Geschichten der Hobbyautorin (Teil 1)

2 0 0
                                    

Beeindruckendes Haus

Kali zog neu in das einfache Haus neben der prunkvollen Villa ein. Es war zwar nur ein mega beeindruckendes Gebäude, doch irgendetwas daran ließ die Frohnatur verstummen.

Entgegen ihrer offenen, geselligen Art widerstrebte es ihr deutlich, sich dort einer Vorstellung zu unterziehen. Als würde sie erwarten, es könnte ihr Frankenstein öffnen.

Sich lächerlich vorkommend mühte sie sich, trotz ihrer Sorge, aus dem Haus. Sie hatte ein Blech mit kleinen Mamorgugelhupfen dabei, welches sie völlig verkrampft festhielt, um ja nicht zu zittern.

Also wirklich, straffe sie sich schnell in der Einfahrt stehend. Es waren doch auch nur irgendwelche Menschen. Mit hochgereckter Nase näherte sie sich der Klingel aber zwei Zentimeter davor verließ sie der Mut.

„Wollten sie zu den von Ahnens!" Ein grauer Anzugträger mit rabenschwarzen Haaren stand neben einer Limousine bereit, als würde er gleich jemandem die Tür aufmachen.

Kali war nun so durcheinander, dass sie nur wirr stotterte und vermutlich zum ersten Mal in ihrem Leben ihre ganzen Zunamen verwendete.

Kali stammt von einem uralten Adel ab und war neben der Tatsache, die letzte ihres Schlags zu sein, unfassbar streng erzogen worden. Darum widerstrebte ihr das alles. Man hatte ihr gelehrt, adlig und reich war Pflicht, Prahl und Glanz.

Sie war aber ein Mädchen, das sich selbst anzog, Spaß daran hatte, ihr Essen anzupflanzen und die Menschen um sich herum zu grüßen.

„Guten Tag. Verzeihen sie. Ich wollte mich nur vorstellen. Ich bin die neue Nachbarin und habe Kuchen gebacken, wenn sie möchten." Der Mann lächelte. „Ich würde gern etwas nehmen aber ich arbeite noch. Wenn ich mir vielleicht später etwas nehmen dürfte?" „Klar. Einfach da drüben klingeln. Ich bin noch am Auspacken."

Sein Blick wandte sich zur Villa ab und während das Lachen versiegte, meinte er, dies der Hausherr einfache Kuchen liebe, es aber dankbarer im Heimlichen annehme.

Den Wink verstanden, stellte sie dem Hausherrn heimlich ein Küchchen ans Fenster und sah schmunzelnd, wie er es hastig verdrückte und dafür extra die Tür verriegelte.

Mini-Geschichten - Entwicklung (Sammlung)Where stories live. Discover now