhaupt. Aber das störte Harry und mich nicht.

Zu hause rief ich Lottie an. Mit irgendjemanden musste ich schließlich reden. Nach dem dritten ‚Tut' nahm sie endlich ab.

„Hi Süße, was gibt's?", trällerte sie fröhlich, es raschelte im Hintergrund.

„Ich hab ihn schon getroffen." Der Gedanke ließ meinen Körper von Neuem zittern.

„Wen? Louis?"

„Ja! Er war einfach einfach da, saß friedlich neben Harry und lächelte."

„Oh das tut mir leid" sie seufzte. „Aber jetzt hast du es ja hinter dir."

„Hm." Als ob nun alles ganz normal weiter gehen würde.

„Willst du heute bei mir schlafen? Ich kann leider nicht zu dir, weil meine kleine Schwester Geburtstag hat und ich Mum helfen muss."

„Ja, gerne." Irgendwie war das ja schon idiotisch. Schließlich wohnte Louis ja auch da. Aber bevor ich das meiner besten Freundin mitteilen konnte, las sie anscheinend meine Gedanken.

„Louis hat eine eigene Wohnung."

„Okay, ich bin in zehn Minuten bei dir", meinte ich erleichtert. Dann verabschiedeten wir uns und legten auf. Schnell suchte ich meine Sachen zusammen, packte sie in eine Tasche und schwang mich aufs Fahrrad. Es war wunderschönes Wetter und irgendwie hatte ich mal wieder richtig Lust auf Fahrrad fahren.

Bei ihr angekommen, öffnete sie auch schon die Tür. Stürmisch umarmte sie mich, sodass ich fast vom Fahrrad flog.

„Tut mir so leid, Lou ist so ein Idiot!" murmelte sie, als wir bei ihr im Zimmer saßen. Auf dem Weg nach oben hatte ich noch schnell ihrer Schwester gratuliert und ihr eine kleine Tafel Schokolade geschenkt, die ich vorhin noch schnell eingepackt hatte.

Shut up, TomlinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt