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C̲̅h̲̅a̲̅n̲̅g̲̅b̲̅i̲̅n̲̅ P̲̅o̲̅v̲̅:

Nachdem der Neue und ich jeden Raum angesehen haben, welcher relevant ist, halte ich ihm die Tür zum Musiksaal auf, ehe der Braunhaarige den Innenraum betritt. Scheinbar will Felix es einfach schnell hinter sich bringen, doch nicht mit mir.

Kurz dreht er sich, wirft einen Blick auf alles, bevor sein Körper sich mir zuwendet. „Gut. Tschüss, bis morgen", will sich mein Gegenüber aus dem Staub machen. Was ist denn mit ihm los? Ein lockeres „Danke" hätte es auch getan, schließlich habe ich meine Freizeit dafür genutzt, ihm die Schule zu zeigen und wir haben Oktober!

Als der etwas Größere sich durch die Tür bewegen will, umfasse ich das Handgelenk des anderen, was ihn leicht geschockt zu mir schauen lässt. „Hast du wirklich so wenig Anstand oder kannst du einfach nur gut schauspielern?", frage ich leicht angespannt. „Das geht dich einen absoluten Dreck an. Ich bin so, wie ich will. Wenn du damit nicht zurecht kommst, lass es ganz. Du hast keine Ahnung, also misch dich nicht in Sachen ein, die dich nicht betreffen", starrt mir der Angesprochene kühl in meine Augen.

„Jetzt hör mir mal zu. Du musst mich nicht mögen, okay? Aber ein bisschen Respekt ist dennoch angebracht. Ein lockeres „Danke" reicht auch", erwidere ich daraufhin. Wenn ich etwas nicht mag, dann einseitiger Respekt. Während wir beide nun ein Blickduell zu haben scheinen, verengen sich die Augen meines Gegenübers. Rein theoretisch könnte man eine Stecknadel fallen hören, so still ist es gerade zwischen uns.

Einige Zeit scheint sein Gehirn zu rattern, währenddessen bemustere ich Felix. Er hat einige Sommersprossen, ebenfalls braune Augen, sowie Haare in der Farbe, er ist ein kleines bisschen größer als ich. Je länger meine Augen in die seine schauen, desto mehr fällt mir auf, wie krampfhaft mein Gegenüber versucht irgendwas zu verbergen. Ich habe absolut keine Ahnung was, trotzdem fühlt es sich so an. Warum sonst sollte jemand im Oktober die Schule wechseln?

Eilig verrollen sich seine Augen nach hinten, gefolgt von einem tiefen Seufzen. „Danke, dass du dir die Zeit für mich genommen hast, Changbin", bringt mein Mitschüler über die Lippen, was mich lächeln lässt. „Na, geht doch", kontere ich, weiterhin grinsend. „Bye, bis morgen, Felix." „Bis morgen", verabschieden wir uns voneinander, ehe er vor durch die Tür geht.

Vor dem Schulgebäude angekommen, erblicke ich auf der Stelle meine beiden Freunde, welche Chan und Minho heißen. Nachdem ich mich fürs Warten bedankt habe, sehe ich noch zu dem Braunhaarigen, der jedoch schon seine Kopfhörer in der Hand hat und kopfschüttelnd zur Bushaltestelle stapft, bevor er bei der nächsten Gelegenheit in einen Bus einsteigt.

„Wer war das denn?", fragt Minho mit Interesse. „Ein neuer Schüler. Sein Name ist Felix und er ist etwas schwierig", kratze ich mir verlegen am Nacken. „Uff, viel Kraft dafür. Aber lasst uns jetzt los. Es ist nämlich schon 16 Uhr und wir wollten doch grillen oder?", vergewissert sich Chan, der nebenbei der Älteste ist. „Da bin ich dafür! Aber vielleicht biegen wir davor noch in einen Kaffee Shop, es ist nämlich wirklich warm heute", schlägt als nächstes der Zweitälteste vor. „Sehr gerne", nickt mein Kopf beiden zu, ehe wir uns auf den Weg machen.

Kurz schlendern wir zu Fuß durch die Stadt, wobei unser Gesprächsthema auf die romantische Liebe fällt. Minho hat bereits einen Freund, Chan ist aber noch in einer Art „Kennenlernphase". Und ich? Ich bin einfach das Single-Ding. Schließlich hatte ich noch nie eine Beziehung, was meine Freunde gelegentlich nutzen, um mich aufzuziehen. Meistens lassen sie es sofort, wenn ich sie anschaue, als hätte ich nichts im Lotto gewonnen.

„Welches Getränk wollt ihr?", fragt uns ein junges, weibliches Wesen, als wir vor der kleinen Theke stehen. „Hey, bitte einmal einen Iced Latte Caramel, den Iced Americano und diesen Iced Hazelnut Macchiato", gibt der Zweitjüngste die Bestellung auf.

Don't hurt me \\ ChanglixWhere stories live. Discover now