Chapter 20

184 4 0
                                    

Also gingen wir zusammen runter in die Küche und richteten uns etwas zum Essen.

Irgendwann kamen dann auch noch Seungmin und Changbin runter, welchen es anscheinend ganz gut ging und dann auch mit uns etwas aßen.
Nach ein paar Minuten kam dann auch Felix und setzte sich neben mich.
„Und wie geht's dir?" lachte ich etwas, nachdem er seinen Kopf auf den Tisch gelegt hatte.
„Eigentlich ganz gut, aber es dreht sich alles. Echt nervig..." entgegnete er jammernd.
„Ich will gar nicht erst wissen, wie es Jeongin und Han geht." lachte Changbin dann, woraufhin wir alle in das Lachen mit einstiegen. Außer natürlich Felix der wegen des Lärms nur schmerzerfüllt aufstöhnte.
„Sicher, dass du nicht wieder ins Bett willst, bis die Tablette richtig wirkt und es dir wieder gut geht?" fragte ich und schaute ihn mit einem mitleidenden Blick an. Ich hatte bis jetzt nur ein einziges Mal einen richtigen Kater gehabt und hatte ab da beschlossen nie wieder einen zu bekommen.
„Mhh, keine Ahnung..." murmelte er nur in seine Arme, auf denen sein Kopf lag.
„Na komm, ich bring dich wieder hoch." meinte ich und stand schon auf, um Felix beim Aufstehen zu helfen.
Irgendwie war das eine ganz gute Ausrede mal zu flüchten.
Die ganze Sache von gestern waren mir zwar schon peinlich genug, doch, dass nicht einmal dieses Gefühl wegging, ließ mich nicht mehr klar denken und deswegen wollte ich überall anders sein, als neben Hyunjin. Ich musste ihn wieder aus meinem Kopf raus bekommen und das alles wieder vergessen, bevor diese Gefühle noch schlimmer werden würden. Im Moment hatte ich für diese nämlich absolut keinen Nerv, ich hatte andere Sorgen.
„Yuriii, nicht so schnell! So kann ich auch besser alleine laufen." riss mich Felix aus meinen Gedanken, welcher sich gerade beschwerte, da ich anscheinend zu schnell die Treppen hochgelaufen bin.
„Sorry, ich mach langsamer." gab ich nur nachdenklich zurück und achtete wieder auf ihn.
„Ist alles okay? Du wirkst schon die ganze Zeit so nachdenklich und abwesend." fragte Felix mich und schaute mich mit einem besorgten Blick an, anscheinend vergessen, wie beschissen es ihm ging.
„Ja, was sollte denn sein? Das bildest du dir sicher nur alles ein. Vielleicht hast du noch Restalkohol oder es liegt an den Tabletten oder vielleicht auch daran, weil du noch müde bist. Wer weiß?"
*Gott, was rede ich denn da?*
„Also eins muss ich klar stellen, auch wenn's mir leid tut: du kannst nicht im Geringsten lügen..." stellte er mit hochgezogenen Augenbrauen fest.
„Was meinst du? Aber ist ja jetzt auch egal, du musst dich ausruhen. Brauchst du noch irgendwas?" versuchte ich schnell vom Thema abzulenken.
„Versuch's erst gar nicht, Yuri." ermahnte Felix mich und sah mich streng an.
„Ja, okay. Ich denke einfach nur nach, mehr nicht." gab ich schlussendlich ertappt zu.
„Und lass mich raten: es geht um Hyunjin?"
„Was? Nein. Okay, doch. Woher weißt du das?"
„Du bist so, seitdem Hyunjin gestern eifersüchtig war und noch schlimmer ist es geworden, nachdem ihr zwei euch geküsst habt."
„Was meinst du mit eifersüchtig?"
„Du bist echt blind oder? Hyunjin war eifersüchtig, weil wir zwei uns geküsst haben. Ich weiß zwar selbst nicht genau was mit ihm los ist, kann's mir aber denken."
„Bitte was? Aber was soll denn sein?"
„Das darfst du selbst rausfinden. Aber jetzt reden wir erst einmal über deine Bedenken oder was auch immer du denkst."
„Aber es is-"
„Kein Wenn und Aber, komm mit." war das letzte was ich zu hören bekam, bevor ich auch schon von Felix mit in sein Zimmer gezogen wurde.
„Felix, es ist doch nichts redewertiges." jammerte ich, nachdem er die Zimmertür hinter uns zu gemacht hatte und Richtung seines Bettes lief.
„Oh, doch. Es ist nichts Schlimmes wenn du über deine Gefühle, Probleme oder sonst was redest. Hör auf das andauernd zu denken. Wenn du nie mit jemand darüber sprichst frisst sich immer alles in dich rein. Wieso denkst du eigentlich immer, dass du anderen eine Last bist, wenn du ihnen von deinen Problemen erzählst?" fragte Felix mich etwas aufgebracht. Anscheinend wollte er, dass ich einfach drüber spreche, doch das war einfacher gesagt, als getan.
Ich zuckte als Antwort nur mit den Schultern, da ich nicht in der Lage war etwas zu sagen, geschweige denn, ihm den wahren Grund zu nennen. Wenn ich etwas abgrundtief hasste, dann war es dieses Thema. Sobald ich etwas dazu sagen wollte, ging es nicht. Entweder ich bekam kein Wort raus oder fing einfach an zu heulen. Nicht einmal Jane wusste viel über dieses Thema.
„Yuri, was ist los?" kam es dann sanft von Felix, als er auch schon zu mir kam und mich in den Arm nahm.
Ohne, dass ich groß etwas dagegen unternehmen konnte, liefen mir auch schon einzelne, leise Tränen über die Wangen.
Ich hasste es. Warum fing ich nur deswegen immer so schnell an zu heulen?
Felix versuchte mich irgendwie zu beruhigen, indem er mir über den Rücken strich und immer wieder irgendetwas beruhigendes mir ins Ohr flüsterte.
Nach einiger Zeit hatte ich dann endlich aufgehört zu heulen, woraufhin Felix mich dann auch wieder losließ.
Er ging wieder zu seinem Bett, setzte sich drauf und deute neben sich. Daraufhin lief ich dann auch zu ihm und setzte mich neben ihn.
Bevor ich reagieren konnte zog er mich mit sich nach hinten, sodass ich so halb auf ihm lag und er seine Arme um mich geschlungen hatte.
„So und jetzt kannst du mir in Ruhe erzählen was los ist." sagte er dann sanft, darauf bedacht mich nicht dazu zu drängen.
„Ich- ich kann nicht. Das ist ja das Problem." gab ich mit trockener Kehle zu und schaute beschämt auf meine Hände, die ich nervös anfing zu kneten.
„Hey, beruhig dich wieder, es ist alles gut, okay? Wenn du Zeit brauchst, geb ich sie dir und dann-"
„Nein, du verstehst das nicht. Ich kann es nicht sagen. Es geht nicht. Wenn ich es versuche kommt nichts bei raus."
„Du musst es mir ja nicht genau erzählen oder so, aber bitte sag mir was los ist, Yuri. Ich werde dich dafür nie verurteilen und es auch nicht weitererzählen. Vertrau mir."
„Okay, dann erzähle ich dir die Kurzform. A-Also: vor circa sechs oder sieben Jahren hatte ich einen festen Freund mit dem ich auch erst glücklich war, aber irgendwann hat sich alles verändert. Er wurde toxisch, schrie mich immer an und ihm waren meine Gefühle und Probleme egal. Jedesmal, w-wenn ich ihm etwas sagte, unterbrach er mich und machte mir mehr als klar, dass niemanden meine Probleme interessieren würden." erzählte ich die Geschichte so gut ich konnte, brach dann jedoch ab, da ich nicht weiterreden konnte. Das reichte Felix jedoch anscheinend schon.
Ich merkte, wie er sich anspannte und seine Hände zu Fäusten ballte.
„So ein Arsch. Wie kann man nur so mit seiner Freundin umgehen?" fragte er eher sich selbst. Seine Stimme war voller Hass. So kannte ich Felix gar nicht.
„Aber bitte Yuri, du darfst so etwas nicht ernst nehmen. Du darfst nicht alles in dich reinfressen nur weil dieses Arschloch so eine Scheisse von sich gegeben hat. Du kannst immer mit uns alles reden, ohne, dass wir es jemals ins Lächerliche ziehen würden."
„Danke, Felix."
Nachdem ich ihm das gesagt hatte, war es das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, dass mir eine Last von den Schultern gefallen war, weil ich jemandem meine Probleme anvertraut habe.
„Und jetzt zu Hyunjin." sagte Felix plötzlich und ich verspannte mich wieder etwas.

|>>>>>

Und das Kapitel ist wieder pünktlich, wouhhh
Danke übrigens, dass momentan immer mehr Reads dazu kommen ^^

1242 Wörter

Hyunjin x ReaderWhere stories live. Discover now