𝖙𝖊𝖓

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Mary:

Ich nahm einen Schluck von meinem Tee. Hyunjin und Chan saßen beide vor mir mit besorgtem Blick. „Mir geht's gut" sagte ich monoton. Das ging es mir eigentlich nicht. Das war die schlimmste Panikattacke die ich bisher hatte. Ich habe halluziniert. Ich hatte sowas noch nie und das macht mir extrem zu schaffen. Das schlimmste ist, dass es mal wieder das ganze Haus mitbekommen hat. Ich schäme mich so extrem.
„Das kam mir aber nicht so rüber" meinte Hyunjin daraufhin. Recht hat er. Doch das musste er ja nicht wissen. „Du weißt wenn was ist kannst du immer zu einem von uns kommen. Wir können vielleicht auch professionelle Hilfe su-" „Nein!" unterbrach ich Bangchan sofort. Ein Therapeut nehme ich mir bestimmt nicht. „Man Mary, wir wollen die nur helfen. Bitte lass uns dir helfen. Ich habe extrem Angst um dich. Du warst früher so glücklich und alles. Doch jetzt bist du anders und das merke ich. Ich habe einfach Angst dich auch zu verlieren" sagte Hyunjin niedergeschlagen. Bangchan schaute uns währenddessen verwirrt an. Er wusste nichts von der Situation die sich ereignet hat.

„Es ist nicht so leicht." gab ich letztendlich zu. Es tat weh sehr weh. Ich merkte wie mir wieder Tränen in die Augen stiegen. Hyunjin bemerkte das sofort und zog mich in eine Umarmung. „Ich bin hier Prinzessin und das werde ich immer sein. Ich kann dich nicht auch noch verlieren. Du bist mein ein und alles". Ich wusste ich konnte ihm vertrauen. Er wusste zwar einiges, doch nicht alles. Obwohl er doch die Wahrheit verdient hat.

„Redet ihr miteinander, ich gehe in mein Zimmer, wenn was ist ich bin oben" sagte Chan daraufhin und ging aus der Küche. Ich war ihm dafür sehr dankbar. Ich wollte Hyunjin alles erzählen. Ich wollte es wenigstens Versuchen.

„Lass uns ins Wohnzimmer gehen, da erzähle ich dir alles" fasste ich nun meinen ganzen Mut zusammen. Er nickte.

Wir liesen uns auf der Couch fallen und ich atmete tief durch.

Hyunjin:

Ich war froh, dass sie endlich mit mir reden wollte. Doch ich hatte Angst vor der Wahrheit. Vor der ganzen.

„Ich war in meinem Zimmer, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und ein fremder vor mir stand. Mit der Pistole an meinem Kopf, machten wir uns auf den Weg ins Wohnzimmer. Ich hatte Angst. schreckliche. Er riss mir an meinen Haaren, beleidigte mich." sie atmete durch.

In mir zog sich alles zusammen. Wut, Trauer und Verzweiflung.

„Dann kam ein anderer Typ mit mom ins Wohnzimmer. Er hieß Luke. Er zerrte sie hinter sich her. Sie war bewusstlos oder ähnliches. Ich wollte zu ihr. Doch der Typ, bei mir, er hieß Maik. Zog mich wieder an meinen Haaren zurück und hielt mir seine Pistole stark gegen den Kopf. Er meinte er will schießen, doch er wollte mich auch für sich haben. Als sein Spielzeug."

In mir brodelte es vor Wut. Er wollte ihr weh tun. Er hat ihr weh getan. Genau wie meinen Eltern.

„Dann kam der dritte mit Dad. Seinen Namen kenne ich nicht. Dad hat versucht uns zu verteidigen. Plötzlich wurde einer dieser Typen richtig sauer und erzählte was von einem Tyler. Ich wusste nichts davon. Doch die Polizisten haben es mir ein paar Tage später erklärt. Anscheinend hatten Mama und Papa ein paar Wochen zuvor einen Unfall. Sie sind von der Straße mit dem Auto abgekommen und voll in diesen Tyler hinein gefahren. Seine Eltern saßen auch im Auto.Sie starben noch am Unfallort. Ich weiß nicht warum sie nichts gesagt haben. Aber so war es anscheinend."

Ich zog sie in meine Arme. Ich merkte wie schwer es ihr viel sich zu öffnen.

„Mom wollte uns verteidigen, da die Typen meinten, dass sie dir das gleiche antun wollten, sie wollten uns alle töten um dir das gleiche anzutun . Doch sie hat vor meinen Augen... ein" sie holte nochmal Luft. Einen Kopfschuss bekommen" ich merkte wie sie immer mehr zerbrach. Sie krallte sich an meinem Shirt fest und weinte.

Ich strich ihr beruhigend über den Rücken. Doch auch mir liefen bereits die Tränen. Es tat weh das alles zu hören. Sehr weh.

„Sie haben dad und mich dann weg von ihr geschafft. In den Keller. Es war alles dunkel. Ich habe einfach nur noch weinen können. Es ging nichts mehr. Doch das schlimmste kam noch. Sie ketteten Dad plötzlich fest. Er versuchte sich natürlich zu wehren. Doch es ging nicht. Vor meinen Augen, zogen sie ein Messer. Doch sie stachen ihn nicht ab. Sie machten es langsam und qualvoll . Sie zerrten das Messer mal über seinen Arm, durch sein Bein. Sie quälten ihn. Und zwangen mich dabei zu zugucken. Sie hielten meinen Kopf, sodass ich nicht weg gucken konnte. Ich wollte meinen Augen schließen, doch sie rissen stärker an meinem Haar, so dass ich sie nicht mehr zu halten konnte. Zum Schluss, hörte man wie die Polizei das Haus strömte und in diesem Moment schnitten sie ihm durch die Kehle . Ich schrie, wollte mich wieder wehren. Dad war schon lange bewusstlos. Er Hang nur noch da. Und ich musste ihn ansehen. Bis sie mir mit dem Messer zum Schluss nochmal in die Pulsader stachen. Sie verfehlten sie um Millimeter. Doch ich war so fertig am Ende , dass ich bewusstlos wurde."

Nun fing sie wieder an zu zittern. Ich konnte kein Wort mehr sagen. Ich war starr. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Ich saß da mit starrem Blick. Vereinzelt liefen Tränen über meine Wangen. Das zu hören. Das macht mich schon kaputt. Doch sie musste dass alles miterleben. Sie muss psychisch so am Ende sein. Doch es tat genauso weh, zu wissen was sie mit meinen Eltern gemacht haben. Meinem Fleisch und Blut. Einfach erschossen und aufgeschnitten.

„Ich wurde im Krankenhaus wach. Doch ich bin ehrlich ich wünschte ich wäre an diesem Tag einfach gestorben. Sie haben versucht Dad zu reanimieren. Doch da war nichts mehr zu machen. Er war tot. Und ich allein. Ich wusste nicht mit dem Trauma umzugehen. Sie haben mir einen Psychologen zur Verfügung gestellt. Doch ich redete nicht mit ihm. Ich wollte nicht. Ich habe mich dann selbst entlassen. Ich konnte es nicht mehr ertragen. Ich habe Nächte nicht geschlafen. Habe nichts gegessen. Konnte mich kaum auf meinen Beinen halten. Es ging nicht mehr. Ich war kaputt. Und ich glaube dass bin ich immer noch. Ich habe nächtliche Panikattacken. Habe Angst die Augen zu zumachen. Und heute habe ich Maik gesehen. Er stand da. Redete mit mir und wollte mir wieder weh tun. Es tut mir so leid Hyunjin. Ich hätte mehr machen müssen. Ich hätte helfen müssen. Es tut mir leid"

Sie konnte nicht mehr reden. Es kam nur noch ein schluchzen. Und sie gab sich auch noch die Schuld. Mein Herz stach. Mein Bauch verkrampfte. Die Tränen liefen. Ich versuchte sie zu beruhigen und sagte ihr es ist definitiv nicht ihre Schuld. Sie konnte nichts machen. Hätte sie was gemacht, hätte ich sie vermutlich auch noch verloren. Und ich glaube da wäre ich wirklich nicht mehr auf dieser Welt gewesen. Als ich die Nachricht bekam, dass meine Eltern verstorben sein, war ich gerade in meinem Zimmer. Ich brach komplett zusammen. Chan fand mich. Er beruhigte mich. Half mir. Doch er wusste bis heute nicht was passiert war. Ich konnte es ihm nicht sagen.
Ich wollte zu meiner Schwester, doch ich wurde nicht gelassen. Es gab einige Schwierigkeiten. Bis ich endlich eine Nachricht bekam ob sie zu mir könnte. Ich habe ihr Tage lang 100e Nachrichten geschrieben. Doch sie kamen nicht an. Ich dachte ich hätte sie auch verloren. Wir waren jetzt allein. Aber wir hatten uns, es tat weh, sehr weh. Vor allem ihr, das wusste ich.

„Mary, Ich habe dich lieb. Wir schaffen das. Wir schaffen das zusammen. Für sie. Ich verspreche es dir" sagte ich, als ihr schluchzen langsam nach ließ. Sie hatte keine Kraft mehr. Sie nickte nur noch.
Irgendwann hatte sie sich komplett beruhigt und war in meinen Armen eingeschlafen. Doch ich bekam kaum ein Auge zu. Viel zu oft gingen mir die Szenen durch den Kopf. Ich sah Bilder. Es tat so weh, dass alles zu erfahren. Warum hatten sie nie was erzählt wegen dem Unfall? Warum.
Ich werde nur leider nie eine Antwort bekommen.
Nie.

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I'm not flirting with you or am I? // BANGCHAN FFWhere stories live. Discover now