12.Kapitel

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Andreas:

Es waren ein paar Tage seit meinem Besuch bei Luca vergangen und noch war alles ruhig, aber ich hatte heute morgen ein komisches Gefühl im Bauch. Als ob heute etwas passieren würde was für uns katastrophal enden könnte. Und mein Gefühl sollte mich nicht täuschen.

Ich holte mir einen Kaffee und setzte mich an den Tisch, als Chris auch mit seinem Pott zu mir stieß und er merkte das ich total in Gedanken war.

Er fragte mich ob es von Luca in Bezug auf das Testergebnis was neues geben würde. Mein Bruder wirkte nervös. So ganz anders als sonst, aber ich tröstete ihn erst mal mit einem negativen Hinweis, das ich noch nichts genaues wissen würde. Chris lenkte mich geschickt damit ab, das wir ja die Trucks heute packen lassen müssen und wir noch mal ins Büro müssen und ich mich darum kümmern muss das Mama zu uns kommen muss solange wir weg sind.

Ich hatte meinen Haustürschlüssel in der Hand als mein Handy klingelte. Ich ging natürlich ran, weil im Display Lucas Name stand. Er stellte sich nicht mal vor, was für ihn unüblich ist, sondern schrie mich fast an, das ich ganz schnell den Fernseher anschalten und RTL anstellen sollte. Ich geriet sofort augenblicklich in Hektik und stand auf, denn das hatte nichts gutes zu bedeuten. Ich hatte heute morgen noch nicht auf mein Handy geschaut weil ich nicht gut geschlafen hatte und mir so einiges durch den Kopf ging, ob alles gut ausgehen würde. Sofort durchzog mich eine Welle von Unbehagen mit Magenschmerzen und Übelkeit und ich ahnte das mich gleich der Schlag treffen sollte. Und so sollte es auch im nächsten Moment kommen. Ich wollte heute eh nach dem Büro auch zu Hause bei mir nach dem Rechten sehen und mir frische Sachen holen, aber mein Tag sollte heute ganz anders ablaufen.

Auch eine fünf Minuten alte Nachricht von Cedric, die ich noch nicht gelesen hatte katapultierte mich zusätzlich in Alarmbereitschaft und trieb mich dazu ohne jede weitere Erklärung aufzubrechen. 
Nachricht von Cedric:
Papa, fahren wir in den Urlaub? Mama packt für uns Taschen und durchwühlt Dein Büro nach irgendwelchen Unterlagen. Sie fragt wo unsere Reisepässe sind und dreht hier völlig durch. Das macht mir Angst. Papa bitte hol uns bitte hier ab. Ich will nicht weg. Die hat irgendwas vor.

Ich schrieb ihm sofort zurück das er sie hinhalten soll und das ich die Polizei schicke und das sich Lorenz und er ruhig verhalten sollen und das sie die Ortung im Handy einstellen sollen so das es Loreen nicht mitkriegen soll. Sie sollten sich in ihren Zimmern einschließen und alle Fenster schließen bis ich da bin. Jetzt war mir richtig schlecht, denn Loreen hatte vor mir meine Kinder wegzunehmen und das lasse ich auf keinen Fall zu.

Jetzt war wirklich Eile geboten. Als ich mit der Polizei telefonierte horchte auch Chris plötzlich panisch auf, nahm sich die Schlüssel vom Tisch, die ich wieder vor Panik fallen gelassen hatte, holte unsere Jacken und seinen Autoschlüssel, denn ich war augenblicklich nicht zum Auto fahren in der Lage. Ich hatte Angst um meine Kinder und ich hatte Angst das ich sie nicht wieder sehen werde. Die Polizei war auch schon auf dem Weg. Jedoch ohne Blaulicht und Sirene, weil sie Loreen nicht verschrecken wollten. Sie sollte sich in Sicherheit wiegen, denn die Polizei wollte sie unbedingt zu fassen kriegen.

Nicht auszudenken, wenn sie mit meinen Kindern verschwinden würde. Und was ist mit Johanna, fragte Chris mich unvermittelt und deutlich besorgt. ,,Ihre Zeit zum Abholen ist es ja eigentlich noch nicht", stellte Chris nach einem Blick auf seine Uhr fest.

Meine Mutter wohnt ganz in der Nähe der Kita. Also rief ich sie schnell an und ließ sie von ihr abholen. Ich rief auch direkt in der Kita an und warnte die Erzieherin schon mal vor das sie Johanna auf keinen Fall an Loreen übergeben sollen, weil die Gefahr besteht das sie Johanna entführen will und das die Polizei schon informiert ist und das meine Mutter die Erlaubnis von mir hat sie abholen zu dürfen. Ich würde später alles erklären sagte ich meiner Mutter und auch der Erzieherin. Jetzt ist erst mal wichtig das Kind in Sicherheit zu bringen und das sah auch die Erzieherin so. Ich wies sie an alle Sachen von Johanna vom Haken zu nehmen, um vorzutäuschen das sie schon weg ist und das sagte ich auch meiner Mutter. Da sie ja noch bei mir zu Gange war, hatte meine Mutter noch die Zeit um sie abzuholen, denn es sind nur ein paar Minuten von ihr aus zur Kita von Johanna. Und falls Loreen bei ihr auftauchen würde soll sie ihr nicht aufmachen. Durch den Spion kann sie sehen, wer vor der Tür steht. Sie soll auf jeden Fall warten bis ich mit der Polizei nachkomme und Loreen hoffentlich verhaftet ist.

Die Sorge um die Kinder griff grade so um mich, das ich auf nichts weiter um mich rum achtete und ich so auch nicht mitbekam, das die Presse grade sehr aktiv Materialien für einen Breicht sammelte. Für den Moment waren mir auch nur meine Kinder wichtig und nichts anderes. Mit allem anderen werde ich dann später auch noch fertig werden müssen.

Doch als ich bei mir ankam war es gefräßige Stille im Haus. Alle Lichter waren aus. Die Tür stand offen und in dem Moment kam
von Cedric eine Nachricht:
Papa bitte hilf uns, Mama will mit uns zu ihrer Verwandschaft in Spanien. Sie hat Flüge gebucht für sich und für uns beide und Johanna. Sie denkt das wir wissen wo Johanna ist, weil sie nicht in der Kita ist. Bei Oma ist sie wohl auch nicht. Da war Mama schon. Wenn Du sie nicht raus gibst, wird Mama sie mit Gewalt von ihren Freunden holen lassen, hat sie gesagt. Noch hat sie nicht gemerkt das ich dir schreibe. Beeil dich bitte. Wir wollen nicht von dir weg".

Jetzt stockte mir endgültig der Atem als ich das gelesen hatte.
Ich schrieb ihm zurück, dass er durchhalten soll und das wir sie bald zurück holen werden und das Johanna in Sicherheit ist.

Mir liefen jetzt die Tränen und mein Bruder nahm mich in den Arm. Ich bin sonst nicht so nah am Wasser gebaut, aber die Kinder können nichts dafür und das tut mir einfach nur wahnsinnig weh.

Die Polizei kam auch genau in diesem Moment zu uns und blieb bei Chris und mir stehen. Zwei von sechs Beamten blieben bei uns stehen und holten sich die aktuellen Infos von mir und die anderen vier Polizisten gingen nach Anweisung mit gezogenen Waffen langsam mit Chris und mir durch das Haus. Die beiden die eben mit mir gesprochen haben, blieben draußen und hielten die mehr werdende Presse in Schacht. Sie wollten wissen, was alles fehlte und ob noch weitere Personen im Haus sind. Ihre Sachen fehlten, einige Sachen der Kinder, die Pässe von den Kindern, Bargeld aus meinem Büro und das Haushaltsgeld aus der Küche fehlt, was ich so auf den ersten Blick gesehen hatte und mein Pass hing im Schretter. Der lief noch und qualmte schon. Der wurde auch direkt wieder gelöscht. Also konnte sie erst vor kurzen weg gefahren sein.

Gerade als wir im Keller nachsehen wollten, kam wieder eine
Nachricht von Cedric:
,,Geht nicht in den Keller. Sie hat ein Feuer gelegt. Sie will dich töten. Bitte seit vorsichtig".

Ich hatte die Nachricht eben zu Ende gelesen, bekam ich mit wie Chris von einem der Beamten nach dem Keller gefragt wurde. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Chris die Tür öffnete. Es roch nach Rauch, doch die Beamten dachten, dass das von dem Schretter kam der noch auf Hochtouren rauchte. Doch so war es nicht.

Ich lief schnell zur Kellertür um zu verhindern das sie in den Keller gingen.

Zu spät.

Chris stand genau in der Tür, als ihm eine riesige Stichflamme entgegen schlug. Wir haben Gasflaschen die eigentlich nicht im Keller stehen dürften, die sind explodiert als er die Tür öfnnete. Er hat oft Haarspray in den Haaren und Shirts mit Aufdrucken. Er stand sofort in Flammen und verlor das Gleichgewicht.

Er stürzte die steile Treppe in den Keller runter und blieb unten regungslos liegen, während uns weiter Rauch und Flammen entgegn schlugen. Die Beamten hatten bereits Feuerwehr und Krankenwagen alarmiert, während wir alle versuchten in den Keller zu kommen, um nach Chris zu sehen, ob und wie schwer er verletzt ist. Die ersten Flammen löschten wir mit dem Feuerlöscher der an der Wand hing, um zu ihm kommen zu können. Es war heiß und stickig da unten, und an Fenster kamen wir nicht ran. Das war auch gut so, sonst würde sich das Feuer nur noch mehr ausbreiten.

Keine Fünf Minuten später kamen auch schon mit Sirenen die Helfer der Feuerwehr und mit Blaulicht der Rettungsdienst, denn für Chris zählt jetzt jede Sekunde. 

Endstation Glück?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt