2 - 𝘌𝘪𝘯 𝘉𝘦𝘴𝘶𝘤𝘩 𝘢𝘶𝘴 𝘥𝘦𝘳 𝘉𝘦𝘴𝘦𝘯𝘬𝘢𝘮𝘮𝘦𝘳

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Luke

Endlich hatten wir unser Ziel erreicht. Doch richtig freuen konnte ich mich trotzdem nicht.

Zwei von drei.
Zwei von drei Halbblütern hatten die Reise geschafft.
Annabeth und ich lagen erschöpft auf dem Boden und versuchten, Atem zu holen.

Und Thalia - sie stand hinter uns.
Zeus hatte sie gerettet. Und in eine Kiefer verwandelt. Und ich glaube, das würde ich nie vergessen.

Kurz bevor wir das Campes erreicht hatten, war ein riesiges Monster hinter uns aufgetaucht und hatte angefangen, uns zu jagen. Die typischen Probleme eines Halbblutes, also.

Doch Thalia war gestolpert. Erst zu spät hatten wir gemerkt, dass sie hinter uns geblieben war. Und als sie endlich wieder aufgestanden war, war sie nicht mehr weit von den Grenzen des Campes entfernt. Doch auch das Monster hatte sie fast eingeholt.

Ich war mir sicher, dass es Thalia nicht lebend schaffen würde. Schließlich war ihr Verfolger um einiges schneller als sie.
Doch gerade als das Monster nach ihr greifen wollte, schoss ein einzelner Blitz vom Himmel.
Mitten in Thalia hinein.
Und plötzlich war das Mädchen kein Mädchen mehr.

Aber eigentlich waren Monster nichts Neues für mich. Schließlich zogen Annabeth, Thalia und ich seit einiger Zeit zusammen herum, wobei wir oft auf Monster gestoßen sind. Aber keine Monster solch einer Größe.

Ich sah zu Annabeth hinüber. Dem Mädchen, das ich gelernt hatte, zu lieben wie eine Schwester, liefen einzelne Tränen über die Wange.

„Hey.", ich rollte mich über das Gras zu ihr hinüber und sah sie an.
„Wir haben es geschafft." Leicht strich ich über ihre Schulter.
„Wir sind in Sicherheit, Beth."

„Aber Thalia.", Annabeth schluchzte.
„Thalia ist auch in Sicherheit", murmelte ich und wischte ihr eine Träne von der Wange.
„Sie ist vielleicht nicht bei uns, aber sie ist in Sicherheit."

Langsam beruhigt sich Annabeth wieder.
„Aber wenn Zeus sie in eine Kiefer verwandelt hat, dann kann er sie doch wieder zurückverwandeln, oder?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Vielleicht kann er das."

Doch bevor ich mehr über ihre Frage nachdenken konnte, kam Groover auf uns zugetrabt.
Der Satyr hatte uns auf der Straße gefunden und hierhergeführt.
Doch sobald wir im Camp angekommen waren, hatte er sich jedoch verabschiedet, um den Leiter zu informieren.
Jedoch war Groover alleine.

„Kommt mit", wies er an.
„Chiron wartet auf euch." Kurz stockte er.
„Und das mit Thalia -
Das tut mir leid."

„Luke? Ist dir bekannt, wer dein Vater ist?"

Hermes. Zumindest, wenn meiner Mutter Glauben zu schenken war. Früher hatte ich ihr nie geglaubt, wenn sie mir erzählt hatte, dass mein Vater ein Gott sein soll. Aber mit der Zeit habe ich angefangen, ihr zu glauben.

„Hermes ist mein Vater", sprach ich meinen Gedanken laut aus. „So ist es doch, oder?"
Chiron nickte.
„Und er hat einen Auftrag für dich."
„Einen Auftrag?" Erneut nickte er.

„Das Ganze ist ziemlich riskant, wenn man bedenkt, dass du kein ausführliches Training hattest."
„Ich weiß, mit einem Schwert umzugehen, Sir."
„Und das bezweifle ich nicht. Jedoch ist deine Aufgabe nicht einfach.
Du wirst in den Westen reisen und goldene Äpfel aus dem Garten der Hesperiden stehlen."

„Und wie soll ich da hinkommen?"
„Das musst du alleine lösen, Luke Castellan."
Langsam nickte ich.

„Also Luke; nimmst du den Auftrag deines Vaters an?"
„Ja.", ich nickte. Endlich konnte ich mich richtig beweisen.
Da hörten wir, wie es in der kleinen Besenkammer, neben dem Hauptraum rumpelte.

„Autsch", murmelte eine weibliche Stimme aus der Kammer.
„Geneviève, Liebes. Komm aus der Besenkammer", bat Chiron in Richtung des Geräusches.

Die Tür zur Kammer öffnete sich. Hinaus stolperte ein Mädchen, das etwa in meinem Alter war. Noch nie hatte ich so ein schönes Mädchen gesehen. Ihre dunkle Haut schien zu im Licht zu schimmern, und ihre braunen Augen strahlten heller als die Sonne.

„Sorry", murmelte sich, lächelte entschuldigend und strich ihre dunkelbraunen, feinen Locken hinter ihr Ohr.
Und ich glaube, das war der Moment, in welchem es um mich geschehen war.

„Wollte deinen Moment nicht zerstören."
„Kein Problem.", versucht ich lässig zu antworten. Doch dies gelingt mir leider nicht ganz.
Dann sah sie mich genauer an, und sofort merkte ich, wie ich rot wurde.
„Du bist neu", fügte das Mädchen dann hinzu.

„Ich bin Geneviève", stellte sie sich vor und streckte mir ihre Hand entgegen.
Ich starrte ihre Hand an, wobei mir das goldene Armband an ihrem Handgelenk auffiel.
Dann starrte ich sie an. Ich glaube, das könnte ich ewig.
Da ich die Hand des Mädchen nicht geschüttelt hatte, zog sie Geneviève kurz später ihre Hand zurück. Ich war schließlich beschäftigt gewesen, sie anzustarren wie ein Idiot.

„Luke", stellte ich mich dann endlich auch vor und wurde sofort noch etwas röter. „Ich bin Luke."
„Willkommen in Camp Half-Blood, Luke."

Da räusperte sich Chiron und mir fiel ein, dass wir ja nicht alleine waren.
„Willst du uns erklären, was du in der Besenkammer gemacht hast?"
„Ich, ähm - hab einen Besen gesucht oder so."
„Einen Besen also", wiederholte der Zentaur das Mädchen.
„Genau." Sie nickte überzeugt. "Einen Besen."

„Wenn ich dich also richtig verstehe, hat dein Aufenthalt nichts mit Luke und seinem Auftrag zu tun."
„Vielleicht ein bisschen", gab Geneviève dann zu. Sie ließ ich auf den Stuhl neben mir plumpsen.
„Chiron", seufzte sie dann. "Ich bin jetzt schon seit einer ganzen Weile hier."
Er nickte.
„Denkst du nicht auch, dass es langsam Zeit ist?", fragte sie ihn.
Der Zentaur überlegte. Einen Moment lang schien es so, als würde er über ihren Vorschlag nachdenken.

„Geneviève", besorgt sah er das Mädchen an. Als Trainer war es seine Aufgabe, sich um die Kinder in Camp Half-Blood zu sorgen, jedoch merkte ich sofort, dass Geneviève's Wohl ihm besonders am Herzen lag.
„Ich weiß nicht, ob das eine sonderlich gute Idee ist."

„Bitte", flehend sah Geneviève Chiron an. "Bitte, bitte.
Ich hab doch Luke."
Kurz klopfte mir das Mädchen auf die Schulter.
"Er kann auf mich aufpassen."
Dann wandte sie sich an mich: „Nicht wahr?"
„Klar doch.", ich nickte lächelnd. Seltsamerweise gefiel mir die Idee, einen Auftrag mit Geneviève zu erledigen.

Geneviève nahm die Hand des Mannes.
„Irgendwann musst du mich gehen lassen, Chiron." Sie sah ihm tief in die Augen. "Ich bin bereit. Wirklich."
Erneut zögerte er.

„Gut. Vielleicht ist es wirklich keine schlechte Idee, jemanden an Lukes Seite zu wissen", gab Chiron nach.
„Aber versprich mir, auf dich aufzupassen."

Begeistert nickte das Mädchen. "Das werde ich. Danke, danke, danke."
Dann sprang sie auf und rannte in Richtung der Türe.
„Ich gehe packen", teilte sie uns mit und schon war Geneviève aus der Türe verschwunden.

„Vergiss deinen Besen nicht", rief ich ihr hinterher und konnte ihr leises Lachen als Antwort vernehmen.

Dann wandte ich mich wieder Chiron zu. Dieser sah mich ernst an.
"Du hast kein Training absolviert, Luke.
Das Ganze ist sehr riskant. Also pass auf dich auf", bat er mich.

"Und verspricht mir, dass du meine Geneviève wieder heil zurückbringst."
„Du kannst dich auf mich verlassen, Chiron."

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⏰ Last updated: Dec 30, 2023 ⏰

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𝘢 𝘣𝘦𝘢𝘶𝘵𝘪𝘧𝘶𝘭 𝘵𝘳𝘢𝘨𝘦𝘥𝘺 / 𝘭. 𝘤𝘢𝘴𝘵𝘦𝘭𝘭𝘢𝘯Where stories live. Discover now