Hoodie

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Okay hör zu ...

Bittersüße Tränen, Regen auf dem Asphalt. Eine Hand in dem Hoodie, der nicht dir gehört. Er gehört demjenigen, jener dein Herz besitzt.

Kajal fließt deine Wange hinab, weil du die Wahrheit kennst. Du wirst es nie sein. Du bist für deine Herzensperson einfach nur ein guter Freund ... nicht mehr und nicht weniger.

Du ziehst deine Nase hoch, doch das hört man kaum, weil der Regen, der auf die Straße klatscht, deine Geräusche übertönt.

Deine Augen sind rot geschwollen vom vielen Tränenvergießen, deine Wangen zartrosa, weil dir die Kälte das Blut in deine Wangen rauschen lässt, deine Lippen blutig, weil du zu fest draufbissest.

Du bist nass und frierst. Du sehnst dich nach einer Umarmung, aber die schenkt dir keiner, also muss der kalte Hoodie ausreichen.

Du irrst rum, du weißt nicht, wohin dein Weg dich führt. Ob du überhaupt gerade einen Weg gehst.

Deine Ohren hören das Plätschern des Niederschlags gar nicht, nur ein unnormal hohles Rauschen oder aber auch ein Zischen, Pfeifen.

Deine Gedanken haben tausend weitere Gedanken. Abzweigungen, Abweichungen, Ausgangslosigkeiten.

Eine Erinnerung ganz präsent. Die Übernachtung vor 'nem Jahr. Dir war kalt und du hattest nichts da, also bekamst du den Pulli.
Und bis heute hast du ihn, nur schmerzt es mittlerweile mehr, hälst du in Händen den Hoodie.

Kleine TexteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt