𝖊𝖎𝖌𝖍𝖙𝖊𝖊𝖓

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Han:

Seit 5 Stunden sitzen wir hier. Keiner sagt etwas.
Es ist stille. Die Ruhe vor einem anstehenden Sturm.
Die Stille die uns alle auffrisst.
Die Stille in der jeder in sich geht.
Doch anstatt etwas daran zu ändern bleibt es weiter still.
Keiner will etwas sagen. Aus Angst etwas falsches zu sagen.
Keiner will weinen, aber auch nicht lachen.
Es bleibt einfach ruhig.

Und so vergehen weitere 2 Stunden. Felix ist eingeschlafen, doch ich bekomme kein Auge zu. Viel zu groß ist die Angst. Angst jemanden zu verlieren. Angst vor etwas unerwarteten. Angst vor der Dunkelheit. Da ist einfach nur Angst. Panik breitet sich aus. Panik, weil man hätte reagieren können. Doch es bleibt still.
Alle sind angespannt, alle sehr müde. Doch es gibt keinen Grund die Augen zu zumachen. Denn sobald sich die müden Augenlider schließen, kommen die Bilder hoch. Die Bilder wo alle glücklich waren. Und dann kommen die jetzigen Bilder. Zu 4. sitzen wir in einem Raum. In einem Raum voller Gedanken, jeder macht seine eigenen. Doch alle zusammen fressen alle innerlich auf.
Mein Rücken wird langsam taub. Zu sehr drückt der Stuhl. Ich will aufstehen, doch sobald ich dass mache, denke breche ich zusammen. Meine Nerven liegen blank. Mein Körper reagiert nicht mehr. Es fühlt sich alles so leer an. So schwer und gleichzeitig so leicht.

„Sind sie Verwandte von den Verunglückten?" sprach eine Schwester. Diesmal reagierte mein Körper sofort. Ich sprang auf. Es war kurz schwarz vor meinen Augen, doch das legte sich sofort wieder. „So gesehen ja. Gibt es etwas Neues?" sprach Changbin neben mir, der ebenso schnell wie ich vor der Schwester stand. Sie nickte.

„Sie hatten alles großes Glück, vor allem der Fahrer und der junge Mann der hinter ihm saß" sprach sie aus. „Sie kommen alle ohne bleibende Schäden durch. Bis auf ein paar kleine Brüche und einer Gehirnerschütterung, ist keinem etwas passiert" gab sie von sich. Ich atmete erleichtert aus. Die Last fällt. Mein Rücken fühlt sich besser an. Die Panik ist weg. Die schweren Gedanken im Raum sind fast alle weg, doch ein paar blieben...

„Und wie steht es mit Mary Hwang?" fragte ich. Die Frau sah uns an. „Ich kann ihnen leider nichts dazu sagen. Sobald Hyunjin Hwang klar bei Gedanken ist und es ihm wieder besser geht, erfährt er dass. Ich kann ihnen nur mitteilen, dass sie soweit stabil ist." damit schnappte sie ihre Mappe und verließ den Raum.
War das jetzt eine gute Nachricht?

Jeongin:

Ich atmete durch. Es ist mittlerweile 01:36 Uhr. Mein Atem ging gleichmäßig. Doch innerlich war ich voller Angst. Ich wusste nicht wie es allen anderen ging. Ich hatte Bettruhe, es durfte niemand zu mir, noch ich zu ihnen.

Seit mehreren Stunden ging ich alles von vorne durch. Chan war nicht bei der Sache und so schnell passierte es. Als ich aufwachte war ich hier. Ich fühlte mich leer. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich brauchte jemanden. Ich konnte nicht alleine sein.

Ich stand auf, es war mir egal. Die Infusion machte ich einfach von meiner Flexüle ab. Dann stand ich auf dem Flur. Ich gab keinen Muchs von mir. Als ich den Gang weiter gehen wollte, wurde ich plötzlich in eine Zimmer rein gezogen. Ich wollte schreien, doch mir wurde die Hand vor den Mund gehalten.

„Pshhh sonst hören sie dich noch!" zischte Seungmin „minni" jaulte ich schon gefühlt und schloss ihn in meine Arme. Endlich war diese Leere weg. „Weißt du was von Hyunjin und Chan?" er schüttelte den Kopf. „Nein leider nicht, aber ich glaube nicht dass sie hier auf der Station sind, ich denke sie werden auf der Intensivstation liegen. Da kommen wir nicht einfach so rein" ich ließ meinen Kopf fallen. Na toll. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Alles kam nun hoch und ich ließ mich auf den Boden fallen. Doch sofort war Minni neben mir. Er umarmte mich und zog mich dann auf sein Bett. Er versuchte mich zu beruhigen, doch dies war schwer. Nach 20 Minuten wurde ich langsam müde und machte einfach meine Augen zu.

Changbin:

„Sie können jetzt zu ihm" sagte eine Schwester und öffnete mir die Tür. Ich trat hinein. Mein bester Freund saß da. Er war wach. Sämtliche Kabel umgaben ihn. Es war der Horror für mich ihn so zu sehen. Er saß mit dem Rücken zu mir.

„Chan" flüsterte ich, mehr bekam ich nicht raus, doch er hörte es und drehte sich in meine Richtung. Geschwollene Augen betrachteten mich. Dunkle Augenringe waren auf seiner Haut. Er war blass. Mein Herz zerbrach von einem auf den anderen Moment. Als er mich sah liefen seine Tränen weiter. Ich sehe ihn selten weinen, er ist immer für uns da, doch jetzt müssen wir für ihn da sein. Er braucht uns

„Es tut mir.. es tut mir so leid. Es ist - alles meine Schuld" schluchzte er. Ich nahm ihn einfach in den Arm. Er brauchte jetzt Nähe. Keine Worte. Denn die bedeuten ihm oft nichts, er brauch Verständnis und das im körperlichen Sinne. Ich strich ihm über den Rücken.
„Es geht allen soweit gut. Es ist nicht deine Schuld! Es war ein Unfall, genauso hätte er uns passieren können. Mach dich nicht so fertig okay?" flüsterte ich immer noch. Langsam beruhigte er sich. Seine Atmung wurde regelmäßiger und auch die Tränen weniger.
„Wie geht es Hyunjin" fragte er nach 5 Minuten stille. „Ihm geht es soweit gut, auch er wird keine weiteren Probleme haben" er nickte nur.

„Und wie geht es Mary?"
Ich schluckte. Wie soll ich ihm das erklären?

„Naja sie. Sie liegt auch im Krankenhaus..." Ich erzählte ihm alles, ich konnte ihn eh nicht anlügen.

„Wo ist sie jetzt?" fragte er. Ich zuckte mit meinen Schultern. „Ich weiß es leider nicht" wieder nickte er.

Dieser Tag war ein Rückschlag für uns alle. Und dieser Tag war noch lange nicht vorbei.

Die Ruhe vor dem Sturm oder wie sagt man?

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Soooo ich habe es endlich geschafft wieder zu schreiben🥲 hoffe das Kapitel kommt gut bei euch an!

I'm not flirting with you or am I? // BANGCHAN FFWhere stories live. Discover now