𝖋𝖎𝖛𝖊

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Mary:

Ich bekomm die Krise. Ich wälze mich seit gefühlten Stunden im Bett. Ich traue mich einfach nicht einzuschlafen. Angst davor wieder aufzuwachen und eine neue Panikattacke zu durchleben. Ich habe Angst.

00:37 Uhr. Toll. Ich bewege mich aus meinem Bett. Am Fenster schaue ich in den dunklen Nachthimmel. Es ist relativ bewölkt und regnet in Strömen. Plötzlich knallte es. Ein Gewitter. Normalerweise mag ich dieses Wetter echt, aber unter diesen Umständen, macht mir das ganze noch mehr Angst.

Ich machte meine Tür leise zu und schlich zu der Tür von Hyunjin. Ich klopfte, doch bekam keine Rückmeldung. Als ich dann schließlich eintrat und den Lichtschalter betätigte. Sah ich ein ordentlich gemachtes Bett. Aber keinen Hyunjin. Wo ist er denn schon wieder?!

Ich wollte also wieder zurück in mein Zimmer. Doch ich sah unter der Tür noch ein Licht brennen. Unter Chan's Tür. Soll ich es wagen. Aber was wenn er dann nur sauer ist?! Aber selbst Hyunjin meinte, wenn was ist kann ich auch zu Chan.
Ich nahm also meinen ganzen Mut zusammen und klopfte einmal.

„Herein" sagte Chan, also öffnete ich langsam meine Tür. „Hey alles gut bei dir?" fragte er, als er mich sah. Legte sein Handy beiseite und setzte sich im Bett richtig auf. Ich zögerte. Was mache ich nur hier?

„Mary?" ich guckte ihn einfach nur an. „tut mir leid wenn ich störe, aber naja.. Ich- ich habe Angst." sprach ich es schließlich aus. Er kam auf mich zu. Machte die Tür hinter mir zu und sah mich an. „Willst du lieber hier schlafen?" Ich nickte nur schüchtern. Er zog mich darauf zum Bett und machte eine Geste dass ich mich hinlegen kann. Er machte plötzlich Anstalten sich auf den Boden zu legen.

„Was machst du? Du schläfst bestimmt nicht meinetwegen auf dem Boden" sagte ich entschlossen. Er blieb in seiner Bewegung stehen und sah mich an „ist das wirklich okay für dich, wenn ich neben dir schlafe." Ich nickte. Dann legte er sich neben mich.

„Wovor hast du Angst wenn ich fragen darf?" fragte er nach paar Minuten Schweigen. Soll ich es ihm sagen? Aber er denkt doch bestimmt ich wäre bekloppt. Aber vielleicht wäre es mal gut, mich endlich zu öffnen.
„Vor dem Gewitter ein bisschen und naja... vorm einschlafen" sagte ich leise, flüsterte es schon fast. Er sah mich kurz an und öffnete dann seine Arme. „Willst du?"

Oh Gott ist das unangenehm. Was wird Hyunjin dazu eigentlich sagen. Der bringt doch erst Chan um und ich folge darauf.
Ich zögerte kurz, doch legte mich dann auf seine Brust. Seine Arme umschloss mich. Sicherheit. Nichts mehr als Sicherheit. Wie kann ein Mensch so viel Wärme ausstrahlen? Ich habe zwar vorher schon an seiner Schulter geschlafen, aber das hier ist was komplett anderes. Ein warmes Gefühl durchströmt meinen Körper und ein leichtes Kribbeln konnte ich im Bauch spüren.

Ich merkte wie eine Hand durch meine Haare fuhr, während die andere beruhigend über meinen Rücken strich. Ich merkte wie ich los lassen konnte und wurde langsam müde. All diese Wochen mit Schmerz, Angst und Panik waren wie weg. Und das nur weil eine Person mich umgab. Ich merkte wie meine Augenlider langsam schwächer wurden und dann war ich weg. Im Land der Träume. Hoffentlich guter Träume...

Chan:

Ich weiß nicht wie es so schnell passieren konnte, doch nun lag sie in meinen Armen und schlief. Hyunjin wird mich umbringen, wenn er das sehen würde. Er würde mich eigenhändig köpfen. Schon bei dem Gedanken bekam ich Gänsehaut.

Ich schaute auf das Mädchen in meinen Arm. Ihr leicht dunkelblondes Haar, welches ihr bis knapp unter die Brust ging, lag nun in meinen Händen. Ihr Haar war weich und hatte blonde Strähnen.

Ihr Gesicht, welches mit hellen Sommersprossen gefüllt war. Ihre Augen die nun geschlossen waren, aber sonst einen braun-grün an schimmerten.

Ihr Oberkörper der sich langsam hob und senkte. Woran man merkte das sie schlief.

Das alles gehörte zu ihr. Und all das fand ich wunderschön. Ich würde es nicht vor anderen zugeben, aber ich musste sagen sie hatte was magisches, was majestätisches. Aber das liegt anscheinend in der Familie. Hyunjin war ihr ähnlich. Die Gesichtszüge, die Körperhaltung. Die Art. Bis auf die Sommersprossen, sah sie aus wie eine weibliche Abwandlung von Ihrem Bruder.

Auch von der Art her. Sehr verschlossen. Hyunjin war auch so. Vor 1-2 Jahren, hatte er eine schwere Zeit hinter sich. Er wollte keine Hilfe, er brauchte sie aber. Ich habe mir für ihn Zeit genommen. Habe all seine Probleme angehört, habe mich mit ihm ausgesprochen. Stunden saß ich da und ich bereue keine einzige Sekunde davon. Ich bin froh dass er mit mir geredet hat. Ich glaube er hätte sonst nicht mehr lange durchgehalten. Er wäre zusammengebrochen. Eine Ruine, die Einsturzgefährdet war. Doch zusammen haben wir es wieder hinbekommen.
Doch genau jetzt. Genau jetzt, habe ich das selbe vor mir. Doch sie stürzt schon in sich zusammen, sie möchte Hilfe, aber ihr Inneres lässt es nicht zu. Ihr Körper ist schwach. Er schreit nach Schlaf, Erholung und einer gesunden Psyche. Doch ihr Kopf arbeitet nicht so wie es ihr Körper gerne hätte.

Es ist wie vor 2 Jahren. Als ich einen komplett kaputten Hyunjin in meinen Armen hatte. Er wusste nicht mehr wohin und hat dann doch mich gefunden. Das soll nicht egoistisch klingen. Doch nachdem wir wochenlang geredet hatten und ich ihm gezeigt hatte, dass er nicht alleine war. War er wieder der alte. Er hat es geschafft und ich hoffe sie schafft es auch.

Sie kommt mehr nach ihrem Bruder als sie glaubt. Sie hat sich viel von ihm angeguckt.
Doch leider leidet sie genau wie er. Er konnte Nächte lang nicht schlafen. War ständig von der Angst gepackt. Sein Körper musste darunter leiden.
Aber jetzt ist alles wieder gut. Wenn was ist kommt er alleine auf mich zu und redet mit mir. Es ist schön zu sehen, wie er wieder aufgeblüht ist.

Bevor ich mir noch mehr Gedanken machen konnte, mache ich das Licht aus, drücke ihr noch einen kleinen Kuss auf die Schläfe und lege mich dann selber hin.

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Yay Kapitel 5 fertig 😃

I'm not flirting with you or am I? // BANGCHAN FFDonde viven las historias. Descúbrelo ahora