9. Kapitel

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Einmal dafür, dass dich keiner leiden kann, nicht einmal deine eigenen Eltern. Noch einmal, dafür dass du so ein erbärmlicher Loser bist. Und ein letztes mal, dafür dass du alle nur unnötig belastest.

Felix Pov:

Ich hätte echt nicht erwartet, dass Sooyun unter Panikattacken leidet. Aber da ich dass ganze mit Jinnie schon einmal erlebt hatte, hab ich versucht ihr zu helfen. Allerdings war es irgendwie ganz anders als bei Hyunjin, liegt vielleicht auch daran, dass es sicherlich bei jeder Person anders ist.

Jetzt sitzen wir wieder im Wohnzimmer. Sooyun auf meinem Schoß, meine Arme um ihren Bauch geschlungen. Irgendwie hat uns das Erlebnis gerade auf eine neue Art verbunden, vielleicht weil ich sie in ihrem größten Schwächemoment gesehen habe? Damals hat es bei Hyunjin und mir auch zu einer sehr tiefen Freundschaft geführt. Aber was denke ich eigentlich die ganze Zeit, ich darf Jinnie nicht mit Sooyun vergleichen!

Jaehee, Sooyun's Noona hatte es endlich geschafft, uns mehr über ihre Sicht der Dinge aufzuklären. Wenn ich alles richtig verstanden hatte, haben Ihre Noona und Ihr Oppa niemals miteinander telefoniert, also auch nie einen Flugtermin ausgemacht. Sooyun vertraut ihrem Oppa aber so weit, dass sie nicht glaubt, dass er sie einfach nach Korea abgeschoben hätte. Ganz im Gegenteil, er wollte sie immer bei sich in Deutschland haben.

Die größte Frage ist jetzt also, warum ist sie jetzt hier? Nicht das ich sie wieder weg haben will, ganz im Gegenteil! Sie ist echt süß und lustig und freundlich und ... Okay Felix, wieder Konzentration auf die wichtigeren Dinge! (Dass sie genau dein Typ ist, ist aber ein sehr wichtiger Gedanke. Wirst du später auch noch merken 😉)

Plötzlich hören wir, wie die Haustür aufgeht. Ein Mädchen ungefähr in unserem Alter kommt ins Zimmer rein, die Tüten in ihren Armen so hoch gestapelt, dass man nicht einmal ihre Augen sieht. "Noona, nimm mir bitte mal ein paar Einkaufstaschen ab, ich klappe gleich zusammen!" Jaehee bewegte sich aber nicht, vermutlich von so viel Besuch ein bisschen geschockt. Weswegen Innie auch sofort aufsprang, er ist echt so hilfsbereit, einfach eine Person die mal lieb haben MUSS.

Ich merke, wie Sooyun sich auf meinem Schoß kleiner macht, sich fast verstecken will. Meine ganze Aufmerksamkeit liegt bei ihr, ich halte sie intuitiv wieder fester. Sie dreht sich auf meinen Beinen einmal um, sodass ihr Gesicht jetzt zu meinem zeigt. Bevor ich irgendetwas sagen kann, schmiegt sie sich an Brust und ich meine ein Lächeln auf ihren Lippen zu sehen. Ihre Haare kitzeln an meinem Hals und ich kann ihren angenehmen Duft von Vanille wahrnehmen.

Ich wusste, dass dieser besondere Moment nicht für immer sein kann, trotzdem war ich enttäuscht als er unterbrochen wurde. Aber nicht normal, nein! Sondern durch ein lautes Aufkreischen, dass dazu führte, dass wir beide heftig zusammen zuckten. 

Ich schaute auf und sah jetzt auch das Gesicht von dem fremden Mädchen. Ihre Augen waren weit aufgerissen und schauten mich schockiert an. Innie und ich schauten uns an -Stay- formte er mit seinen Lippen und ich nickte nur.

Mijin Pov:

Ein paar Minuten zuvor

Wir wollten heute alle zu dritt endlich mal wieder kochen. Als mein Oppa, Jaehee meine Stief-Noona und ich. Oppa und ich waren deswegen gerade auch noch einkaufen. Die Zutaten für Tteokbokki hat man ja nicht immer Zuhause. Als wir dann endlich zurück kamen musste ich auch noch gefühlte Tausend Tonnen Essen schleppen!

Ticket to my new life ᶠᵉˡᶤˣ ᶠᶠWhere stories live. Discover now