9 Der Fall Tomlinson.

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【 LOUIS 】


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Ich hasste Harry! Und wie ich ihn hasste!

Zuerst verschwand er einfach von der Bildfläche und dann erklärte Niall mir am Telefon, dass sämtliche Einnahmen durch unsere Musik augenblicklich stoppten, da Harry vertraglich gegen irgendeine Klausel verstoßen hätte.

Mein Anwalt hatte versprochen sich darüber zu informieren. Ich selbst stieg kaum durch dieses juristische Gequatsche. Somit war mein Konto im all dem Kuddelmuddel erst einmal gesperrt. Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen war sowieso die Tatsache, dass ich Liam nicht erreichte.

Ich hatte ihm ein paar unschöne Dinge auf die Mailbox gequatscht und gedroht, dass ich ihm die Kehle aufschlitzen würde, wenn er nicht bald seinen Arsch Richtung Britannien bewegen würde. Dieser Vollidiot wusste nicht einmal, dass seine Langzeitfreundin ausgezogen war.

„Fein!", sprach ich in mein Handy. „Gut, ich tanze nach Harrys Pfeife. Meine Schwestern sind auf dem Weg. Ich habe sie volle vier Tage hier und wenn sie mich noch ganz lassen, dann werde ich mich auf dem Weg nach Timbuktu machen."

„Ach Lou, du machst das schon. Vier Tage gehen schneller herum, als du glaubst. Außerdem musst du nach Carlton's Mills und nicht nach Timbuktu", erklärte Niall mir gelassen.

Ich dagegen setzte mich auf die Steintreppe, die mich in die unteren Wohnräume führten. Gerade hatte ich die zwei Gästezimmer bezogen und mein privates Musikstudio abgeschlossen. Nicht das meine Geschwister noch auf die Idee kamen dort ihre Nasen reinzustecken.

Meine Mum war so erfreut gewesen, dass ich die Rasselbande für die Frühjahresferien einladen wollte, dass ich prompt ein schlechtes Gewissen bekommen hatte. Fizzy würde das Auto fahren, da Lotti wegen ihrem Studium nicht mitkommen konnte.

„Im Ernst, Lou. Das wird schon. Genieße die Tage."

„Wieso bist du so ruhig? Alter, du kommst nicht mehr an dein Geld, wenn unsere Finanzen weiter gesperrt bleiben!", erinnerte ich ihn. Dann hörte ich ihn lachen und plötzlich war mir alles klar. „Du hast gewusst, was Harry vorhat und genügend vorher abgehoben! Du Verräter!"

Niall kicherte und ich runzelte die Stirn. So hatte ich ihn schon lange nicht mehr vernommen. Heiter, irgendwie leicht und sonniger. Unbeschwert, so wie früher. Es war ein komisches und schönes Gefühl zur gleichen Zeit.

„Wenn du deine Feuertaufe bestanden hast, dann komm her und vielleicht läuft dein Konto dann wieder rund", gluckste er. „Ich muss los, Lou. Die Handwerker sind da und ich will mir zeigen lassen, wie man Holzbretter abschleift."

Ich schüttelte den Kopf. Irgendwie hatte sich so einiges verändert, seit wir eine etwas längere Pause machten. Aktuell fühlte es sich auch noch so an, als würde die Pause länger als gedacht anhalten. Keinen von uns zog es vorschnell ins Studio und grausamer Weise war mir das auch ganz recht.

Liam tat als sei alles in Ordnung und dabei nicht mehr er selbst war und Harry... etwas erzwingen wollte, was sich nicht erzwingen ließ. Ich hatte geglaubt, das Abstand etwas ändern würde.

Nun ja, Harry schien das auf seine Weise machen zu wollen, aber warum er mich nicht mit einbezog, gab Rätsel auf.

Und jetzt, nachdem ich zwar noch etwas Geld hatte, aber nicht mehr an mein Konto kam, fing ich an, ihm das verdammt übel zu nehmen. Zum Glück waren meine Einkäufe gestern Morgen noch geliefert worden, sonst hätte ich jetzt ein Problem.

Walk the line ✓Where stories live. Discover now