~08.

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Ponk-ponk-ponk.

Ein beständiges Klopfen begann langsam, in ihre Träume einzudringen.

Ponk. Ponk-ponk.

"Klopf, Klopf!", meldete sich eine Mädchenstimme dumpf vor der Tür, als Vera endlich begann wach zu werden. "Oh Gott...", stöhnte sie, als ihr auffiel, dass sie in einem fremden Bett lag und ihr einfiel, wo sie sich befand.

"Bom dia. Vera? Bist du wach? Kann ich reinkommen?"

Vera krabbelte ans andere Ende des Bettes und kniff die müden Augen zusammen, um die leuchtenden Ziffern des Weckers erkennen zu können.

09:30 Uhr

"Gott sei Dank...", hauchte sie erleichtert und da ging schon die Tür auf.

"Morgen!"

Rafaella kam mit einem Strahlen im Gesicht rein. Ihre langen Haare waren zu einem seitlichen Dutt aus dem Gesicht gebunden und sie trug eine schwarzumrahmte Brille.

Selbst ungeschminkt war sie wirklich hübsch. Kein Wunder, wenn man sich ihren Bruder ansah. Auf diese Familiengene konnte man wirklich neidisch werden.

Mist, was hatte sie da gedacht?

"Ähm..." Rafaella wirkte plötzlich verlegener.

Nein, hatte sie das laut gesagt?!

"Mein Bruder fährt so gegen zehn los zum Training und da ich dachte, dass du vielleicht noch frühstücken willst, wollte ich dich wecken."

Doch nicht, ein Glück...

"Oh... Oh mann, danke. Das ist echt irrsinnig nett von dir, Rafa. Aber ich will mich nicht irgendwie aufdrängen, wegen dem Frühstück."

"Ach, Quatsch. Marcelas Sandwiches und ihr Beiju sind sagenhaft, die darfst du nicht verschmähen, Süße.", winkte Rafa grinsend ab. "Äh, was? Beiju...?" "Heimatküche. Brasilianische Pancakes, wenn du so willst.", erklärte Rafa lachend. "Okay... Hört sich lecker an.", stimmte Vera zu und schälte sich aus der Bettdecke. "Alles klar, Badezimmer ist gleich den Gang runter. Ach ja, und Vera?"

"Ja?"

Rafaella grinste. "Schicker Schlafanzug." "Oh, danke, der... Ups.", sie verstummte peinlich berührt, als sie an sich herabblickte und das große rote Shirt betrachtete, dass ihr fast über die Oberschenkelmitte reichte, dazu die karierten, kurzen Shorts, die eigentlich Rafas Klamotten waren.

"Dein Bruder hat mir gesagt, ich könnte mir was leihen..." "Steht dir. Keine Sorge, die Sachen da drin brauche ich sowieso nicht mehr.", lächelte sie und verschwand aus dem Zimmer.

"Komm runter auf die Terrasse, wenn du dich fertig gemacht hast, ja?" "Ok, mach ich.", antwortete Vera, und das, obwohl sie sich nicht mal sicher war, ob sie das Wohnzimmer in dem riesigen Haus wiederfinden würde.

Blitzschnell schlüpfte sie in ihre Klamotten vom Vortag - das Umziehen musste warten, bis sie wieder zuhause war - und eilte ins Badezimmer.

Zum Glück fand sie eine noch verpackte Zahnbürste, die bereitlag, vor und schrubbte die Zähne, bevor sie sich etwas Wasser ins Gesicht spritzte und mit gespreizten Fingern durch die Haare fuhr.

"Muss reichen", murmelte sie zu ihr selbst und ging die Treppe hinab. Vera vernahm dumpfe Stimmen und beschloss, ihnen zu folgen.

Vom Wohnzimmer nach draußen führten weite Glastüren, die aufgezogen waren und viel Licht hereinließen.

Tudo Passa // Neymar JRWo Geschichten leben. Entdecke jetzt