Der neue Schüler

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Pov Vincent:

Heute kam ein neuer Schüler zu uns in die Klasse. Gerade, als Frau Schnatz mit Mathe anfangen wollte, klopfte es an der Tür und ich hoffte einfach, dass es der neue Schüler war und er sich etwas länger vorstellte, damit wir weniger Mathe hatten. >Herein< rief Frau Schnatz genervt, da sie es hasste, wenn man ihren Unterricht störte oder unterbrach. Die Tür ging auf und ein Junge, der ein bisschen kleiner als ich war und schwarz-rot gefärbte Haare hatte, kam rein. Er sah schon etwas unsicher aus, doch da ein paar aus der Klasse anfingen zu lachen, wirkte er sofort sichtlich verunsichert. >Ah, du bist also der neue Schüler, stell dich einfach vor< sagte Frau Schnatz anteilslos, sie wollte einfach nur, dass sie ihren Unterricht weiter machen konnte, der Junge interessierte sie da nicht die Bohne. Schüchtern drehte sich der Junge zu uns und sagte >also, ich heiße Dag-Alexis Kopplin<, unterbrochen wurde er, da sie Klasse lachte, weshalb ich nur genervt seufzte. Da konnte doch der arme Junge nichts dafür. >Und ich bin 14 Jahre alt und spiele E-Gitarre< fügte er hektisch hinzu. >Ok Dag, dann setz dich einfach auf den leeren Platz ganz nach hinten rechts< sagte Frau Schnatz. Dag nickte, ging mit gesenktem Kopf nach hinten und setzte sich. Er saß am nächsten Einzeltisch neben meinem Tisch. Mark lachte nur >so ein scheiß Emo, ey< und die meisten stimmten ihm lachend zu. Frau Schnatz fuhr mit ihrem Unterricht fort und Dag verschwand nach 10 Minuten auf dem Klo. Als dieser nach 15 Minuten nicht wieder da war, schickte Frau Schnatz mich auf die suche nach ihm. Ich machte mir Sorgen, dass er nicht wieder kam, weil er weinte oder unsere Klasse nicht ertrug. In der Jungs Toilette war 1 Klo abgeschlossen und ich hörte ein schluchzen, was so klang, als käme es von Dag. Mein Herz zog sich zusammen, ich wollte nicht, dass er wegen diesen Idioten aus der Klasse weinte. Sanft klopfte ich an die abgeschlossene Tür und fragte ruhig >Dag?<. Dieser schluchzte >lass mich einfach in Ruhe, ich bin doch eh nur ein Emo mit seelischen Schäden<. Ich musste kurz schmunzeln und sagte dann >das könnte auch ne Songzeile sein<. >Stimmt< schniefte Dag. >Hey, ich bin Vincent, darf ich reinkommen?< fragte ich. >Nein< sagte Dag sofort. >Warm nicht?< fragte ich vorsichtig nach, ich wollte ihn zu nichts drängen. >Weil ich, ist ja auch egal was machen will< schniefte Dag leise. >Hey Dag, tu dir nichts an, ok? Bitte< sagte ich sofort, da ich nicht wollte, dass er sich verletzte nur wegen diesen Idioten. >Ist doch eh egal, mich braucht doch eh keiner. Außerdem interessieren ein paar Narben eh keinen, ich bin ja eh nur so ein scheiß Emo< schniefte Dag. >Dag, sag sowas nicht, ich mag dich und ich find dich mit deinen gefärbten Haaren cool, die meisten würden sich das eh nicht trauen, sollen sie das doch erstmal machen und dann können sie mitreden. Ich spiele auch E-Gitarre und mir wird ständig mein Nachname an den Kopf geworfen, der ist nämlich Stein< sagte ich. Dag lachte kurz und sagte dann >meine Freunde nennen mich immer Jurassic Dag, weil ich Dinos cool finde<. >Wie cool. Oh, und meine Lieblingsband sind die Ärzte< sagte ich. >Was?! Ich bin auch absoluter Ärzte Fan< freute Dag sich, was mich zum Kichern brachte. Dag verließ das Klo, seine Wangen waren von einer Tränenspur überzogen und seine Augen rot. Ich nahm ihn einfach in den Arm und streichelte ihm sanft über den Rücken. >Vincent?< schniefte Dag. >Ja?< fragte ich. >Danke< schniefte Dag und legte seine Arme um mich. >Hey, das ist kein Problem Dag< hauchte ich. Dag schaute mich an und lächelte >trotzdem Vincent, danke<. >Ich glaube, wir müssen leider wieder in die Klasse< sagte ich. >Du hast recht, möchtest du deinen Tisch vielleicht neben meinen schieben?< fragte Dag schüchtern. >Klar, warum nicht< lächelte ich und wir gingen in unser Klassenzimmer. Dort schob ich wie gesagt meinen Tisch neben seinen. Frau Schnatz regte sich gerade darüber auf, dass Mark den Unterricht unterbrochen hatte. >Ey, Frau Schnatz erinnert mich irgendwie an so nen alten, hässlichen Brachiosaurus< grinste Dag leise. Ich fiel vor lachen fast vom Stuhl und wie mussten uns bemühen leise zu lachen. Als wir uns so halbwegs beruhigt hatten, grinste ich >was ist denn n hässlicher Brachiosaurus?<. >Keine Ahnung, der ist halt nicht so schön< kicherte Dag. >Danke, dass du mir das Wort hässlich nochmal erklärt hast< lachte ich leise. >immer gerne, Herr Stein< lachte auch Dag leise. Nachdem wir den Schultag irgendwie überstanden hatten, fragte ich Dag >willst du heute noch zu mir kommen?<. >Klar, voll gerne so gegen 2?< lächelte Dag. >Passt, meine Adresse ist die Gärtnerstraße 14< sagte ich. >Bis nachher< lächelte Dag, da sein Bus kam. >Bis später Dag, ich freu mich< lächelte ich und umarmte ihn kurz zum Abschied. Als Dag im Bus war, lief ich zu mir nach Hause. Da ich mich auf Dags Besuch freute, konnte ich während dem Mittagessen kaum still sitzen. >Schätzchen, warum bist du denn so aufgeregt?< fragte meine Mutter mich lächelnd. >Dag kommt nachher vorbei< lächelte ich. >Aha, und wer ist dieser Dag?< fragte meine Mutter neugierig. >Dag ist der neue Schüler bei uns in der Klasse und er hat auch gefärbte Haare. Und die Ärzte mag er auch< erzählte ich erfreut. >Das freut mich, Schatz< lächelte meine Mutter und es klingelte an der Tür. >Haben wir schon 2?< fragte ich überrascht. >Oh tatsächlich, geht ihr nur in dein Zimmer, ich räum auf< lächele meine Mutter. Ich ging zur Tür und machte sie auf. >Hey< lächelte Dag etwas schüchtern und umarmte mich. >Hey, wie geht's?< lächelte ich und erwiderte die Umarmung. >Gut, dir?< lächelte Dag. >Auch< lächelte ich. Wir lösten uns und gingen in mein Zimmer. Dort setzten wir uns auf mein Bett und Dag grinste >das gleiche Poster von den Ärzten hab ich auch<. >Echt, wie geil< grinste ich. >Hast du eigentlich Geschwister?< fragte Dag mich dann. >Nee, ich bin ein Einzelkind, zum Glück< grinste ich. >Und du?< fragte ich dann. >Ich hab auch keine Geschwister< grinste Dag. >Wohnst du eigentlich nur mit deiner Mutter hier?< fragte Dag mich. >Äh nee, ich wohne hier mit meiner Mutter und meinem Vater, wie ist es bei dir?< fragte ich. >Ich wohne nur mit meiner Mutter, mein Vater ist gegangen al ich 1 Jahr alt war< sagte Dag etwas traurig. Ich legte meine Arme um ihn und sagte >das tut mi leid<. >Alles gut, ist wahrscheinlich besser< sagte Dag. >Wollen wir eigentlich ein bisschen in Garten und Federball spielen?< fragte ich. >Klingt gut< grinste Dag und wir gingen raus. Draußen spielten wir ein bisschen Federball, bis meine Mutter uns zum Essen rief. >Sind deine Eltern beide da?< fragte Dag nervös. Ich nickte und nahm seine Hand. >Keine Angst, sie werden dich mögen< lächelte ich. >Danke< lächelte Dag und drückte meine Hand. Wir gingen Hände waschen und gingen dann in die Küche. >Du bist der Dag, oder? Vincent hat sich schon wahnsinnig auf dich gefreut< lächelte meine Mutter Dag an. >Ja genau, Frau Stein< lächelte Dag. >Nenn mich ruhig Anna< lächelte meine Mutter. >ok Anna< lächelte Dag. >Freut mich dich kennen zulernen Dag, ich bin der Rainer, Vincents Vater< lächelte mein Vater. >Freut mich auch< lächelte Dag entspannter. Wir aßen alle zusammen zu Abend und unterhielten uns über die unterschiedlichsten Dinge. Als Dag und ich fertig waren, lächelte meine Mutter >ihr könnt ruhig wieder in dein Zimmer gehen, Vincent<, was wir auch taten. Draußen ging gerade die Sonne unter, weshalb ich Dag fragte >wollen wir uns ein bisschen aufs Vordach setzen?<. >Gerne< lächelte Dag und wir setzten uns auf dieses. So genossen wir die gemeinsame Zeit, bis die Sonne unter gegangen war und Dag sagte >ich muss jetzt leider nach Hause<. Ich umarmte ihn und sagte >dann bis Morgen in der Schule<. >Ja, ich freue mich< lächelte Dag, umarmte mich und wir gingen runter. Wir verabschiedeten uns und Dag ging zu sich nach Hause. Ich konnte schon grob ahnen, dass dies der Beginn einer wunderbaren Freundschaft werden würde. 


Dagcent OneShotsWhere stories live. Discover now