Kapitel 3: Der Anfang eines Horrorfilms

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Shields are nothing but holes strung together - unknown

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"Kyle? Ich glaube, du hast heute hart genug trainiert, Alter. Du solltest in dein Zelt zurück und dich ausruhen. Immerhin ist heute Abend die Paarungszeremonie-"

"I. GEHE. NICHT. Noch eine Erwähnung von diesem verdammten Paarungskram und ich breche dir den Hals."
"Du würdest das nicht tun", argumentierte Alexander, aber dieses Mal hörte er die Verzweiflung in Kyles Stimme und hob beide Hände zur Beschwichtigung.

Kyle ließ einen tiefen Seufzer los, fühlte, wie die Wut allmählich von ihm abließ. Er wusste, es war nicht fair, sich an Alex auszulassen. Letzterer war ein guter Kerl - vielleicht ein bisschen hartnäckig, aber das war seine Art, Besorgnis zu zeigen. Außerdem war er der einzige Wolf im Rudel, der mutig genug - oder vielleicht dumm genug? - war, Kyles Launenhaftigkeit und mörderische Blicke zu ertragen.

Wie seltsam. Niemals hätte Kyle sich vorgestellt, dass er eines Tages Alex als seinen einzigen Freund betrachten würde - nun ja, abgesehen von Milena, anscheinend.

Als sie noch Teenager waren, hatten er, Darren und Nate nicht viel über das ruhige Kind nachgedacht. Alex war ein schüchterner Junge gewesen, der zu einem schüchternen Mann geworden war, aber jetzt war Kyle sich bewusst, dass es viel mehr an ihm gab, als das, was das Auge sah.

Am Ende waren seine ehemaligen besten Freunde zu Fremden geworden, während Kyle den Einzelgänger des Rudels als Freund gewonnen hatte.

"Aber mal im Ernst", versuchte es Alex erneut, als Kyle schweigsam blieb. "Du solltest an der Zeremonie teilnehmen. Der Alpha wird nicht erfreut sein, wenn er herausfindet, dass du einen direkten Befehl missachtet hast, und du weißt, dass du nicht unbedingt in seiner Gunst stehst..."

Daraufhin begann Kyle manisch zu lachen.

"Was redest du da, Alex? Der Alpha liebt mich. Heimlich hat er einen riesigen Crush auf mich. Er ist nur zu feige, tatsächlich etwas dagegen zu unternehmen".
"Das ist überhaupt nicht witzig, Kyle".
"Wer hat einen riesigen Crush auf wen?"

Kyle drehte sich nicht um, um zu sehen, wer es war. Er musste nicht: Obwohl er es niemals laut zugeben würde, hatte nur eine Person die Macht, ihn einzuschüchtern. Ein großer, muskulöser und auffallend gutaussehender Mann, der zufällig auch der Alpha des Rudels war. So ein Klischee, oder?

Wenn er nur die Hälfte des Charismas seines ehemaligen besten Freundes Darren hätte, würde Kyle als glücklicher Mann sterben, aber, wie ein talentierter Schriftsteller einmal sagte, "Die Welt ist keine Wunscherfüllungsfabrik"

"Ähm, weißt du was, Kyle?... Es fühlt sich an wie eine Art persönliches Gespräch. Ich überlasse dich allein mit unserem Alpha."

Damit sagte Alexander, wie der immer treue Freund, mit einem entschuldigenden Lächeln und verließ prompt den Raum. Sobald er verschwunden war, fühlte Kyle, wie ein Schauer durch seinen Körper lief. Man brauchte keine besonders hohe emotionale Intelligenz, um zu erraten, dass der Alpha nicht sehr erfreut war.
"Hast du zufällig über mich gesprochen, Beta?" fragte Darren, seine Stimme ohne jegliche Spur von Humor.

"Ich habe keine Ahnung, wovon du redest", antwortete Kyle süßlich.
"ANTWORTE MIR".

Verdammt. Nein, nein, nein. Nicht dieser tiefe, bestimmende Ton. Für einen Moment dachte Kyle, er müsste sich übergeben. Warum war er so? Wie konnte ihn die Situation erregen - denn es gab keinen Zweifel daran, dass all sein Blut gen Süden zu strömen schien.

Ich bin erregt. Das letzte Mal war ich so erregt, als ich - Es war in dieser Nacht, als ich den größten Fehler meines Lebens beging. Göttin, ich bin ein ekelhaftes, niederträchtiges Wesen.

The Third Wheel (German Translation)Onde as histórias ganham vida. Descobre agora