Mit meiner Schüssel Müsli und meinem Becher Kakao setzte ich mich an meinen Platz. Akira setzte ich kurz darauf auf ihren und wir frühstückten.

Das Schweigen am Frühstückstisch war zum Standard geworden seitdem die Lage zwischen Mom und Akira angespannt war.

Fertig gefrühstückt räumte ich, ab, packte die frisch befüllte Brotdose sowie die Flasche Wasser ein und verzog mich ins Wohnzimmer aufs Sofa. Akira gesellte sich dazu.

Zu unserer gewohnten Zeit ging es los zum Bus und mit dem Bus zur Schule.

Viola freute sich riesig über Akiras Rückkehr und hatte sie mittels Umarmung in die Mangel genommen.
»Ich freue mich auch dich zu sehen«, presste Akira in der Umarmung hervor, woraufhin Viola sie losließ und wir zum deutsch Klassenraum gehen konnten.

In der ersten Pause nach dem Deutschblock kam unsere Clique an ihrem gewohnten Ort zusammen.

»Und wie war euer Wochenende?«, versuchte Nick ein Gespräch ins Rollen zu bringen. »Luke und ich waren am Samstag im Parkour Park«
»Ich war mit meinen Eltern am Samstag in der Stadt Eis essen«, erzählte Viola.
»Bei mir war nicht viel. Ich hab noch Schonfrist«, brummte meine Zwillingsschwester und bis in ihr Brot mit Käse.
»Mein Papa hatte wieder Dienst und ich war mit auf der Wache«, berichtete Marius.
»Dein Vater hatte mit meinem Dienst. Kann das sein?«, wollte Viola von dem jüngsten unserer Gruppe wissen. Dieser hielt beim Essen inne. »Kann sein. Wie heißt dein Papa?«
»Stephan«
»Ja. Das passt.«
Viola musste schmunzeln.

Viel zu schnell ging die Pause vorbei und wir hatten Mathe.
Zum Glück gab es noch zwei weitere Pausen, in denen wir uns miteinander unterhalten konnten.

Als letzter Block des Tages stand Sport auf dem Programm. Ich durfte wieder mitmachen. Akira noch nicht.
Dementsprechend zog ich mich um und machte mich mit den anderen warm, während sie auf der Bank saß und zuschaute.

Der Muskelkater in meinen Beinen ließ nach dem Aufwärmen noch mehr nach. Ganz weg ging er nicht.

Unser Sportlehrer Herr Lübbert holte uns zusammen und wir setzten uns alle auf oder vor die Bank.

»Also. Heute machen wir weiter mit Basketball. Ihr tut euch jetzt mit einem Partner zusammen, mit dem ihr euch einen Ball teilt. Dann geht ihr an die Körbe und übt die verschiedenen Würfe, die wir in den letzten beiden Wochen gelernt haben.«, erklärte er uns unsere erste Aufgabe.

»Das machen wir bis um zehn vor. Ab da werde ich dich an einem Korb zusammenholen und die Würfe benoten.«

»Ich bin sowas von am Arsch!«

Kein einziges Mal hatte ich die Möglichkeit zu üben und dann sollte ich innerhalb von 25 Minuten genug geübt haben, um das drauf zu haben? Was für eine Scheiße!

Herr Lübbert ließ uns unsere Partner auswählen. Das Akira fehlte, machte sich schnell bemerkbar. Viola und Nick machten zusammen und ich hatte Mühe einen Partner zu finden.
Außer mir blieb Mert übrig, mit dem ich dann den Ball teilen musste.

In den angesetzten fünfundzwanzig Minuten versuchte ich mir anzuschauen, wie die anderen warfen und versuchte das bestmöglich nachzumachen. Treffen tat ich die meiste Zeit nicht. Werfen war und ist einfach nicht meine Stärke.

Zwanzig Minuten später wurden wir an einen Korb zusammengerufen und sollten die Würfe vormachen. Absichtlich stellte ich mich als einer der Letzten an.

Einer nach dem anderen machte die Würfe vor und unserer Sportlehrer schrieb fleißig die Noten auf.
Mein Herz schlug schneller als gewohnt.

»Ich werde mich gleich so blamieren …«

Viel zu schnell war ich in der Reihe und versuchte den ersten Wurf vorzuführen. Leider traf ich den Ring des Korbes außen und der Ball prallte ab.

»Das geht besser. Versuchs nochmal«, erhielt ich eine zweite Chance.

Also holte ich den Ball, begab mich wieder in Position und warf. Dieses Mal war es bereits besser. Ich traf zumindest mal das Bett und nicht den
Ring es Korbes an der Außenseite.
Trotzdem ging der Ball nicht rein.

»Vielleicht liegt dir der andere Wurf besser«, meinte er und ich ging meinen Ball wieder holen.

Auch beim zweiten Wurftypen sag es nicht viel besser aus. Zwar traf ich in den Korb beim ersten Versuch, aber auch nur dank viel Glück.

»Okay. Der nächste darf!«

Ich ging meinen Ball wegbringen und pfefferte diesen aus Frust in den Rollwagen mit den Bällen.
Schnaubend ließ ich mich neben Akira auf die Bank fallen.

Sie legte mir eine Hand auf die Schulter.

»Mach dir nichts draus. Das ist eine Note. Beim nächsten Thema läuft es sicher besser«, musterte sie mich auf. Leicht nickte ich und schaute den letzten drei Schülern beim Werfen zu.

Den Rest der Sportstunde spielten wir Zombieball.

Ein Spiel ohne Teams. Jeder gegen jeden. Wer den Ball bekam, durfte drei Schritte laufen und musste versuchen wen abzuwerfen.
Wird man getroffen, muss man sich setzen und darauf warten, das die Person, die einen abgeworfen hat, selbst abgeworfen wurde. Erst dann darf man wieder aktiv am Spiel teilnehmen.

Zwar ging es um werfen, was ich nicht konnte, aber es machte mehr Spaß als Basketball.

Um halb drei wurden wir erlöst und umziehen geschickt. Damit war der Schultag vorbei.

Vor der Halle trafen Viola, Nick, Akira und ich uns wieder und wir gingen in aller Ruhe zum Bus.

»Morgen ist Dienstag. Der nächste Termin mit Damien steht an. Ob er mir mehr über seinen Plan verraten wird? Ich hoffe es … «, ging es mir auf der Heimfahrt durch den Kopf und ich betrachte die vorbeiziehende Stadtlandschaft.

WKM - Angst vor ihnen Where stories live. Discover now