Wincent Weiss

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Mit Brötchen und Kaffee bepackt, suchte ich den Schlüssel raus. Drin angekommen, machte ich mich erstmal auf den Weg in die Küche um alles abzulegen. Dumpf nahm ich aber laute Stimmen wahr. Bevor ich aber denen folgen konnte, flog eine Tür auf und zwei aufgebrachte Menschen kamen mir entgegen.

„Ach guck mal. Wenn man vom Teufel spricht, ist er bekanntlich nicht weit!" werd ich nicht ganz so herzlich von Kristin empfangen. Sie ist Wincent seine aktuelle Freundin. Sie sind seit knapp 5 Monaten zusammen. Oder waren es?
„Lass Jennie daraus! Sie hat mit dem ganzen nichts zutun. Sie ist schon seit vielen Jahren Teil meines Lebens. Wir empfinden keine Liebe füreinander! Wie oft denn noch?" verteidigte er mich.
Ich verstand nur Bahnhof, hielt mich aber raus.

„Ja na klar. Es ist ja auch sooo normal, dass sie für dich gefühlt vor allem geht! Du hast Verabredungen abgesagt, wegen ihr. Du hast Telefonate und Nachrichten mit ihr wichtiger gefunden, als Zeit mit mir zu verbringen. Sie kommt einfach morgens her, weil sie ein Schlüssel hat! Diese Frau ist dir wichtiger als jeder andere, selbst als deine Beziehung. Das mach ich nicht mehr mit Wincent.. Und so besonders bist du auch nicht, auch wenn du weiß ich wie dolle berühmt bist." hängt sie im gehässigen Ton an.

Ich war nie ein Fan von ihr und weiß auch nicht, was er an der findet. Aber als sie die letzten Worte aussprach, platzte mir die Hutschnur!
„Weißt du was? Spar dir deine hohlen Aussagen, pack deine Sachen und sieh zu, dass du dich hier nie wieder blicken lässt. Wenn Wincent mich dir vorzieht, warst du wohl nie was besonderes. Schon mal daran gedacht?" lächelte ich gekontert gehässig zurück.
Wincent musste sich ein Grinsen verkneifen.

Sie stampfte sauer ins Schlafzimmer, nahm ihre Sachen und kam an uns vorbei. Sie wollte grade ausholen und ihm eine scheuern, aber ich griff an ihre Tasche und zog sie zurück. Sie stolperte fast und kam vor mir zum stehen.
„Wenn du das nochmal versuchst, dauert es nicht lange, bis du Post von der Polizei bekommst. Tu uns allen ein Gefallen und verschwinde in dein Nuttenloch, wo du hergekommen bist." flüsterte ich ihr zu und schob sie raus.
Sie schrie noch irgendwas hinterher aber das war uns beiden herzlich egal.

„Gott, was lachst du dir denn da immer an?" tat ich erschöpft und ging wieder in die Küche.
„Ich weiß es auch nicht.." lachte er etwas verzweifelt und vergrub sein Gesicht hinter seinen Händen.
„Den brauchen wir ja jetzt nicht mehr." nahm ich dann den dritten Kaffee und schüttete ihn in den Abfluss. Wincent nahm auf einem Barhocker am Tresen Platz und lachte etwas.
Ich stellte ihm seinen hin und bereitete uns ein leckeres Frühstück zu. Nebenbei unterhielten wir uns.

„Was verschafft mir denn eigentlich unser Vergnügen heute Morgen?" hakte er dann nach.
„Ich hatte gedacht wir machen uns ein schönen Tag, bevor morgen deine Tour endet! Und außerdem musste ich dich ja retten!" lachte ich kurz.
„Das hört sich gut an! Darf ich sagen, dass ich froh bin, dass sie jetzt weg ist? Die war vielleicht anstrengend.." sah er mich dann an und wieder mussten wir lachen.
„Ich glaube, ich bleib für immer Single. Hätte ich damals gewusst, dass du so wundervoll bist, hätt ich dich zur Freundin genommen." fügte er noch hinzu und widmete sich dann seinem Handy.
Da ich mit dem Rücken zu ihm stand, erkannte er die Röte in meinem Gesicht nicht..

Wie ich und Wincent eigentlich zueinander gefunden haben? Zufällig.
Ich war schon länger Fan von ihm und seiner Musik. Irgendwann war ich dann wieder auf einem Konzert von ihm. Ich schleppte eine sehr gute Freundin mit mir, da wir das Wochenende zusammen verbrachten. Nach dem Konzert beschlossen wir noch was trinken zugehen. Es war eine ruhige Bar mit Sicht auf dem Fluss. Es war eigentlich ganz schön, da sie Sand zum Fluss runter auslegten und somit eine Strandoptik erreichten.
Naja, wir saßen dann in den Strandstühlen und tranken etwas. Später dann kam eine Männertruppe. Wir beide sahen auf, da hier nie wirklich viel los war. Wie es der Zufall wollte, war es Wincent mit seinem Team. Als wir beide erkannten, wer das war, grinsten wir uns an. Ich sie, weil es Wincent war und sie mich, weil sie wusste was er mir bedeutete!

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