Chapter 23

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„Lass mich einfach." brachte ich noch mit brüchiger Stimme hervor als ich auch schon aus dem Zimmer stürmte.

Kaum war ich aus dem Zimmer draußen, liefen mir auch schon die ersten Tränen die Wangen runter.
Sie wusste genau, wie ich hasste alleine über dieses Thema zu sprechen, also warum musste sie mir jetzt auch noch diese Vorwürfe machen?
„Yuri, was ist denn los?!" rief Felix besorgt, der mit Hyunjin irgendetwas auf dem Sofa spielte.
„Nichts." kam es nur von mir, als ich auch schon zur Haustür rennen wollte, doch anscheinend war Felix schneller als ich gewesen.
„Hör auf zu lügen. Wenn nichts wäre, würdest du nicht heulen." sagte er zwar etwas gereizt, aber trotzdem noch mit einem besorgten Gesichtsausdruck.
„Es ist doch egal, wie es mir geht, also lass mich los!" schrie ich ihn mit zittriger Stimme an.
„Ich habe es dir doch vor ein paar Tagen erst klar gemacht. Es gibt auch Leute, die sich um dich Sorgen machen, also bitte zieh dich jetzt nicht wieder so zurück." entgegnete er mit ruhiger Stimme und ließ mich langsam los.
Kurz überlegte ich noch, ob ich wirklich bei Felix bleiben sollte, doch dann schoss mir wieder Andrew in den Kopf. Also drehte ich mich ruckartig um, machte die Haustüre auf und rannte raus, wo mir direkt die kühle Abendluft entgegenkam.
Mit immer schneller werdenden Schritten, lief ich einfach in irgendeine Richtung. Mir war egal, wo ich hinlief, ich wollte einfach weg.

Irgendwann kam ich in einem Park an, wo ich mich auf irgendeine Bank neben einem See setzte. Ich blieb dort einfach, ohne auch nur irgendetwas zu machen sitzen, auch, als mir langsam kalt wurde. Es wurde langsam Herbst, das merkte man eindeutig.
Mittlerweile war schon knapp eine halbe Stunde vergangen, seitdem ich hier saß und es wurde langsam dämmrig.
Mir war egal, wie lange ich dort noch sitzen würde, ich musste einfach meinen Kopf freibekommen. Mir war auch egal, was die anderen dachten und ob sie sich Sorgen machen würden, was sie wahrscheinlich nicht taten. Das war mir jedoch auch alles egal.
Ehrlich gesagt, war ich nicht einmal mehr sauer auf Jane, sie hatte ja schließlich Recht. Und genau deswegen saß ich hier auch noch: ich konnte nicht aufhören über dies alles nachzudenken.
Bevor ich mir noch weitere Gedanken darüber machen konnte, klingelte mein Handy. Als ich drauf schaute, sah ich, dass Hyunjin mich anrief. Erst ging mein Finger Richtung grünen Knopf, zum abnehmen, doch dann stoppte ich. Er würde nur unverständlich reagieren, warum ich weggelaufen war und da hatte ich keine Lust drauf. Also wartete ich, bis der Anruf von alleine aufhörte und sah danach mehrere Nachrichten von Jane, Felix, Hyunjin und Chan.
Schnell ging ich auf Jane's Chat und antwortete auf ihre besorgten Nachrichten mit einem: „Alles gut, mach dir keine Sorgen und genieße dein Date."
Ich wollte nicht, dass sie wegen mir auf ihrem Date mit Seungmin, auf das sie so lange gewartet hatte, schlecht gelaunt war.
Direkt kam eine Antwort zurück.

Jane <3

Red keinen Scheiß, natürlich mache ich mir Sorgen. Wo bist du?

Nur in einem Park, es ist wirklich alles in Ordnung, aber ich will nicht dein Date mit Seungmin ruinieren. Bitte denk einfach nicht mehr drüber nach und genieße es ok?

Komm bitte wieder zurück, auch die anderen machen sich Sorgen, vor allem Hyunjin und Felix.

Ja, okay, bin in einer halben Stunde wieder da... Aber jetzt geh zu deinem Date!

Wenn du dann noch nicht zurück bist, such ich dich, darauf kannst du dich verlassen.

Jaja...

Danach antwortete sie nicht mehr und ich hoffte einfach, dass sie auf ihrem Date nicht allzu viel nachdenken würde.
Kurz überlegte ich, ob ich auch den anderen schreiben sollte, legte mein Handy dann jedoch wieder weg und atmete entnervt aus. Nachdenkend legte ich meinen Kopf in den Nacken und schaute in den Himmel, der so langsam dunkler wurde.
Müde schloss ich meine Augen und lauschte einfach nur den ganzen Geräuschen, die um mich rum waren.
Die Autos, Jugendliche, die sich aufgeregt unterhielten, kleine Kinder, die miteinander spielten, ein Hund, der bellte und noch viele weitere Sachen, die um mich rum waren. Irgendwie lenkten sie mich von all den Gedanken ab, sodass ich mich langsam wieder entspannen konnte.

Irgendwann merkte ich, wie sich jemand neben mich setzte, was mich auch nicht sonderlich gestört hätte, wenn er nicht so dicht an mir saß, dass unsere Beine sich berührte.
Genervt schaute ich auf und sah direkt in Hyunjin's Gesicht.
„W-was machst du hier?" fragte ich nach einer Weile, in der wir uns nur in die Augen geschaut haben.
„Unwichtig. Ist wieder alles gut? Was ist überhaupt passiert?" kam es direkt aufgebracht von ihm.
„Auch unwichtig." entgegnete ich kühl und schaute nach unten.
Allein dass es Felix wusste reichte schon.
„Yuri, rede bitte mit mir. Ich merke doch, wie du momentan immer ruhiger wirst und viel zu viel nachdenkst." gab er mit besorgtem Blick von sich und versuchte mir wieder in die Augen zu schauen.
„Es ist nichts." erwiderte ich mit leiser Stimme.
„Bitte, Yuri. Denkst du, ich merke nichts? Denkst du wirklich, ich würde nicht bemerken, dass du dich für deine Probleme und Gefühle schämst?"
„Woher weißt du das? Hat Felix dir irgendetwas gesagt?"
Etwas geschockt schaute ich auf, direkt in Hyunjin's Augen, an denen ich eine Weile hängen blieb.
Was machte dieser Junge nur mit mir?
„Er hat mir nichts gesagt. Ich merke doch wohl, wenn du dich von mir fern hältst, nur weil du einmal kurz über deine Gefühle gesprochen hast."
„Das ist nicht der richtige Grund, aber ja du hast Recht."
„Also bitte sag mir doch, warum du so denkst? Ich mache mir doch nur Sorgen um dich."
„Ich will da nicht drüber sprechen."
„Okay, dann musst du das auch nicht, aber dann hör mir bitte zu: was auch immer passiert ist, dass du denkst, dass du allen scheiss egal bist, ich werde mir immer Sorgen und Gedanken um dich machen. Und das werden die anderen auch. Du hättest Felix und Jane vorhin mal sehen sollen..."
Daraufhin konnte ich nichts sagen. Irgendwie spielte gerade alles in meinem Kopf verrückt und mir flogen wieder hunderte von Gedanken durch den Kopf. Langsam nervten mich diese Gedanken einfach nur noch. Ich wollte sie nicht mehr länger in mir haben. Alle sollten verschwinden, mitsamt den beschissenen Gefühlen für Hyunjin.
Und schon wieder merkte ich, wie Tränen in meinen Augen brannten.
*nicht schon wieder...*
„Komm her." hörte ich Hyunjin sanft sagen.
Als ich zu ihm aufsah, sah ich, dass er seine Arme geöffnet hatte und mich auffordernd ansah.
Zwar dachte ich noch kurz nach, aber kurz darauf ließ ich mich auch schon in Hyunjin's Arme fallen, die sich direkt schützend und beruhigend zugleich um mich legten.
Mein Bauch explodierte fast, wofür ich mein Herz gerade echt umbringen hätte können, doch irgendwie war mir das egal. Irgendwie war es auf einmal ein schönes Gefühl und ich wollte, dass es für immer da blieb.
Zufrieden kuschelte ich mich an Hyunjin's Brust und genoss die Wärme, die er ausstrahlte.
„Danke, Hyunjin." nuschelte ich grinsend in seine Brust.
„Dafür doch nicht." flüsterte er sanft und ich sah schon förmlich sein Lächeln.

„Wollen wir zurück zu den anderen? Es ist schon fast stockdunkel und es wird echt kalt..." unterbrach Hyunjin irgendwann die angenehme Stille, in der wir einfach nur halb kuschelnd auf der Bank saßen.
Als Antwort nickte ich einfach nur und wurde kurz danach auch schon auf die Beine gezogen.
Also liefen Hyunjin und ich wieder zurück zum Haus, wo die anderen schon auf uns gewartet hatten.
Jane war noch auf ihrem Date und laut Jeongin, lief dieses gut und da Jane wusste, dass Hyunjin mich gefunden hatte, war sie auch wieder gut gelaunt.
Dann ging ich auch schon ins Bett, genauer gesagt in Hyunjin's Bett, da er drauf bestanden hatte, dass ich diese Nacht bei ihm schlafen würde.
Dagegen hatte ich definitiv nichts, weswegen ich auch nichts sagte.
„Gute Nacht." flüsterte Hyunjin noch zu mir, bevor ich auch schon ruhig, in seinen Armen einschlief.

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Des werden ja tägliche Updates hahahhaha
Hoffe dass es nicht zu viel Drama ist hehe

1333 Wörter

Hyunjin x ReaderDonde viven las historias. Descúbrelo ahora