16.Kapitel

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Saphira:

Ich hatte eine sehr unruhige Nacht, nachdem ich von dem heutigen Tag nur schwer zur Ruhe kam. Ich musste immer wieder an Chris und Andreas denken, denen ich heute Nacht nicht helfen kann wenn was sein sollte. Auch wenn es Andreas augenscheinlich gut zu gehen scheint mache ich mir doch Sorgen um ihn. Er ist was seine Gesundheit betrifft etwas nachlässig, aber ich sollte noch merken das sich das nach heute doch ändern wird und er hoffentlich besser auf sich aufpassen wird.

Dass das aber auch noch ganz andere Gründe hat, wie Andreas gesundheitlich reagiert, sollte ich dann merken wenn mein Dienst beginnt. Ich fuhr schon mit einem unguten Gefühl zur Klinik. Ich kenne das gar nicht, denn ich nehme meine Arbeit nur sehr selten mit nach Hause, aber dieses mal war es anders. Es geht um meinen Partner, der hier wegen der Dummheit eines anderen um sein Leben kämpfen muss und das nimmt mich privat auch sehr mit. Natürlich gibt es auch noch andere Schicksale aber die lasse ich momentan weniger an mich ran, wie Chris und Andreas.

Er hat sein Leben für seinen Bruder auch aufs Spiel gesetzt, denn so viel Blut abzugeben, ist auch nicht ungefährlich und das weiß Andreas auch, aber er liebt Chris wirklich und das merkt man ihm hinter seiner harten Schale auch an, wenn man ihn besser kennt, wie den Künstler der auf der Bühne sein Programm durchzieht. Nur wenige ihrer Fans kennen die beiden so wie sie wirklich sind und das ist auch gut so.

Ich zog mich im Umkleideraum so wie immer um und aktivierte mit Dienstbeginn meinen Pager. Ich dachte eigentlich das es ein ruhiger Dienst werden würde, aber da sollte ich mich täuschen. Kaum hatte ich ihn an, piepte er auch schon. Ich sah drauf und bekam gleich den ersten Notfall gemeldet. Ich eilte direkt los, denn ich kannte die Zimmernummer.

Ich hatte Andreas heute noch nicht gesehen, aber das änderte sich jetzt, denn sein schlechter Zustand nach der Nacht gefiel mir nicht und das meldete mir auch grade seine EKG- Überwachung. Als ich bei ihm zum Zimmer rein kam, war er nicht überrascht mich zu sehen, denn er wusste das ich heute Frühdienst habe, weil ich Chris seinen Abflug auf keinen Fall verpassen wollte.

Er saß auf der Bettkannte und kämpfte damit richtig Luft zu bekommen. Der Tropf von der Nacht war durchgelaufen und trotzdem sah er noch ganz blass aus. Da wusste ich aber noch nicht das Andreas der Spiegel seines Bruders ist und das er wie sein Zwilling ist und das sie verbundener sind als ich zu ahnen glaubte. Was er mir sagte machte mir dann doch etwas Angst, aber ich durfte Andreas nicht ignorieren und musste ihn erst mal wieder stabil kriegen. Sein Herz raste und er bekam schlecht Luft, weshalb ich ihn erst mal halb hoch wieder ins Bett packte. Ich gab ihm sofort reinen Sauerstoff über eine Maske und kontrollierte seine Werte, die grade katastrophal waren.

Die Schwester die auch mit hier war, kontrollierte sofort den Blutdruck, der wieder unglaublich hoch war. Der musste schnell wieder in den Normalbereich, sonst würde er richtig Probleme kriegen. Ich gab ihm schnell ein Blutdrucksenkendes Medikament und bat ihn liegen zu bleiben.

Dann würden auch die Schmerzen und die Rhythmusstörungen wieder zurück gehen, sagte ich ihm. Er bat mich aber ganz schnell zu Chris zu gehen, denn er spürte es ganz klar das Chris in großer Lebensgfahr schwebt und es ihm gegenüber gut geht. Ich hörte auf mein Herz, schaute noch mal kurz auf die Monitore, ob der Blutdruck sich normalisieren würde, was er allmählich auch wieder tat. Uns war beiden nach dem Zwischenfall von eben klar das Andreas heute sicher nicht zu Chris kann und er auch noch bleiben muss, bis sicher ist was mit seinem Herz los ist.

Ich überlegte nicht lange und lief im Eilschritt zu Chris seinem Zimmer. Es waren nur ein paar Türen weiter von der Zwischenintensiv zur Intensivstation auf der Chris lag.

Ich erkannte schon von weitem das es hier grade einen Notfall gab, der mir aber nicht auf dem Pager angezeigt wurde. Beim näher kommen, schossen mir schon die Tränen in die Augen, denn ich erkannte das an Chris seinem Zimmer die Schalousien geschlossen waren und das bedeutete nichts gutes. Ich wurde bevor ich ins Zimmer konnte von Schwester Elena abgefangen, denn man wollte mich nicht zu ihm lassen. Ich kenne sie gut, denn sie ist meine beste Freundin, der ich alles anvertrauen kann. Sie hielt mich fest, denn sie wusste das ich lieber zu Chris wollte. Aber es war eine Anweisung vom Oberarzt Dr. Jäger, mich erst zu ihm zu lassen wenn er wieder stabil ist. Ich zitterte bereits am ganzen Körper vor Angst, denn solch eine Entscheidung wird nicht ohne Grund getroffen und das wusste ich nur zu gut, wenn ich bei anderen Fällen genauso handeln muss.

Endstation Glück?Where stories live. Discover now