Chapter 6: Visit

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,,Yah hol dir deinen eignen Tee!", meine ich böse doch mache mir nicht Mühe dabei, es ihm aus der Hand zu nehmen. Stattdessen mustere ich seine pinken Lippen, wie diese sich zu einem noch breiteren Lächeln formen.

POV YONGBOK

,,Ach sei doch nicht so ein Geizhals", lacht er amüsiert, während ich von seiner Anwesenheit mehr als nur genervt war. Ich wollte den schönen Abend genießen, nicht gerade so überstehen..

,,Was willst du hier?", will ich schließlich wissen und nehme, korrigiere, reiße ihm den Teebecher aus der Hand. Hyunjin scheint für einen kurzen Moment zu schmollen, seine vollen Lippen bilden eine kleine Schnute, doch im nächsten Moment ändert sich sein Ausdruck wieder schlagartig. Seine Lippen verformen sich, seine Augen werden zu engen Schlitzen. Da ist er wieder. Dieser Blick, als führe er etwas im Schilde. Als würde er seine Beute gleich angreifen. In diesem Fall bin die Beute wohl ich...

Doch trotzdem verspüre ich keine Angst. Das was ich in diesem Augenblick spüre, ist neu. Es ist irgendwie eine Mischung aus Neugierde, Begeisterung und- und- was fühle ich da? Ich verstehe es nicht.. Es ist seltsam. Ich fühle mich seltsam. Mein Bauch kribbelt und mir wird schwummrig im Kopf. Plötzlich sehe ich eine Fledermaus, wie sie blitzschnell an uns vorbei fliegt und einer Laterne ausweicht. Begeistert folgen meine Augen dieser und schauen dem Tier noch lange hinterher. Da sehe ich seine Finger direkt vor meiner Nase schnipsen.

,,Was willst du?", murmele ich etwas verwirrt - und ziemlich genervt, dies habe ich aber schon oft genug erwähnt. Hyunjin schient nun auch schon etwas gereizt zu sein, so wie er schaut. ,,Wenn du mir eine Frage stellst, dann hör auch zu", giftet er. Wow, der ist ja zickig..

,,Du weißt, dass ich plane, dich zu töten. Irgendwelche Einwände?", beginnt er und blickt abwartend zu mir. Ziemlich direkt, wie er seine Worte ausspricht. ,,Was glaubst du wie ich darauf reagieren soll? Oh mein Gott, ja! Bitte tu es sofort, ich kann es kaum abwarten", antworte ich sarkastisch und schaue Hyunjin empört in die Augen. ,,So wie du aussiehst, kannst du es wirklich kaum abwarten", gibt er gelassen von sich.

,,Pass auf was du sagst", zische ich und komme ihm näher. Das Einzige was ich jetzt fühle, ist Wut. ,,Nur weil ich so aussehe, heißt es nicht, dass ich es will", und somit ziehe ich ihn an seinem Kragen näher und starre ihn zornig an. Doch das einzige was Hyunjin macht, ist Lachen. Dieser verdammte Psycho lacht einfach. ,,Du weißt gar nichts über mich".

Mit diesen Worten schmeiße ich den Tee zu Boden und rausche davon. Hinter mir höre ich noch wie er lachend ruft: ,,Ich weiß alles über dich, Lee Yongbok. Wirklich alles".

,,Idiot", nuschele ich in die Nacht hinein.

POV HYUNJIN

Grinsend sehe ich ihm nach, wie er wütend davon stampft. Die Situation, die sich vor wenigen Sekunden ereignete amüsiert mich äußerst, doch dennoch spüre ich ein unzufriedenes Unbehagen in mir. Das Monster in mir möchte morden. Die letzten zwei Wochen verbrachte ich damit, mehr über mein Opfer, Lee Yongbok herauszufinden. Ich weiß wo er wohnt, auf welche Uni er geht, wo er an welchen Tagen mal jobbt, wie seine Freunde heißen, ich weiß sogar wie seine Schwester heißt und auf welche Schule sie geht.

Schließlich erhebe ich mich und schlendere durch die Nacht, mit dem Hintergedanken, dass ich ihn jetzt nicht so einfach gehen lassen würde. Vergnügt laufe ich die Straßen entlang, bis ich besagtes Haus sehe. Langsam schleiche ich in den Garten der Lee's und setze mich hinter einen großen Baum mit direktem Blick auf ein höher gelegenes Fenster, in welchem das Licht ausgeschaltet ist.

Es ist in jedem Horrorfilm gleich. Das Zimmer des Opfers hat immer direkten Zugang auf den Balkon, zur Terrasse oder es befindet sich im Erdgeschoss, sodass man geradewegs durch das Fenster schauen kann. Und zu meinem Glück besitzt Lee Felix als einziger ein Zimmer mit Balkon. Also warte ich einfach ab, bis sich dort oben ein Lichtlein tut und ich meinen Freund besuchen kann.

Es vergeht einige Zeit, es wird noch kälter und noch dunkler. Doch das einzige was mich interessiert, ist mein Opfer, welchem ich besonders schöne letzte Wochen vor seinem Tod bereiten werden. Leise atme ich aus und beobachte wie mein Atem in der kühlen Luft als Dampf aufsteigt und entschwebt. Auf einmal passiert es endlich. Grelles Licht strahlt aus dem Fenster und lässt mich erfreut grinsen. Einen kurzen Moment warte ich, bis ich schließlich meiner "geplanten Route" nachgehe und mich mithilfe eines Baumes neben dem Balkon hochziehe und schließlich über das Geländer auf die Fliesen springe.

Da liegt er, auf dem Bett mit Kabelkopfhörern in den Ohren, tippt er wild auf seinem Handy rum. Amüsiert betrachte ich den Blondschopf durch die Scheibe. Leises Klopfen... Meine Finger wandern über das zarte Glas, trommeln leise dagegen und warten darauf, dass der Junge reagiert. Mich, meine Gestalt endlich entdeckt.

Er dreht seinen Kopf und erschrickt. Felix reißt sich die Kopfhörer aus den Ohren und steht ruckartig auf, nur um wie angewurzelt vor der Balkontür stehen zu bleiben. Mit einem breiten Lächeln winke ich ihm zu und sage: ,,Machst du auf? Es ist kalt".

Und tatsächlich, er öffnet zaghaft die Tür, wenn auch nur einen Spalt. ,,Was willst du?", fragt er mit einem überraschten Unterton. ,,Dich sehen", grinse ich und drücke die Tür auf um mich rein zu quetschen. Entspannt schlendere ich durch sein Zimmer und lasse mich auf seinem Bett nieder. Felix schaut mich verständnislos an. ,,Woher weißt du wo mein Zimmer ist?", ,,Ich weiß alles über dich, Lee", grinse ich.

,,Kannst du gehen?", sagt er leise und sieht mir mit starrem Blick in die Augen. Gespielt schmolle ich. ,,Aber wieso denn? Ich bin doch gerade erst gekommen..". Ich lehne mich zurück und mein kopf versinkt in der weichen Matratze, sein Eigenduft steigt in meine Nase. Es ist ein angenehmer, süßer Geruch. Felix kommt auf mich zu und ballt seine Fäuste. ,,Verdammt was willst du von mir du Verrückter?!", zischt er und ich merke wie genervt er ist. Davon lasse ich mich aber nicht beirren, ich will ihn ja auch nerven, verstören, zerstören..

Ein leises Lachen verlässt meine Lippen. ,,Ich werde dich nie mehr in Ruhe lassen, Lee Yongbok", erwidere ich mit einem bösartigem Grinsen.

——

Ich würde gerne weiterschreiben, aber ich muss 1. duschen und 2. wird das Kapitel sonst zu lang. Das nächste kommt spätestens Samstag. Habt einen schönen Abend und fühlt euch gedrückt. Hab euch lieb <3

Ach ja und bitte macht mich auf Fehler aufmerksam da ich das nicht Korrektur gelesen hab, danke :)

Winter Plans // HyunlixWhere stories live. Discover now