Kapitel 23

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Meine Schenkel waren um Reece Hüfte geschlungen, seine Hände wanderten über meinen Rücken herauf, in meine Haare während er mir einen heissen Kuss schenkte. Ich konnte mich nur schwer zurückhalten nicht aufzustöhnen, zu große Angst schwappte in mir, dass er dann aus seiner Trance erwachen würde und ihm klar werden würde, was er hier gerade für eine scheisse trieb. Ob dieser Moment sich zwischen uns jemals wieder wiederholen würde oder nicht, ich wollte das hier genießen.
Seine Zunge spielte hitzig mit meiner, neckte mich, küsste mich, versetzte mich in einen schwebenden Zustand.
Diese Art von Anziehung und Leidenschaft hatte ich noch nie gespürt, nicht bei Peter oder Sawyer. Ich wollte mehr als das, ich wollte alles von ihm. Ich wollte jeden Zentimeter seines Körpers erfrischen, seine Lippen auf meiner weichen Haut spüren, wollte das er seine Kontrolle verlor, die er so gerne über alles hatte.
Gedankenverloren spürte ich seine großen Hände, die unter mein Oberteil fuhren, eine Gänsehaut sich auf meiner Haut ausbreitete voller Erregung und Spannung. Über alles andere wollte ich nicht nachdenken, die Fragen, ob wir beide eine Zukunft habe würden oder das für ihn bloß eine Nummer sein würde stellte ich mir erst gar nicht.
Unsere Wege würden sich in wenigen Monaten trennen, vielleicht würden wir uns nur zu den Feiertagen sehen und in zehn Jahren wenn wir beide mit verschiedenen Partnern verheiratet sein würden, würde das hier bloß noch eine verblasste, unwichtige Erinnerung sein. Zwei Jugendliche, die ihrem Trieb nachgingen, die Spaß haben wollten. Wenn das so sein würde, dann konnte ich nichts daran ändern. Also beschloss ich mir diesen Moment mit ihm gut einzuprägen, jeden Muskel, jede Kerbe und jedes winzige Makel. Keuchend drückte ich ihn von mir weg, unsere Augen sprachen Bände, seine Augen klebten regelrecht an mir, aber ihn schien meine Handlung zu verwirren. „Hab ich...?"
Ehe er weitersprechen konnte sprang ich von dem Tisch, schüttelte meinen Kopf und zerrte mir mein Oberteil mit einem Mal über den Kopf.
„Ich will das." gab ich überzeugt von mir, seine Augen schauten funkelnd auf meine Brüste. Ich schämte mich nicht für meinen Körper, nicht mehr, denn nun waren an den Stellen Kurven an denen damals nur Knochen zu sehen waren und meine Brüste waren nun praller und ansehnlicher. „Du bist wunderschön." wisperte Reece und schaute mich genau an. Es war als würden seine Augen auf dem Weg über meine Haut eine warme Spur hinterlassen. „Komm her." wies er mich an, was ich augenblicklich tat.
Seine großen Hände hoben mich mit einer Leichtigkeit hoch, drückten mich an seinen Körper und diesmal war ich diejenige, die den Kuss auffing und dort weitermachte wo wir eben aufgehört hatten.
Im nächsten Moment fand ich mich auf seiner Matratze wieder, deine Lippen lösten sich von mir, beendeten den Kuss um auf meiner prickelnden Haut weiterzumachen.
Erst die empfindliche Haut an meinem Hals, herüber zu meinen Schlüsselbeinen und letztendlich über meine Brüste. Er schaute für eine Sekunde zu mir hinauf, ehe er mit seiner Zunge um meinen Nippel fuhr und ihn dann in seinen Mund nahm.
„Reece." bettelte ich zwischen unserem Kuss, krallte mich an seinen Schultern fest und ich zog ihn wieder zu mir hinauf. Heftige Küsse peitschten übereinander, knisternde Intimität schwebte über uns. Wir beide atmeten heftig, ich umfasste den Bund seines T-Shirts und zog es ihm über den Kopf. Ich wollte seine nackte Haut auf meiner spüren. Ich genossen den Anblick von seinem trainierten Körper und meine Finger prägten sich die Kerben seiner Muskeln genauestens ein, für den Fall dass ich ihn nie wieder spüren würden. Stöhnend bäumte ich mich ihm entgegen, als seine Hand über meinen Bauch glitt, klammerte mich an seinen Haaren fest und keuchte erschrocken auf als seine Hand unter den Bund meiner Hose fuhr und eine ganz empfindlich Stelle berührte. Sofort stoppte er in seiner Bewegung und schaute zu mir so als wolle er um Erlaubnis fragen weiterzugehen. Um ihm zu beweisen, dass es mehr als in Ordnung war was er da tat zog ich ihn zu mir herab und gab ihm einen gierigen Kuss, indem mehr als Gefühle mitschwangen.
Während er mich also küsste fuhr seine Hand weiter über meine pulsierende Mitte, tauchte in meine heiße Wärme ein. So ein Gefühl hatte ich noch nie gespürt, dieses pure Verlangen nach mehr. Stöhnend öffnete ich meine Beine weiter, als er mich mit seinem Finger verwöhnte und unsere Küsse immer schneller und hitziger wurden bis sich eine Welle der Lust über mich ergab und ich einen erstickten laut von mir ließ, den Reece mit seinen Lippen dämpfte. Immerhin befanden wir uns mit anderen in einem Haus.
Erschöpft und auch völlig aus der Bahn geworfen schauten wir uns einfach nur noch an. Seine Hand mit der er mich gerade berührt hatte lag nun auf meinem nackten Bauch und nur unser heftiges Atmen was langsam wieder ihren Einklang fand war zu vernehmen. Plötzlich sprang Reece von seinem Bett auf, warf mir mein Oberteil entgegen und ließ damit diese wunderschöne und romantische Blase in der wir bis eben noch waren platzen. Da war kein liebevoller Reece mehr zu sehen, nur noch derjenige der seinen One-Night-stand schnellstmöglich loswerden wollte. Mein Herz krampfte sich schmerzvoll zusammen und meine Bedenken wandelten sich gerade zur Realität um. Was habe ich auch anderes erwartet, dass er mit mir kuscheln würde und mir tausend Küsse auf die Wange geben würde? Wach doch auf, dass war keine kitschige Liebesgeschichte indem das Mädchen den Typen vollkommen neu erfinden würde. Das war die Realität und in der gab es kein Happy End. Den Tränen nahe zog ich mein Oberteil wieder über, kroch aus seinem Bett und schaute ihn aus leeren Augen an. Er hatte sich bereits ein Oberteil übergezogen und schaute mich erwartungsvoll an. „War es das was du wolltest, weil Sawyer mich geküsst hat?"
Schulterzuckend verschränkte er seine Arme vor der Brust. „Was hast du erwartet?"
„Was?" wimmerte ich, musste mich an der Tischkante festhalten um nicht wie ein nasser Sack umzufallen.
Wie ein eiskalter Klotz kam er auf mich zu. „Ich wollte sehen ob du mich genauso ranlässt wie Sawyer und sogar weiter gehen würdest. Jetzt habe ich meine Antwort."
Das war's. Mein Herz, was angeblich aus Metall sein soll, sprang in tausend Teile. Er hatte mich benutzt, mich behandelt wie eine Puppe und ich war auch noch so dumm gewesen.
„Du bist widerlich." warf ich ihm an den Kopf in der Hoffnung, er würde vielleicht doch Reue zeigen, mich den Arm nehmen und sagen, dass es nicht so gemeint war. Das tat er nicht. „Und du bist einfach naiv Quinn.  Krieg das in deinen verfluchten Kopf rein. Kerle wie Sawyer," er machte eine kurze Pause, „Wie ich geben uns nicht mit Mädchen wie dir ab."
Das durfte nicht wahr sein. Mein Magen drehte sich, mir wurde Spei übel. „Warum?"
„Halt dich von uns fern. Das war dir eine Lehre und jetzt zisch ab." 
„Du lügst." mein Atem stockte.
„Nein."
Völlig getroffen und verzweifelt schlug ich gegen seine Brust, so dass er zurücktaumelte. „Du solltest dich schämen, du bist nicht besser als Brian!"
Vielleicht waren meine Worte hart und nicht wahr, weil Reece mich niemals ohne meine Erlaubnis anfassen würde, aber ich war verletzt und wollte, dass er sich genauso fühlte.
Meine Aussage schien Wirkung zu zeigen, denn er packte mich an meinen Schultern, drückte mich wütend gegen die Wand und sah mich bedrohlich an. „ Vergleich mich nicht mit so einem Abschaum! Du wolltest das, du hättest dich sogar von mir ficken lassen, aber das reicht fürs erste."
Mit Druck ließ er von mir ab, öffnete die Tür neben mir und schubste mich unsanft aus seinem Zimmer. Taumelnd wartete ich noch ab bis er die Tür vor meinem Gesicht zuknallte, bevor die bröckelnde Maske zu Boden fiel und schwere Tränen meine Wangen benetzten. Es war als hätte er mein Herz aus der Brust gerissen, es mit einer Schere in tausend kleine Teile zerschnitten und es mir wieder zurück in die Hand gedrückt.
Das Problem an der Sache war, dass ich weder verliebt in ihn war, noch eine Zukunft mit ihm vorstellen konnte, aber dennoch blutete mein Herz vor Enttäuschung, Betrug.
Ich gab niemand anderen als mir selbst die Schuld für den tiefen Schnitt der Verletzung. Niemals im Leben würde Reece Campbell ernsthaftes Interesse an einem armen Mädchen wie mir haben. Wie sollte ich ihm je wieder unter die Augen treten können? Wenigstens war diese dämliche Hoffnung in mir indem Moment zersplittert als er mich aus seinem Zimmer warf.
Die nächsten Wochen verbrachte ich damit Reece und seinen Freunden aus dem Weg zu gehen, mit Beverly sprach ich das erste mal über Phoenix und seine Mom und sie versprach mir, mit Maverick darüber zu reden. Den Job im Kino hatte ich gekündigt, denn den Rückzugsort oder das Geld brauchte ich nicht mehr. Zu Penny ging ich jeden Freitag Abend, stand einfach vor ihrem Haus und hoffte jedes Mal, dass George nicht mehr da sein würde, was er war. Ava erzählte ich den Vorfall mit Sawyer, so wie das Ereignis mit Reece, weil ich einfach keine Kraft besaß es vor ihr zu verbergen. Es war das richtige gewesen mich ihr anzuvertrauen, denn unsere Beziehung verengte sich dadurch enorm. Wir verbrachten fast jeden Tag nach der Schule zusammen, gingen shoppen oder lernten für die anstehenden Abschlussprüfungen. Meine College Bewerbungen hatte ich gestern Abend abgeschickt, Maverick hatte mir dabei geholfen und meine Motivationsschreiben überarbeitet.
Mitlerweile wohnte ich seit zwei Monate bei den Campbells und fühlte mich mehr als wohl, so wie nie weg gewesen. Nebenbei brachte mir Claire ein paar Rezepte bei und freute sich jedes Mal aufs Neue, wenn ich ihrem Job gegenüber Interesse zeigte.
Mittlerweile hörte mein Herz auf sich bei gewissen Situationen vollständig zusammen zu krampfen, zum Beispiel wenn ich Reece kehliges Lachen durch die Wände des Hauses vernahm oder ihn nur mit einem Handtuch bedeckt über den Flur huschen sah. Es war als hätte dieser intime Moment zwischen uns nie stattgefunden, als hätte er mich nie wirklich wahrgenommen.
Und damit kam ich klar.

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