Kapitel 26: Myterien zum lüften

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Hat er nicht
Bei nächster Gelegenheit werde ich
ihn mal fragen

Tut mir wirklich leid Jimin
Ich wusste das nicht
Sei bitte nicht sauer😔

Ich kann dir doch gar nicht
lange böse sein
Wird sich schon alles irgendwie klären

Ich stand auf, steckte mein Handy wieder weg und zog an meiner fast aufgebrauchten Zigarette. Ich machte mich auf den Weg zurück zur Uni. Da viel mir jemand auf, den ich hier schonmal gesehen hatte. Ich hatte das Gefühl eines Déjà-vu's. Denn den gleichen schönen Jungen hatte ich auch damals gesehen, als ich das letzte Mal hier war. Er stand da rauchend, als ich zur Uni gehen wollte. So wie jetzt auch. Ich hatte ihn nach einer Zigarette gefragt, da ich keine dabei hatte und wir hatten zusammen geraucht, ohne viel zu reden. Ich hatte mich bei ihm überraschend wohl gefühlt. Es war eine ähnliche Situation wie damals nur mit dem Unterschied, dass ich jetzt schon meine Zigarette hatte, er gerade keine und ich keine Kapuze im Gesicht. Ich lief schnellen Schrittes auf ihn zu. Ich wundere mich nur, wie ich ihn bei unserem Wiedersehen nicht erkannt hatte. Für ihn war es wahrscheinlich gar nicht möglich, da er ja mein Gesicht nicht richtig gesehen hatte, ich aber schon. Naja, wahrscheinlich habe ich die Ereignisse einfach verdrängt.

"Tae!", rief ich ihm zu, als ich ihn fast erreicht hatte. "Ich wusste gar nicht, dass du hellsehen kannst." Angesprochener fuhr herum.

"Huch Jimin-Hyung", sagte Tae überrascht und erfreut. Er lief mir die letzten Meter entgegen und breitete seine Arme aus. Schnell schmiss ich meine aufgerachte Zigarette auf den Boden, bevor Tae mich überschwänglich und fest in seine Arm schloss. Einige Herzschläge lang standen wir einfach nur so da. "Was meinst du mit hellsehen? Und seit wann rauchst du?", fragte er, ohne die Umarmung zu lösen.

"Kannnst du dich an den Tag erinnern, als ich ins Krankenhaus eingeliefert wurde?" Er schauderte leicht, nickte jedoch. "An eben diesem Tag warst du in diesem Tag und eine Person hat dich nach einer Zigarette gefragt. Das war ich. An dem Tag hast du dich bis zu unserem Wiedersehen verabschiedet. Und wir haben uns wirklich wiedergesehen."

Jetzt löste sich Tae doch von mir, um mir ins Gesicht zu schauen. "Das warst du?! Du wirktest auf mich so... traurig, zerstört. Und jetzt gar nicht mehr. Du sagtest, du hast Streit mit deinem besten Freund..." Man sah förmlich die Zahnräder in seinem Gehirn rattern sehen, ehe ihm ein Licht aufging und seine Augen groß wurden. "Das war Hobi! An dem Tag hast du dich mit Hobi gestritten! Und danach versucht umzubringen..." Die unerschiedlichsten Emotionen huschten über sein Gesicht, er verzog es immer wieder anders. Das war amüsant anzuschauen, weshalb ich schmunzelte.

Ich ließ ihn das Gesagte kurz verarbeiten, dann sprach ich wieder: "Ich muss zur Uni zurück. Begleitest du mich noch ein Stück, bevor du zurück ins Tattoostudio musst?"

Tae schüttelte kurz seine Kopf. "Klar gerne." Wie selbstverständlich nahm er meine Hand, verschränkte seine Finger mit meinen und lief los, durch den Park in Richtung Uni. So, als wäre das gerade nicht passiert. Er war manchmal schon etwas seltsam. Da fiel es mir wieder ein.

"Taehyung-ah, was ich dich nochmal fragen wollte", fing ich an und hatte sofort seine gesamte Aufmerksamkeit. Auffordernd blickte er mich an. "Warum hast du mir verschwiegen, dass du Yoongi kennst?"

"Yoongi? AgustD Yoongi? Min Yoongi? Den?"

"Ja, den."

"Äh, ich wusste noch nichtmal, dass du ihn kennst. Ist doch eigentlich nicht so dein Musikgeschmack.  Woher kennst du ihn denn?" Tae klang ehrlich interessiert.

"Nein, ist eigentlich nicht mein Musikgeschmack. Wir haben uns getroffen, als wir beide im Koma lagen. Wir konnten nur zusammen leben oder sterben. Damals wuss..."

"Moment mal", unterbrach mich Tae und blieb abrupt stehen, wodurch ich durch unsere immernoch verbundenen Hände gezwungen war, dasselbe zu tun.

"Ja?"

"Du wolltest damals sterben, Yoongi nicht. Du hast dich nur für Yoongi fürs Leben entschieden, richtig?" Tae schaute mich mit großen Augen an. Langsam nickte ich als Antwort.

"Es hat mich an meine Vergangenheit erinnert. Ich habe meine Großeltern auch bei einem Autounfall verloren, der Grund, warum Yoongi im Koma lag. Ich wollte seiner Familie und seinen Freunden das ersparen, was ich erfahren musste. Mein Todeswunsch war in dem Moment nicht mehr relevant. Als ich dann auch noch erfahren habe, dass er Fans hat, hätten noch mehr Menschen ihn vermisst, das konnte ich nicht tun. Aber egal", wank ich ab und zog Tae weiter. "Was ich eigentlich sagen wollte: ich wusste damals nicht, wer genau er war. Das habe ich erst später erfahren, als ich aufgewacht bin. Ich habe ihn gegoogelt. Immerhin wusste ich ja, dass er berühmt ist. Ich habe ihn auch gefunden, mich aber nicht getraut, ihn an zu schreiben. Irgendwann hat er dann mich gefunden, seitdem schreiben wir."

Taes Augen wurden größer  ihm schien ein Licht auf zu gehen. "An dem Tag, als du bei mir mit Hobi im Studio warst, für deine ersten Tattoos  hatte ich danach eine kleine Meinungsverschiedenheit mit Kookie. Darum bin ich zu Yoongi-Hyung, um ihn um Rat zu fragen, dabei habe ich ihm dann auch von dir erzählt, er wollte ein Bild von dir und nachdem ich ihm dein Instaprofil gezeigt habe, weil ich noch keine Bilder von dir hatte, hat er nur gemurmelt, dass er ihn endlich gefunden habe", redete Tae ohne Punkt und Komma und hüpfte aufgeregt auf und ab. "Ich habe nachgefragt, aber er hat das nur abgewunken und hat sich wieder seiner Arbeit zugewandt. Ich wusste aus Erfahrung, dass ich ihn in dem Moment besser nicht nochmal ansprechen sollte, also habe ich es dabei belassen. Er hat in dem Moment dich wieder gefunden!" Tae klang total begeistert und hüpfte weiterhin wie ein aufgedrehter Flummi neben mir her. Wir bekamen schon einige irritierten Blicke von anderen Passanten zugeworfen, doch störten uns nicht dran.

"Und warum hast du mir das nicht erzählt?", kam ich nun zu meiner eigentlichen Frage zurück.

"Ich wusste ja weder, dass Yoongi dir schreiben würde, geschweige denn, dass ihr euch schon kennt! Tut mir leid Jimin, falls das doof rüber kam. Das war keinesfalls böse gemeint." Schuldig blickte er mich mit seinem Hundeblick an.

Besänftigend lächelte ich. "Ist doch halb so wild. Ich dachte mir schon, dass ihr Beide plausible Gründe hattet  es mir nicht zu sagen." Mittlerweile hatten wir die Uni erreicht und bliebenvor dem Gebäude stehen.

"Danke fürs Begleiten Tae", bedankte ich mich bei ihm und umarmte ihn fest.

"Für dich immer wieder gerne Jimin. Komm doch bald mal wieder im Studio vorbei, du hattest ja noch Ideen für weitere Tattoos."

"Au ja, ich schreibe dir, sobald ich kann."

"Bis dann Jimin. Und übertreibs nicht so mit dem Tanzen, vergiss trinken und essen nicht und pass auf dich auf." Mit diesen Worten drückte Tae mich auch nochmal fest an sich.

"Werde ich. ,sogut ich kann. Pass du auch auf dich auf Tae. Hab dich lieb." Damit verabschiedete ich mich von Tae und ging auf das große Gebäude zu.

"Ich hab dich auch lieb", hörte ich Tae noch hinter mir schreien. Schmunzeld betrat ich die Uni und machte mich beschwingt auf den Weg zum Trainigsraum, wo Taeyang vermutlich schon wartete.

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Irgendwie habe ich bei diesem Kapitel auf den letzten Metern mein Gehirn irgendwo verloren...
Und ich glaube, so langsam gehen mir die logischen und guten Ideen aus

Fallen Angel - YoonminWhere stories live. Discover now