Chapter 5

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Es war Samstag, was hieß, dass ich wieder um sieben Uhr aufstehen musste, um weiter zu arbeiten, was ich gestern schon bis ein Uhr Nachts gemacht hatte, doch was sollte ich machen? Ich konnte es mir nicht leisten diesen Job zu verlieren.
In der Küche fütterte ich schnell Rika und ging dann schnurstracks zur Kaffeemaschine.
Müde trank ich schnell einen doppelten Kaffee, damit ich wenigstens ein bisschen wacher wurde. Als ich dies dann war setzte ich mich sofort an meinen Laptop und guckte erst einmal in meinen Posteingang, wo ich schon wieder etlich viele neue Mails hatte.
Genervt seufztet ich und fing an eine Mail nach der anderen durch zu lesen und zu beantworten oder anderes.

Um kurz nach zehn kam Jane dann kurz aus ihrem Loch raus um sich mal wieder einen Kaffee zu holen. Von diesem ernährte sie sich momentan nur noch, was mir schon genug Sorgen bereitete.
Als ich sie kurz ansah sah ich dann auch noch, dass sie rote, geschwollene Augen mit tiefen Augenringen hatte, was mich nur noch mehr beunruhigte.
Nachdem sie mir nicht einmal richtig guten Morgen gesagt hatte, beschloss ich in ihrer Handtasche, die bei der Wohnungstür stand, nach irgendetwas zu suchen, was ihr vielleicht half.
Ich hatte keine Ahnung was ich mir da erhoffte, doch ich tat es trotzdem auch wenn ich bezweifelte, etwas zu finden.
Doch als ich eine kleine Dose mit Tabletten fand, hatte ich mehr Hoffnungen.
Als ich jedoch sah, was das für Tabletten waren, riss ich meine Augen auf und konnte es einfach nicht fassen, dass ich nichts bemerkt hatte und dass sie mir von all dem nichts erzählt hatte.
Ich stürmte zu Jane's Zimmer, riss die Tür auf und schaute sie nur entgeistert an.
"Alles gut?" fragte sie mich verwirrt.
Da ich keinen Ton rausbekam, warf ich ihr einfach nur die Dose Antidepressiva hin, welche sie erschrocken anblickte.
"Yuri, ich-" fing sie an, doch ich unterbrach sie.
"Warum hast du mir nie was gesagt? Ich hätte dir vielleicht helfen können." kam es enttäuscht von mir.
"Ich wollte ni-" versuchte sie etwas zu sagen, doch ich unterbrach sie ein weiters Mal.
"Nein, ich will es gar nicht hören. Ich dachte du vertraust mir." kam es nun etwas wütend von mir.
Ich drehte mich um und knallte die Tür hinter mir zu, nur um danach direkt meine Schuhe anzuziehen und aus der Wohnung zu sprinten.
*Scheisse! Ich wollte nie so sauer werden, was ich an sich eigentlich auch gar nicht bin...*
Ohne, dass ich etwas machen konnte, liefen mir auch schon die ersten Tränen über die Wangen. Ich war so überfordert und besorgt, dass ich kein Stück nachgedacht hatte, bevor ich das alles gesagt hatte.
Meine Schuldgefühle wurden von Sekunde zu Sekunde größer und ich beschloss so schnell wie möglich wieder ins Appartement zu gehen, um mich bei Jane zu entschuldigen.

Als ich dann angekommen war, ging ich direkt zu Jane's Zimmer und klopfte an.
"Hey, Jane? Es tut mir leid. Kann ich bitte reinkommen?" kam es leise und unsicher von mir.
Doch als ich keine Antwort, auch nach einem zweiten Mal Klopfen erhielt, machte ich langsam die Tür auf. Nachdem ich mich mehrmals in dem kleinen Raum umgesehen hatte und immer noch keine Spur von Jane entdeckte machte ich mir so unendliche Sorgen, dass ich sofort Hyunjin anrief.
Jane hatte mir mal "aus Spaß" seine Nummer geschickt, worüber ich jetzt echt froh war.
"Hallo?" nahm Hyunjin ab, natürlich unwissend, dass ich es war.
"Hyunjin?" fragte ich mit zittriger Stimme, um sicher zu gehen, dass es wirklich er war.
"Yuri? Was ist passiert?" kam es besorgt vom anderen Ende.
"Ich glaub ich hab Scheisse gebaut, aber egal jetzt. Ist Jane bei euch?" erwiderte ich,  während ich mit aller Kraft versuchte meine Tränen zurückzuhalten.
"Nein, aber wieso fragst du?" stellte er etwas verwirrt eine Gegenfrage.
"Ich habe ihre Antidepressiva gefunden und wusste nicht wie ich reagiren sollte und hab sie direkt drauf angesprochen und hab sie nicht erklären lassen und-" fing ich an aufgebracht zu erklären, wo auch schon wieder einzelne Tränen meine Augen verließen.
"Hey, hol wieder Luft, alles wird gut. Und bevor du dir noch mehr Gedanken machst: Ich bin in zehn Minuten bei dir und ja, ich habe eine Idee wo sie sein könnte. Versprich mir bitte nur, dass du im Appartement bleibst."
"Ja, aber bitte beeil dich."
"Mach ich, bis gleich."
Mit diesen Worten legte er auch schon auf und ich brach nun komplett in Tränen aus während ich meinen Kopf auf den Tisch fallen ließ.
Als es klingelte rannte ich direkt zur Tür und riss sie auf. Kurz darauf spürte ich auch schon zwei starke Arme, die mich beruhigend umarmten.
*schon wieder... Er muss ja denken, dass ich so nervig, wie ein kleines Kind bin.*
Bei diesem Gedanken löste ich sofort die Umarmung und wischte mir schnell die Tränen weg.
"Mir geht's gut, aber wir müssen jetzt erst Jane finden."
"Sie wird wahrscheinlich mit Seungmin irgendwo sein. Dieser ist auch nicht da gewesen. Ich ruf ihn schnell an, warte kurz."
Gesagt, getan. Doch er ging nicht ran, was mir nun die letzte Hoffnung nahm.
"Ich schreib ihm. Vielleicht antwortet er darauf."
Und tatsächlich, Seungmin schrieb, dass Jane bei ihm war, was mich erleichtert ausatmen ließ.
"Na, was hab ich gesagt?" lachte Hyunjin etwas.
"Jaja, zieh mich nur damit auf..." kam es müde von mir während ich mich an den Küchentisch setzte.
"Was ist vorhin eigentlich genau passiert?" fragte er dann.
Also erzählte ich ihm alles schuldbewusst.
"Hmm, so ist das also. Aber es ist nicht deine Schuld, ja? Vielleicht hättest du sie nicht so anschreien dürfen, doch daher du das nicht so gemeint hast kannst du es ihr einfach erklären, okay?"
Ich nickte daraufhin nur nachdenklich.
"Also ich muss jetzt wieder arbeiten, danke, dass du gekommen bist." sagte ich nach kurzer Zeit, da mir einfiel, dass ich noch lange nicht fertig war, was mich mal wieder unendlich viel stresste.
"Okay, dann bleibe ich aber hier, dass falls was sein sollte, ich dir helfen kann." entgegnete er.
"Das musst du nicht, wirklich. Ich bin kein Kleinkind, auch wenn du das bestimmt denkst, so viel wie ich momentan heule..." stellte ich genervt fest.
"Sowas denke ich nicht, keine Sorge. Ich kann verstehen, warum du die beiden Male geweint hast."
"Aber eigentlich weine ich wegen sowas nicht gleich. Ich habe mir den Job schließlich selbst ausgesucht und... Ahhh, das nervt mich einfach!"
"Es ist nichts schlimmes Gefühle zu zeigen, im Gegenteil, das ist komplett normal."
"Trotzdem. Aber ich muss jetzt wirklich weiter arbeiten."
"Okay, und ich bleib trotzdem hier."
"Du Sturkopf..." seufzte ich leise.
Also setzte ich mich wieder an meinen Laptop, während Hyunjin hinter mir auf der Couch war.

"Puhh, endlich fertig." kam es erleichtert von mir während ich mich streckte.
"Hast du doch gut gemacht!" entgegnete Hyunjin lächelnd, als er mir durch die Haare wuschelte, was mich etwas rot werden ließ.
"Wollen wir einen Film schauen? Es ist ja erst kurz nach sieben und ich bezweifle, dass Jane in den nächsten zehn Minuten hier auftauchen wird." schlug Hyunjin vor.
Ich stimmte lächelnd zu, also setzten wir uns auf die Couch und Hyunjin suchte sich auch schon direkt eine Serie, statt einen Film aus.
Zufrieden schaute ich einfach nur auf den Bildschirm und war im Nachhinein doch ganz froh, dass mich Hyunjin hier nicht allein gelassen hat.

Als gerade eine neue Folge startete, bemerkte ich, dass dies schon siebte Folge war. Erschrocken schaute ich auf mein Handy und sah, dass es tatsächlich schon 22:09 war.
"Hyunjin, es ist nach zehn!" rief ich, während ich schnell den Fernseher ausschaltete.
"Das heißt?" kam es verwirrt von ihm.
"Was ist mit Jane? Wo bleibt sie?" fragte ich ihn aufgewühlt.
"Warte kurz." entgegnete er als er sie auch schon anrief.
"Hyunjin?" hörte man Seungmin rangehen.
Verwirrt schaute ich Hyunjin an, der nicht gerade weniger verblüfft war.
"Wo ist Jane?" fragte er nur.
"Sie schläft in meinem Bett."
"In deinem?!"
"Ja, sie war so müde, dass sie da einfach eingepennt ist."
"Kannst du sie wecken und herbringen?" platzte es auf einmal aus mir heraus.
"Ich kann's ihr sagen, wenn sie wach ist." sagte Seungmin etwas verwirrt, wahrscheinlich weil ich bei Hyunjin war.
"So schnell wacht sie aber nicht auf."
"Ich weck sie ganz bestimmt nicht, das darfst du selbst übernehmen." antwortete er darauf nur.
"Wir sind in 15 Minuten bei euch." sagte Hyunjin dann und legte auf.
Er stand auf und zog sich an der Wohnungstür auch schon die Schuhe an.
"Kommst du?" fragte er, als er merkte, dass ich immer noch nicht aufgestanden war.
Daraufhin stand ich auch auf, zog mir noch schnell die Schuhe an und dann liefen wir auch schon los.

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Irgendwie werden die Kapitel momentan ein bisschen länger als geplant aber egaaal

1443 Wörter

Hyunjin x ReaderWhere stories live. Discover now