Kapitel 14

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POV: MARIAN

Arm in Arm laufen Sawyer und ich in Richtung Schlafsäle, anstatt wie üblich auf dem Flugfeld abzuhängen. Heute, so habe ich es Bredux versprochen, werde ich ihm seinen Freiraum gewähren, damit er Zorna sein Herz ausschütten kann. Nachdem ich Thorsten unterschwellig von Bredux Bauchmuskulatur und seinem Sinn für Humor geprahlt habe, hat er sich erst einmal von mir distanziert. Wohlmöglich hat er das Ganze missverstanden. Wie dem auch sei, Thorsten scheint mich am Ende doch noch verstanden zu haben, denn schließlich haben unsere Drachen heute...ein Date. Obwohl ich Bredux darum gebeten habe, sich nicht nach jedem Satz und bei jeder kleinen Wendung an mich zu wenden, spüre ich seine Aufregung im gesamten Körper. Dabei braucht er sich gar nicht so verrückt zu machen, immerhin haben wir die letzten Stunde damit verbracht ihn für sein besonderes Treffen herzurichten. Bedeutet, ich habe seine Schuppen geputzt und seinen Verband erneuert.

Sawyer öffnet die Tür zu seinem Schlafsaal und lässt mir den Vortritt. Wir sind alleine. Gut.

,,Mein Bett ist das Vordere", erklärt mir Sawyer und deutet auf das einzige gemachte Bett im gesamten Raum. Auf dem Bett über ihm liegen Plakate mit Glitzeraufschrift. Neugierig schaue ich hinauf und lese das Wort Orenga. Bei den Göttern! Schnell wende ich meinen Blick davon ab, bevor mich dieser offenbar sehr ansteckende Orenga-Virus auch noch infiziert und hefte meine Augen auf Sawyer, der sich gerade auf sein Bett setzt. Ich tue es ihm gleich und nehme dicht neben ihm Platz.

,,Du hast wundervolle Augen", betört er mich und scheint in ihnen verloren zu gehen. ,,Und ich habe mich in deine zahlreichen Sommersprossen verliebt", ergänze ich schüchtern. Verlegen streiche ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blinzle ihm entgegen, in der Hoffnung, eine gewisse Reaktion zu provozieren. Langsam aber elegant beugt er sich vor und küsst mich auf den Mund. Ich erwidere den Kuss und verliere mich vollkommen. Blitze zucken durch mich hindurch und treiben mich beinahe in den Wahnsinn. Es vergehen drei, vielleicht vier Wimpernschläge und wir lassen uns noch immer küssend zurück in sein Bett fallen. Jede seiner Bewegungen lässt mein Herz schneller schlagen. Jeder Muskel, jede Faser seines Körpers ist so dicht an mich gedrückt, sodass ich nicht anders kann als mich der Situation vollständig zu ergeben. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.

,,Marian", keucht Sawyer zwischen zwei Küssen hervor. Mein Name aus seinem Mund bringt mich in eben dieser Situation zum Beben. ,,Nicht aufhören", flüstere ich ihm ins Ohr und merke, wie er unter meiner Stimme zu zittern beginnt. Selbstsicher fasst er um mein linkes Bein und dreht mich auf den Rücken. Ich sehe zu ihm hinauf, in sein gesprenkeltes Gesicht, in die eisblauen Augen und kann nicht anders als ihn dicht an mich zu drücken. Ich will seine Wärme spüren.

,,Marian?"

,,Nicht jetzt Bredux".

,,Ist alles in Ordnung, du fühlst dich seltsam an."

,,Alles in BESTER Ordnung".

Sawyer beißt mir in die Unterlippe und ein wohliger Geschmack von Eisen überkommt mich. Wild zieht es mich tiefer in seinen Mund hinein, während auf beinahe magische Weise unsere Klamotten von unseren Körpern gleiten. Noch nie zuvor bin ich so weit gegangen. Noch nie zuvor wollte ich so weit gehen. Doch jetzt habe ich nur noch Augen für ihn und seinen Körper.

,,Marian?"

Während Sawyer mir jeden Nerv raubt, kann ich kaum noch atmen.

,,Marian!"

Ich ignoriere Bredux, denn meine Energie reicht nur für das eine. Vorsichtig taste ich entlang Saywers muskulösen Bauch und gerate ins Schwitzen.

,,Es ist wirklich dringend!"

Fourth Wing: Marian und OrengaWhere stories live. Discover now