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Erneut fächerte ich mir Luft zu. Für Mitte September war es erstaunlich warm. Und ich hatte ein langärmliges Oberteil an.
Trotzdem wollte ich nicht, dass man meine Wunden sah.

Ich stand zwar im Schatten eines Baumes, da ich auf Taehyun wartete aber trotzdem war mir ziemlich warm. „Y/N!", ertönte es hinter mir. Ich drehte mich um und entdeckte den lächelnden Taehyun, der auf mich zu gejoggt kam. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen: „Hallo, Taehyun." Er winkte mir zu, was ich ihm gleich tat. Als er vor mir zum Stehen kam, musterte er mich überrascht und fragte dann: „Sag mal, warum hast du denn ein langes Oberteil an? Ist dir gar nicht warm?". „Nein es ist super so", ich schüttelte meinen Kopf. „Wenn du meinst", Taehyun schien nicht überzeugt, sagte aber nichts weiter.
Schweigend gingen wir los. Beziehungsweise, er ging los und ich folgte ihm. Um ehrlich zu sein, hatte keinen blassen Schimmer, wo wir hingingen, geschweige denn, was wir machen würden.
Ich lief ihm einfach hinterher.

Taehyun maschierte zielstrebig auf eine kleine Parkanlage zu, auf der schon ein paar Menschen auf Decken lagen und sich sonnten. Dann blieb er schließlich neben einer Decke mit Picknickkorb stehen, die allerdings von niemanden besetzt war.
„Komm setz dich", sagte er und ließ sich auf die Decke fallen. Er klopfte auf den Platz neben sich und sah mich erwartungsvoll an.
Völlig überfordert starrte ich zurück. Taehyun hatte ein Picknick für uns vorbereitet? Womit hatte ich das denn verdient?
Immernoch etwas verwirrt setzte ich mich neben ihn. „Und jetzt", sagte er und zog den Picknickkorb näher an sich ran, „Lass uns 'was essen." Seine Hände öffneten geschickt den Verschluss des Korbs und er begann den Inhalt herauszuholen.
Er legte Sandwiches, Obst, Gemüse und Limonade auf die Decke.
Verwundert musterte ich ihn. Wie hatte das alles in den Korb gepasst? Und vorallem: Wie sollten wir das alles aufessen? Dann wanderten Taehyuns Hände erneut in den Korb. „Naja normalerweise...", er beförderte eine Flaschen Soju zu Tage, „Normalerweise trinke ich nicht besonders oft. Aber irgendwie dachte ich... ach vergiss' es." Er wollte die Flasche gerade zurückpacken aber ich hielt seinen Arm sanft fest: „Warum so eilig? Warum fragst du nicht einfach, ob ich mit dir trinken will?". Taehyuns Hände gefroren in der Bewegung und er starrte mich an. Er bewegte den Mund, als ob er etwas sagen wollte, doch kein Laut verließ seine Lippen.

„Du bist süß Taehyun", grinste ich, „Ich weiß zwar nicht, womit ich diese süße Überraschung verdient habe aber vielen Dank." Ein verlegenes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Ich nahm ihm die Flasche vorsichtig aus der Hand und betrachtete sie in meinen Händen. Dann öffnete ich sie und schnupperte am Inhalt. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu.

Taehyun begann zu grinsen und kramte zwei Becher aus dem Picknickkorb hervor, in welche ich Soju einschenkte. Wir stießen an und ich trank einen Schluck aus meinem Becher.
Zufrieden seufzte ich. Wie sehr ich den Geschmack von Soju mochte. Taehyun griff nach einem Stück Melone, welches er mir unter die Nase hielt: „Willst du?". „Warum nicht", lächelte ich.
„Mach aaaahh", forderte er mich auf und näherte das Stück meinem Mund. Etwas verwirrt wich ich zurück. „Ach komm schon", Taehyun schenkte mir einen Hundeblick, welchen er leider sehr gut beherrschte.
Ich verdrehte die Augen, gab mich geschlagen und öffnete den Mund. „Siehst du? War doch gar nicht so schwer", grinste er und schob mir das Stück in den Mund.
Ich kaute auf der Frucht herum und hielt den Daumen hoch. Taehyuns Grinsen wurde noch breiter.

So saßen wir gemeinsam auf der Decke, aßen und redeten. Es vergingen ein paar Stunden.

Ich hob meinen Blick, da die Sonne nicht mehr zu sehen war.
Ich bemerkte die großen Unwetter Wolken, welche sich am Himmel türmten. „Ähh Taehyun", ich deutete auf den Himmel. Er hob den Kopf und sein Blick wanderte in die Richtung, in die ich zeigte. „Oh scheiße", murmelte er. „V-vielleicht sollten wir unsere Sachen zusammenpacken?", fragte ich vorsichtig. Taehyun nickte: „Aber schnell. Bevor es noch zu gewittern beginnt." Wir rappelten uns schnell auf und begannen hektisch unsere Sachen zusammenzupacken. Es fielen bereits die ersten Tröpfchen vom Himmel.
Wir hatten gerade alles zusammengepackt, als es zu regnen begann. „Und wohin gehen wir jetzt?", fragte ich während ich mir meine Hand über meine Stirn hielt. „Am besten zu mir Nachhause. Das ist zwei Minuten entfernt", meinte Taehyun, hob den Korb an und lief los. „Okay", ich lief ihm hinterher.

Etwas später öffnete er bereits eine Wohnungstür mit einem Schlüssel. Taehyun drückte mit der Schulter gegen die Tür und öffnete sie.
Wir betraten mit unseren tropfenden, an unseren Körpern klebenden Klamotten und unseren quietschenden Schuhen den Flur. Nie hätte ich gedacht, dass der Regen so extrem werden würde, dass wir nach einigen Minuten schon bis auf die Knochen nass werden würden.
Wir zogen uns die Schuhe aus und ich ließ meinen Blick durch die Wohnung wandern, bis mich Taehyun an der Schulter antippte: „Komm mit, ich gib' dir erst 'mal 'was zum Anziehen. Sonst erkältest du dich in diesen nassen Klamotten."
Er verschwand in einem der Räume und nach kurzer Zeit folgte ich ihm. Ich betrat ein Zimmer mit einem großen Schreibtisch, einem großen Bett und einem Wandschrank aus Holz, in dem Taehyun herumkramte.

Während ich mich in seinem Zimmer umsah, bemerkte ich gar nicht, wie sich Taehyun genähert hatte. „Hier", er drückte mir einen Stapel Klamotten in die Hand, woraufhin ich erschrocken zusammenzuckte. „Alles gut?", fragte mich Taehyun besorgt. „Ja ich habe mich nur etwas erschrocken", erwiderte ich schnell.
Er nickte und mein Blick wanderte zu den Klamotten in meinen Armen. „Äh Taehyun... wo ist das Bad?", fragte ich vorsichtig, „Ich muss mich nämlich umziehen."
Taehyun begann zu grinsen: „Komm mit." Er lief los und ich folgte ihm. „Hier", kurz darauf öffnete er eine Tür, durch die er in den Raum trat und zielstrebig auf einen Schrank zusteuerte. Taehyun öffnete diesen und nahm ein Handtuch heraus. Dieses legte er mir um und begann mich dann nachdenklich zu mustern: „Brauchst du noch irgendetwas?". Ich schüttelte den Kopf: „Danke." „Nicht der Rede wert und da fällt mir ein, ein Föhn ist in der untersten Schublade der Kommode", Taehyun deutete auf die besagte Stelle und winkte mir dann zu, „Bis später." „Ja, bis gleich." Er verließ das Bad und schloss die Tür hinter sich.

Das zweite Kapitel für heute! Ich hoffe, es hat euch gefallen!
Wir sehen uns in einer Woche!!
<3

 ℙ𝕚𝕝𝕝𝕤 ᵗᵒᵐᵒʳʳᵒʷ ᵇʸ ᵗᵒᵍᵉᵗʰᵉʳWhere stories live. Discover now