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(wieder ohne bild, aber heeeyyy, diesmal wenigstens auch ohne wartezeit (oder zumindest keine lange). insgesamt gibt es 9 kapitel, also ist das hier schon das vorletzte! viel spaß beim lesen <3) 


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Da sind Dinge, die Jeongguk sich nicht traut, zu Yoongi zu sagen.

Dinge wie: Ich habe meine erste Pille genommen, um dich zu vergessen. Denn selbst wenn ich meine Augen zugemacht habe, habe ich nur dich gesehen. 

Oder: 

Jede Erinnerung an dich hat mein Herz langsam aber qualvoll aufgefressen. Die Pillen haben sich so angefühlt, als würden sie mir ein Stück davon zurückgeben.

Oder: 

Ich liebe dich, ich habe dich immer geliebt, ich habe dich nie - in meinem gesamten Leben - nicht gewollt.

Trotzdessen, auch wenn ein paar Dinge nicht erzählt wurden, ist es von da an viel leichter mit Yoongi umzugehen. Jetzt, da er die Wahrheit kennt, und nicht nur die dummen Anschuldigungen aus Magazinen und von fremden Menschen.

Der nächste Morgen. Eine neue Routine.

Als Jeongguk aufsteht, ist es schon hell draußen. Er hat im Gästezimmer geschlafen, in Yoongis Kleidung, die er ihm angeboten hat.

Jiyoon ist im Esszimmer, frühstückt gemeinsam mit Yoongi. Sie plaudern miteinander; Yoongi lacht und Jiyoon kichert, dann ermahnen sie sich gegenseitig zur Ruhe, weil sie doch ihren Jeonggukie nicht aufwecken wollen –

„Guten Morgen", räuspert sich Jeongguk, die Stimme noch schwer vom Schlaf.

„Oppa!", ruft Jiyoon aufgeregt. Sie sieht nicht mehr danach aus, als hätte sie sich gestern Abend aufgeregt, sondern viel mehr wie ihr übliches Selbst. „Papa hat gesagt, dass du übernachtet hast!"

Jeongguk kratzt sich im Nacken. „Hat er das?"

„Was willst du zum Frühstück", fragt Yoongi und steht umständlich vom Tisch auf. Er trägt auch noch seine Schlafsachen. Es ist ein unvertrauter Anblick, fremd. Jeongguk hat ihn so noch nie gesehen, am Morgen, noch unorganisiert und ungeschützt.

Jeongguk denkt, dass er sich an den Anblick gewöhnen kann.

„Mhm, ich weiß nicht", murmelt Jeongguk und folgt Yoongi in den Küchenbereich. Dort ist Sugar, leckt immer noch enthusiastisch durch die mittlerweile leergefegte Schüssel Katzenfutter.

Jeongguk denkt, dass er sich definitiv daran gewöhnen kann. „Jiyoon-ah, was gibt's bei dir?"

„Müsli!"

„Nice", sagt Jeongguk. „Ich könnte auch ein Müsli vertragen."

Yoongi macht ein zustimmendes Geräusch und beginnt in der Küche rumzukramen, holt eine Schüssel hervor und einen Löffel, Milch und verschiedene Packungen von Müsli und auch – Kellogs. Jeongguk deutet auf eine Packung Schokoballs. „Die."

„Alles klar, Captain."

Yoongi gießt gerade die Milch in Jeongguks Schüssel, als sein Handy beginnt zu klingeln. Es liegt neben ihm auf der Arbeitsplatte in der Küche und Jeongguk kann nicht anders, als hinzusehen.

Sein Herz sinkt eine Etage tiefer.

Jiyoons Mutter.

Yoongi nimmt den Anruf an. „Ja, Jisoo-yah?" Seine Stimme ist warm, viel wärmer, als Jeongguk sie sich vorgestellt hat, wie sie klingen muss, wenn er mit der Person spricht, die ihn so sehr verletzt hat. Yoongi klemmt sich das Telefon zwischen Schulter und Ohr, damit er weitermachen kann damit, die Milch in Jeongguks Schüssel zu gießen. „Mhm? Uns geht's gut. Wie ist die Arbeit? ... Ah, gut. Was für eine Erleichterung. Das freut mich." Er reicht Jeongguk die Schüssel mit den Kellogs. Jeongguk nimmt sie schweigend entgegen, aber er fühlt sich danach, als wäre da plötzlich ein tiefes Loch unter seinen Füßen. Er kann sich nicht bewegen, traut sich nicht einmal zu atmen.

good_things_final_final322.mp3Where stories live. Discover now