Wie immer begrüßten wir uns mit einem Kuss und wünschten uns gegenseitig frohe Weihnachten. Ich verabschiedete mich noch schnell von den anderen, die uns allen viel Spaß wünschten und schlüpfte in meine Schuhe und meinen Mantel. Zusammen verließen wir drei auch schon wieder das Haus.

"Was haben wir denn vor?", fragte ich aufgeregt, kaum dass wir im Auto saßen. Langsam fuhr Yoongi los. Bei dem Wetter nicht verwunderlich, während Hobi sich zu mir nach hinten drehte.
"Ich hab keinen Schimmer.", grinste er breit. Überrascht blinzelte ich den Dunkelhaarigen an.
"Wie?", kam es verwirrt von mir.

"Yoongi hat das Date geplant und wollte auch mir nicht sagen, was er vor hat.", zuckte Hobi leicht mit seinen Schultern. Anders als mich, schien die Neugier ihn aber nicht von innen aufzufressen. Mein Blick glitt zu dem Silberhaarigen, der starr auf die Straße schaute und nur wissend vor sich hin schmunzelte. Frech!

Lange waren wir nicht unterwegs, da parkte Yoongi den Wagen. Immer noch verschwiegen führte er Hobi und mich weiter, bis wir auf dem Rathausplatz ankamen. Meine Augen wurden riesig. Ein gigantischer, bunt geschmückter Weihnachtsbaum zierte den Platz, direkt neben der Eisbahn, die hier aufgebaut wurde. Ich staunte nicht schlecht.

Alles funkelte und leuchtete durch tausende kleine Lichter, es spielte Weihnachtsmusik und alles war voller Menschen, die Schlittschuh liefen oder sich um die Bahn tummelten. Ich war schon lange nicht mehr gelaufen und augenblicklich spürte ich die Vorfreude in mir aufsteigen.

Kurze Zeit später standen wir auch schon auf dem Eis. Ich hatte einen Moment gebraucht, um wieder ein Gefühl dafür zu bekommen, aber nach ein paar Metern des Wackelns, war ich wieder standfest. Yoongi sah ebenfalls aus, als hätte er bereits Erfahrung im Eislaufen gemacht. Nur Hobi klammerte sich an die Bande, blickte starr auf seine Füße und sah aus wie ein frisch geborenes Rehkitz.

Kichernd hielt ich bei den beiden an, nachdem ich eine Runde zum warm werden gedreht hatte. Es war voll, also war schnell fahren nicht wirklich möglich.
"Sag bloß, du warst noch nie Eislaufen.", schmunzelte ich und sah auch das amüsierte Grinsen auf Yoongis Lippen, der neben Hobi stand und schützend seine Hände nach ihm ausstreckte. Bereit sollte der Dunkelhaarige ins Straucheln geraten.

"Tatsächlich nicht, nein.", gestand er uns mit einem schiefen Lächeln, ehe er wieder nach unten sah und einen Babyschritt nach dem anderen tat. Ich konnte nicht anders als lachend den Kopf zu schütteln.

"Du darfst nicht auf deine Füße gucken. Das ist wie beim Tanzen, es bringt dich nur durcheinander.", sagte ich und nahm mir Hobis Hände. Vorsichtig löste ich sie von der Bande und hielt sie fest in meinen.

Er zitterte und war völlig angespannt. Ich kannte es. Am Anfang war die Angst zu stürzen groß und hielt einen zurück.
"Sieh nicht nach unten. Schau mich an.", ermutigte ich den Größeren und zögerlich tat er, was ich sagte. Glücklich lächelte ich ihn an.

Dann begann ich langsam rückwärts zu fahren und zog Hobi einfach mit mir. Fast wäre er hingefallen, da er sich zu weit nach vorne lehnte, doch gerade noch rechtzeitig brachte er etwas Spannung in seinem Oberkörper. Immer wieder verließen panische Quieker gepaart mit einem herzlichen Lachen seine Lippen. Es klang so unglaublich niedlich.

Yoongi blieb dicht bei uns und beobachtete das Schauspiel belustigt. Solange bis er von hinten kam, Hobi an der Hüfte packte und ihn zusätzlich noch anschob. Das bemerkend wurde ich natürlich etwas schneller und Hobis Schreie lauter. Es machte unheimlich viel Spaß und wir drehten einige Runden.

Irgendwann war Hobi sicher genug, dass wir uns einfach alle an der Hand hielten. Yoongi vorne weg, Hobi natürlich in der Mitte, damit er genug Sicherheit hatte und ich hinten weg. Wenn einer stürzte, flogen wir eben alle.

PolyamoryWhere stories live. Discover now