Chapter 15: I want you

81 11 2
                                    

POV YONGBOK

„Warum wolltest du mich wirklich sehen?", frage ich ihn leise und schaue abwartend auf seine Gestalt vor mir. Seine Arroganz, mir den Rücken zuzudrehen stört mich, doch so ist er wohl in Person. Kühl, arrogant und egoistisch.. 

Laut hörbar atmet er aus. ,,Ich weiß nicht", antwortet er in einem Ton, den ich nicht deuten kann. Er hört sich genervt an, fast schon aufgebracht. 

Plötzlich spüre ich, wie ich anfange am ganzen Körper zu zittern. Aufregung und Anspannung baut sich in mir auf, als würde gleich etwas passieren. 

Ich räuspere mich leise und versuche den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken. Mit wackeligen Beinen bewege ich mich auf ihn zu und tippe ihn vorsichtig an der Schulter an. Er dreht sich zu mir um. Da er ein gutes Stück größer ist, blickt er von oben zu mir herab. Ich fühle mich allein durch diese Geste extrem erniedrigt. Ich weiß, dass er besser ist als ich. Ich bin schwach und das lässt er mich auch jede einzelne Sekunde spüren. 

,,Warum?", hauche ich. In der Dunkelheit, erkenne ich bloß das Leuchten seiner Augen und seine Gesichtszüge. Ich versuche seinem eisigem Blick stand zu halten. Meine Beine werden wackeliger, meine Fingerspitzem zittern so sehr, dass ich meine Hände zu Fäusten balle. Ich spüre wie sich meine Fingernägel in meine Haut graben. 

Hyunjin öffnet den Mund um etwas zu sagen, doch schließt ihn direkt wieder. 

,,Ich musste den ganzen Tag an dich denken. Du bist mir nicht aus dem Kopf gegangen", murmelt er und sieht mir starr in die Augen. 

Unwissend was ich daraufhin sagen soll, wende ich den Blick ab und schaue durch die Nachbarschaft. Plötzlich überkommt mich das Bedürfnis ihn richtig ansehen zu können. Da fällt mein Blick auf eine Laterne, dessen Licht nicht mehr grell weiß ist, sondern nur noch ein schwaches Gelb. 

,,Komm", wispere ich und gehe zur Laterne. Er folgt mir und bleibt mit leichtem Abstand hinter mir stehen. 

Die Aufregung in mir wird größer. Plötzlich bekomme ich Angst davor ihn anzusehen. Ich ringe mit mir selbst, doch schließlich drehe ich mich einfach um. 

Erschrocken ziehe scharf die Luft ein. Denn Hyunjin steht näher als erwartet vor mir. Vielleicht grade mal einen halben Meter. Ich muss meinen Kopf etwas neigen um ihn zu sehen. 

Das Licht der Laterne fällt ihm schwach ins Gesicht und erleuchtet seine Züge. Noch immer ist sein Blick mir gegenüber eiskalt. Meine Augen huschen über sein Gesicht. Doch sie bleiben an seinen Lippen hängen, denn dort ziert sich eine leichte Kruste. Blut? 

,,Was ist das an deiner Lippe?", frage ich. Ich will meine Hand heben, ihm über die Unterlippe streichen, doch entscheide mich dagegen. 

,,Ist nicht wichtig", meint er. ,,Ich will es aber wissen", hake ich nach. Er seufzt und verdreht die Augen. ,,Wenn du es unbedingt wissen willst. Ich hab heute wieder jemanden getötet und der Idiot hat mir ins Gesicht geschlagen", erklärt er letztendlich. Ein ,,Verständlich" kann ich mir nicht verkneifen. 

,,Musst du grad wissen. Er war ein Schwein, hat unschuldige Frauen verarscht", knurrt er. ,,Du bist nicht gerade besser", entgegne ich nun doch etwas mutiger. ,,Zumindest stehe ich dazu, dass ich ein Arschloch bin", zischt er schließlich und tretet näher. Ich fühle seinen heißen Atem stoßartig auf meiner Haut. Sogar sein Atem ist süß. Alles an ihm ist charmant und anziehend. Der perfekte Jäger. 

Stumm blicke ich in seine zu Schlitzen verengte Augen. Wieder scannen meine Augen sein schönes Gesicht. Ich kann nicht anders. Er ist so schön, ich könnte ihn stundenlang betrachten. Ruhig schaue ich mir seine dunklen Augen, seine Langen Wimpern und seine vollen Lippen an. Seine zarte Haut und das Muttermal unter seinem Auge. 

Unbewusst beiße ich mir auf die Lippen. Meine Hand wandert zu seinem Gesicht, beugt sich dem Verlangen es zu berühren. Vorsichtig streichen meine Fingerkuppen über seine Wangen, seine perfekte Nase und auch über seine vollen, pinken Lippen. 

Achtend ihm nicht wehzutun, fasse ich seine Wunde an. Er zischt leise und weicht zurück. Mein Finger zuckt ebenso zurück und entschuldigend sehe ich ihm in die Augen.

Sein kalter Ausdruck wird Sekunde um Sekunde weicher. Ich merke, wie nun auch seine Augen über mein Gesicht schweifen. 

,,So eine Verschwendung", haucht er. ,,So ein schönes Gesicht. Es wird eine Verschwendung sein, dich zu töten". ,,Warum willst du es dann so unbedingt?", ,,Weil ich dich begehre. Ich liebe es, Menschen zu töten. Es wäre eine Verschwendung für die Welt, wenn du stirbst. Aber für mich wäre es ein Traum". Seine Sichtweise ist krank, psychotisch. 

Doch ich kann nicht anders, als gebannt an seinen Lippen zu hängen. 

,,Ich hasse dich", hauche ich ergeben. ,,Ich hasse dich dafür, dass du so wunderschön und gleichzeitig so grausam bist. Und noch mehr hasse ich mich dafür, dass ich nicht anders kann, als dich zu wollen". 

 ,,Ich will dich so so sehr", ich atme fassungslos über meine eigenen Worte aus und lehne meinen Kopf an seine Brust. 

,,Ich will dich auch", antwortet Hyunjin hauchzart und legt seine Hand auf meinen Hinterkopf. Seinen Arm hat er um meine Taille umschlungen und hält mich so fest. 

,,Was siehst du in mir?", frage ich verzweifelt in seine Brust. 

,,Alles", ist das Einzige was er dazu sagt. 

Ich löse mich von Hyunjin um ihm wieder in die Augen sehen zu können. Mich überkommt ein unbeschreibliches Verlangen. Das Verlangen, ihm nah zu sein. Das Verlangen, ihn zu fühlen, ihn anzufassen. Ist das seine Waffe? Verführt er so seine Opfer? 

Ohne überhaupt darüber nachzudenken, entweicht meinen Lippen der Satz, den ich nie glaubte zu meinem zukünftigen Mörder je zu sagen. ,,Küss mich".

——

Ich dachte mir der Cut wäre jetzt ganz gut hehe ich hoffe der Wechsel zwischen hassen begehren war nicht zu plötzlich und unrealistisch xd wenn ihr Tipps habt sagt mir gerne Bescheid <3 Das nächste Kapitel kommt dann morgen. Baii<3

Winter Plans // HyunlixTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon