Kapitel 6

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Nun begann eine der grausamsten Arbeiten. Die Leichen indentifizieren und wegschaffen.
Jean ging zusammen mit Kazumi durch die Gassen der zerstörten Stadt, bis er aprupt stehen blieb. „Das ist..", fing Jean geschockt an. „..Marco", hauchte Kazumi traurig. Verzweifelt klammerte sie sich an Jeans Seite. Dieser legte einen Arm um Kazumi um sie näher an sich zu ziehen.
Stumm weinte die junge Frau.
Marco, er war einer ihrer engsten Freunde gewesen.
Nun war er tot. Entstellt durch einen Titan und dieser Ausdruck in seinem Auge.
Es brach Kazumi das Herz, das Marco auf diese Art und Weise sterben musste.
Eine Frau kam zu den Beiden und bat um die Indentifikation des Toten.
„Er war mit uns in der 104. Trainingseinheit gewesen. Sein Name war Marco Bott", brachte Jean hervor.
„In Ordnung, ist notiert. Wir müssen weitermachen. Es bleibt momentan nicht die Zeit um unsere Verstorbenen zu betrauern. Tut mir leid", sprach die Frau mitfühlend.

Eren wurde von der Millitärpolizei verhaftet und in einem unterirdischen Gefängnis eingesperrt.
Am nächsten Tag würde das Tribunal bezüglich Eren stattfinden.
Müde von den letzten Tagen saß Kazumi neben den anderen am Tisch und kämpfte gegen den Schlaf an. Reiner neben ihr bemerkte das Verhalten der Blonden und zog das Mädchen vorsichtig an sich, sodass Kazumis Kopf an Reiners Schulter angelegt war. Jean, welcher auf ihrer anderen Seite saß, starrte wütend auf den Tisch.
Es war offensichtlich, das die junge Frau einige Verehrer hatte.
Auch Collin, Berthold und andere Kadetten wollten die blonde Schönheit näher kennenlernen.
Sascha stand auf wollte Kazumi wecken um mit ihr der angespannten Stimmung zu entkommen.
Bevor die Braunhaarige ihre beste Freundin berühren konnte, hielt Reiner das Handgelenk von Sascha fest.
„Weck sie nicht auf. Kazumi muss Schlaf nachholen", murrte Reiner leise.
Sascha riss sich von ihm los, bedachte ihn noch mit einem wütendem Blick und brachte Kazumi mit vorsichtigen Griffen auf ihren Rücken.
Connie machte unterwegs die Türen für beide auf, damit Kazumi in ihr Bett kam. Die Blondhaarige träumte indess von einer Welt ohne Titanen in der alle frei und ohne die Mauern leben könnten.

„Kazumi, wach auf. Es gibt gleich Frühstück", rief Sascha ihr zu und gab ihr eine zärtliche Kopfnuss. „Hm, so kannst du mich gern immer wecken, beste Freundin", grinste Kazumi mit schiefen Gesichtsausdruck. Beide machten sich mit Mikasa auf in den Speisesaal.

„Versammelt euch sofort alle mit euren 3D Manöverapperaten in eurem Klassensaal", kam der der Befehl von einem der Soldaten welcher am Nachmittag den Aufenthaltsraum betrat.
Am Abend wurden die verstorbenen Kameraden verbrannt.
Jean sah mit trauriger Miene ins Feuer, er hatte seinen besten Freund verloren. Kazumi nahm seine Hand und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.
Sie trauerte ebenfalls um Marco und die anderen Gefallenen.
„Habt ihr euch schon entschieden welcher Division ihr beitreten werdet? Ich hab mich entschieden. Es wird hart, aber ich werde dem Aufklärungstrupp beitreten", sprach Jean fest entschlossen.

Am späten Nachmittag ging die Wahl der Divisionen los und nach der Rede von Kommandant Erwin Smith gingen einige Rekuten davon.
Nur etwa 1/3 der gesamten Rekuten blieb.
Diese wurden von Erwin Smith in den Aufklärungstrupp aufgenommen.
Am nächsten Tag standen sie vor dem Teamleiter Dash.
Er paukte mit seinen Schützlingen in den nächsten Tagen die Aufstellung der kommenden Mission.

Weitere Tage später wurden die Rekuten alle zur alten Basis des Aufklärungstrupp gebracht, wo Eren sich befand.
„Ihr seid ja alle hier. Aber das ihr hier seid, bedeutet das etwas, ihr seid alle im Aufklärungstrupp? Jean, Annie und Marco sind also bei der Millitärpolizei?", fragte Eren. Als er sich umdrehte sah er Jean.
„Marco ist tot", sagte Jean gerade herraus und wurde vorsichtig von Kazumi gedrückt.
„Schon gut, Jean. Du musst nicht erneut darüber sprechen", sagte Kazumi traurig.
Die Blonde wandt sich nun Eren zu.
„Gehen wir ein kleines Stück, Eren", bat sie die Jungen, welcher ihr nickend folgte.
„Ich möchte gern sagen, das Marco einen heldenhaften Tod starb. Allerdings hatte niemand gesehen wie es passiert war", endete Kazumi. Die beiden gingen an den Stallungen zurück zu den anderen.
„He, Rekuten. Eure Umhänge sind angekommen", rief Dash ihnen zu.
Freudig nahm sich jeder einen und machte ihn sich um.
„Das steht dir wirklich sehr gut", sprach Connie zu Kazumi, welche daraufhin nur abwank. „Wenn ich nicht wüsste das sie deine beste Freundin ist, würde ich mir Sorgen machen", gab Jean seinen Kommentar dazu ab.
Kazumi verdrehte lachend die Augen.
„Na wenn ihr sonst keine Probleme habt, Jungs. Danke, Connie", antwortete Kazumi.
Dann ging jeder langsam in die Schlafsääle um für die anstehende Operation bereit und ausgeruht zu sein.

„Macht euch bereit, hiermit beginnt die 57. Expedition hinter die Mauern", rief Kommandant Erwin, was von Kampfgebrüll der Beteiligten beantwortet wurde.
Jeder ritt mit seinem Pferd Erwin und dem Rest des Trupps hinter her.

Jäger oder GejagteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt