Kapitel 1-Von "Rettet die Wale" zu streichholzdünnen Strebern

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Einen wunderschönen guten Tag meine Lieben!!

Es ist Freitag und zur Feier des Tages kommt heute ein Kapitel :)

Bevor ihr lest, muss ich euch noch einmal warnen!!

DIESE STORY HANDELT VON MAGERSUCHT UND IST SEHR SARKASTISCH UND IRONISCH!

Wenn ihr damit nicht umgehen könnt oder dabei irgendetwas ausgelöst wird, dann bitte ich euch diese Story nicht zu lesen!

Ich greife damit niemanden an, sondern es ist einfach nur eine Geschichte, die keine wahre Begebenheit hat!

Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und freue mich über Reviews und Votes :)

Love u guys <3

Soulwriter721

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Tag 1, von „Rettet die Wale" zu streichholzdünnen Strebern

„Mia, Schatz. Komm bitte ins Esszimmer. Es gibt Frühstück."
Ich dachte nicht einmal daran, mich von meinem Platz aus zu bewegen. Stattdessen starrte ich weiterhin auf den Parkplatz, von dem der Wagen meiner Mutter gerade verschwunden war. Doch natürlich war ich nicht lange alleine.
„Ich weiß, dass es schwer ist. Aber bitte versuche es. Wir wollen doch nicht die harte Tour machen.", hörte ich die nervige Stimme der Schwester hinter mir.
Unter der „harten Tour", wusste ich genau, was sie meinte.
Augenverdrehend drehte ich mich um und stolzierte an der fetten Qualle vorbei. Als ich sie kurz musterte, wurde mir beinahe schlecht. Ihre schwabbeligen Oberarme bewegten sich bei jeder Bewegung und ihr Doppelkinn wabbelte hin und her, wenn sie sprach.Rettet die Wale bekam plötzlich eine ganz neue Bedeutung.
„Du brauchst keine Angst haben. Die Mädchen sind wirklich sehr nett.", sagte die Schwester, welche laut dem Namensschild Molly hieß, und lächelte mich an.
Ich schüttelte nur den Kopf und sagte kalt: „Mir sind die anderen Mädchen mehr als egal."
Molly seufzte auf und sagte: „Mit dieser Einstellung wirst du nicht sehr weit kommen, Mia. Gewöhne dir das am besten schnell ab."
Bevor ich antworten konnte, kamen wir im Esszimmer an. Dreizehn andere Mädchen saßen am Tisch und starrten ins Leere. Mit ein paar schnellen Blicken musterte ich sie. Mir fiel sofort auf, dass ein Mädchen mit dünnem, blonden Haaren und eingefallenen Wangen dünner war als ich. Auch das andere Mädchen mit den schwarzen Haaren und den eingerissen Nägeln schien weniger zu wiegen. Das hob meine Laune nicht wirklich.
„Ok, Mädels. Das hier ist Mia und sie ist jetzt Teil unserer Gruppe. Bitte heißt sie herzlich Willkommen.", sagte Molly laut und ich erntete forsche Blicke der Mädels.
Sie musterten mich, wie ich sie vorhin gemustert hatte. Das Mädchen mit den blonden Haare, welche eindeutig dünner war als ich, grinste mich nur überlegen an und zeigte mir ihre gelben Zähne. Immerhin wusste ich nun den Grund.
Molly gab mir einen sanften Stoß und ich setzte mich neben ein Mädchen mit braunen Haaren, die mich anlächelte, aber ich wandte mich ab.Nie im Leben würde ich hier lange bleiben.
„Ich muss noch meinen Vater anrufen.", sagte ich zu Molly, aber diese schüttelte den Kopf.
„Jetzt wird erst einmal gegessen."
Ich habe so einen Hunger...ES GIBT KEINEN HUNGER FÜR MICH!
Mit diesen Worten stellte sie ein Tablett vor mir ab und mir wurde schlecht. Auf dem Tablett befand sich so viel Essen, wie ich normalerweise in zwei Wochen zu mir nehmen würde.
Wenn überhaupt.Schell sah ich mir alles an und berechnete in meinem Kopf die Kalorien.
Die Milch war vollfett und hatte bestimmt schon mehr als hundert Kalorien. Die drei Scheiben Weißbrot waren dick mit Butter und Nutella beschmiert und wiegten wahrscheinlich mehr als ich. Daneben befand sich der Bacon. Echtes Schweinefleisch, von dem das Fett noch tropfte. An diese Anzahl an Kalorien wollte ich gar nicht erst denken.Und natürlich durfte ich das Omelett nicht vergessen, welches sich unter dem Bacon befand und mit Käse gefüllt war.Alles in allem hatte dieses Frühstück mehr als eintausend dreihundert Kalorien. Mein Herz begann zu rasen und ich versuchte ruhig zu bleiben und mir einen Plan auszudenken.
„Iss bitte, Liebes.", sagte Molly mit einem süffisanten Grinsen.
Ok, ganz ruhig Mia.
Ich würde dieses Essen in mich hineinstopfen und dann sofort auf der Toilette verschwinden, um es wieder auszukotzen. Dann würde ich mich meine Mutter anrufen, ihr sagen, dass ich einen Fehler gemacht habe und wir es gemeinsam wieder hinbekommen würden, ohne diese Anstalt. Sobald ich hier raus war, würde ich für zwei Wochen auf Nulldiet gehen und jeden Tag für vier Stunden Sport machen.Ja, das konnte klappen.Aber erst musste ich dieses Frühstück hinter mich bringen.Ich atmete einmal tief durch und fing dann an. Ohne etwas zu schmecken stopfte ich das Brot in mich hinein und trank die gesamte Milch danach leer. Das Omelett war innerhalb von Sekunden von meinem Teller verschwunden und einige Mädchen neben mir starrten mich erstaunt an. Wahrscheinlich konnten sie sich nicht erklären, warum ich hier war.
Als letztes war der Bacon an der Reihe und das war am schwersten. Ich schmiss Messer und Gabel auf das Tablett und nahm den Bacon in die Hand, wobei mir das Fett an den Fingern herunterlief. Mit angehaltenem Atem stopfte ich mir die Streifen in den Mund und schluckte ihn runter. Mein Bauch rumorte und mir war mehr als schlecht. Ich konnte förmlich spüren, wie sich die Kalorien auf meine Bauch und den Oberschenkeln ansetzten.
Der erste Schritt war geschafft.
Mit einem kurzen Blick bemerkte ich, dass die eine Hälfte der Mädchen ihre Teller schon leergegessen hatten und, falls es ihnen möglich gewesen wäre, ihr Besteck am liebsten gleich dazu. Die andere Hälfte schob das Essen eine lange Zeit nur auf dem Teller hin und her, um sich dann klitzekleine Stücke in den Mund zu schieben. Ich schob meinen Stuhl zurück und stand auf, wobei mir etwas schummrig wurde.
„Wo willst du hin, Liebes?", hörte ich die nervige Stimme von Molly.
„Auf Toilette.", rief ich über meine Schulter.
„Komm bitte wieder zurück. Wir müssen alle dreißig Minuten nach dem Essen warten, bevor jemand diesen Raum verlassen darf."
„Aber es ist ein Notfall...ich habe meine Periode.", log ich, um endlich aus diesem Raum rauszukommen.
Molly lächelte mich wissend an und meinte: „Dein Körper ist für diesen Vorgang gar nicht in der Lage. Und jetzt setz dich bitte wieder hin."
„Aber mir geht es nicht gut.", wehrte ich ab, was nicht einmal gelogen war.Mein Herz raste und mir war schwindelig.
„Das liegt daran, dass dein Körper das Essen nicht mehr gewöhnt ist. Aber das geht gleich vorbei, Liebes.", antwortete Molly.
Langsam ließ ich mich wieder und murrte vor mich hin: „Vielleicht solltest du wieder zu Greenpeace gehen und als Walattrappe arbeiten."
Das Mädchen neben mir kicherte und Molly zog ihre Augenbrauen zusammen, als sie mich fragte: „Wie war das?"
„Ich habe nichts gesagt.", entgegnete ich und lächelte sie falsch an.
Schach, Molly.
„Vielleicht solltest du dir deine Worte für die Gruppentherapie aufheben.", entgegnete Molly nur.Schachmatt...verdammt.

„Mama, du musst wiederkommen."
Genervt lief ich auf und ab und versuchte, die Gitter vor dem Fenster zu ignorieren.
„Liebling, ich weiß, dass die ersten Tage sehr schwer sein werden. Aber du musst versuchen, dich einzuleben. Diese Leute können dir wieder helfen."
Die Stimme meiner Mutter drang durch den Hörer und ich verdrehte meine Augen, während ich antwortete: „Ich brauche das hier alles nicht. Wir können das auch zusammen schaffen. Denk doch nur an das ganze Geld, was Papa für mich ausgeben muss."
„Es ist schon nichts dabei, wenn dein Vater mal etwas für dich zahlt. Aber ich komme später vorbei.", sagte meine Mutter und ich spürte einen Funken Hoffnung in mir.
„Also holst du mich ab?"
„Nein, aber ich habe mit deinen Lehrern gesprochen und werde dir Schulsachen vorbeibringen. Du willst doch nicht, dass deine Noten noch schlechter werden. Vielleicht komme ich aber auch erst Morgen, da Brooklyn heute noch kommt."
Ohne etwas zu erwidern, legte ich auf und warf mein Handy auf mein Bett, nur um mich danach ebenfalls auf das Bett zu schmeißen. Natürlich würde meine Mutter heute nicht kommen, wenn Brooklyn nach Hause kommen würde...
„Na, wollen deine Eltern dich nicht abholen?", fragte eine hohe Stimme und ich richtete mich auf.Das Mädchen mit den braunen Haaren, welches am Frühstückstisch gekichert hatte, stand zusammen mit dem blondhaarigen Mädchen in meiner Zimmertür.
„Verpisst euch.", erwiderte ich kalt, aber die beiden Mädchen lachten nur und betraten mein Zimmer.„Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, wohnen wir auch in diesem Zimmer. Und du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass deine Eltern dich hier nicht rausholen werden.", meinte Blondie lässig und zwirbelte ihr dünnes Haar um einen Finger.
„Und woher willst du das wissen, oh allmächtiges Mädchen?", fragte ich ironisch.
Blondie zuckte nur mit den Schultern und sagte: „Weil man jeden Eltern am ersten Tag die Schreckensgeschichte erzählt. Einmal war hier ein Mädchen, dass so einen Aufstand gemacht hat, dass ihre Eltern sie am ersten Tag wieder mitgenommen haben. Leider hat das Mädchen sich eine Woche später mehrere Flaschen Vodka und eine Jahresration an Essen gegönnt, wovon sie kotzen musste."
„Also ist sie gestorben?", fragte ich bemüht gleichgültig.
Doch Blondie schüttelte den Kopf und antwortete: „Nein, sie ist nur fast an ihrer eigenen Kotze erstickt, da ihre Mutter sie gefunden hat. Leider hatte ihr Hirn jedoch seit zu langer Zeit kein Sauerstoff und jetzt ist sie hirntot und hängt an Maschinen."
Genervt stöhnte ich auf und legte mich wieder auf mein Bett. Wenn meine Mutter diese Geschichte zu hören bekommen hatte, dann war es kein Wunder, dass sie mich nicht abholen wollte. Denn die Geschichte war ja wirkungsvoller als jeder Abschreckfilm in der Fahrschule.
„In fünf Minuten haben wir ZT.", meinte das braunhaarige Mädchen plötzlich.
„Was soll das denn sein? Zickenterror?", fragte ich sarkastisch.
Doch zu meiner Überraschung grinste sie und antwortete: „Du bist schon ziemlich nah dran."

ZT, Zickenterror oder der eigentliche Name Zusammentreffen, ein erbärmlicher Versuch um Gruppentherapie weniger gestört klingen zu lassen, fand in einem Raum statt, den man auf dieser Station nur liebevoll „die Folterkammer" nannte. Auf jeden Fall war dieser Name unter den Patienten gängig, während die Schwestern ihn nur „die Bibliothek" nannten.Ich hatte jedoch keine Ahnung, wie sie auf diesen Namen gekommen waren, da es an den sechs Büchern in dem einen Regal kaum liegen konnte.
„Ah, du musst Mia sein. Willkommen in unserer Gruppe."
Eine kleine Frau kam auf mich zu und legte mir ihre Wurstfinger auf meine Schulter. Als ihre Haut auf meine traf, hatte ich das Gefühl, dass das Fett von meinem Frühstück aus meiner Haut quoll.
„Setz dich bitte und dann können wir mit der Vorstellung beginnen.", fuhr sie fort und schob mich zu einem schwarzen Sessel, die alle in einem unförmigen Kreis aufgestellt waren.
„Ok Mädels, dann stellt euch mal vor."
Und so begann die Runde.
Blondie hieß eigentlich Tiffany und meine andere Zimmergenossin hieß Katherine.
„Ich heiße Katherine, nicht Kathy.", stellte sie klar.
Ok, Katherine, nicht Kathy, dachte ich ironisch uns scannte das Mädchen neben ihr.
Sie hatte einen kahl geschorenen Kopf und murrte nur: „Abby."
So ging es weiter, bis die Therapeutin neben mir an der Reihe war.
„Ich heiße Cassandra.", lächelte sie freundlich und nun war ich an der Reihe.
„Mia."
Super gemacht, Mia. Das war wirklich sehr einfallsreich.
Aber Cassandra hatte anscheinend nicht wirklich mehr erwartet und nickte nur. Dann fuhr sie mit dem Programm fort.
„Ok, Mädels. Ich habe ein neues Projekt für euch. Ich möchte, dass ihr diese Stunde dafür benutzt, um einen kurzen Aufsatz darüber zu schreiben, was ihr euch wünscht."
Allgemeines Murren erfüllte den Raum, aber Cassandra, die anscheinend hyperaktiv war, grinste weiter und ignorierte die Stimmung.Genervt griff ich nach einem Stift und einem Blatt Papier und begann zu schreiben.

Was ich mir wünsche, von Mia Schmitt.



So bitte, das ist mein Wunsch.

Keine Minute später hob ich meinen Kopf und stellte fest, dass alle anderen um mich herum fleißig schrieben.
Na super, das waren also alle Streber.

Abserviert (One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt